Analyse
16:15 Uhr, 12.11.2020

VARTA - Wann kommt der Durchbruch?

Mit den Ergebnissen der drei Quartale legt Varta ein echtes Brett hin, allerdings kommt es heute zu Verkäufen. Wie passt das zusammen?

Erwähnte Instrumente

  • VARTA AG
    ISIN: DE000A0TGJ55Kopiert
    Kursstand: 116,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Der Batteriehersteller Varta hat seinen Umsatz und Gewinn in den ersten neun Monaten mehr als verdoppelt. Den Ausblick für das Gesamtjahr erhöhte das Unternehmen angesichts des guten Geschäftsverlaufs erneut. Der Umsatz stieg bis Ende September um 160 Prozent auf 630 Millionen Euro, wie die Varta AG mitteilte. Das bereinigte EBITDA kletterte um 181 Prozent auf 177 Millionen, der Konzerngewinn um 138 Prozent auf 78 Millionen Euro. Im laufenden Jahr traut sich Varta nun einen Umsatz von 840 bis 860 (Vorjahr: 363) Millionen Euro zu. Bisher hatte das Unternehmen nur 810 bis 830 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das bereinigte EBITDA wird für 2020 in einem Korridor zwischen 230 und 235 (98) Millionen Euro gesehen, während die alte Prognose auf 210 bis 215 Millionen Euro gelautet hatte.

Quelle: Dow Jones News

An sich lesen sich diese Zahlen wie ein Märchenbuch. Astronomische Zuwächse bei Umsatz und Gewinn und erneute Anhebung der Prognose. Allerdings nehmen Anleger diese News eher als Verkaufsgelegenheit wahr. Doch kein Grund zur Sorge.

Technisch alles (noch) in bester Ordnung

Bei den heutigen Abschlägen dürfte es sich eher um einen "selling on the good news"-Move handeln. Dies bedeutet, dass Marktteilnehmer exakt mit diesen guten Zahlen gerechnet haben und somit eine hohe Erwartungshaltung vorhanden war. Nun, da die Zahlen trotz starker Ergebnisse für keine großen Überraschungen, finden sich keine Käufer mehr. Neben diesem Aspekt sollte man sich auch die Kursentwicklung der letzten Woche anschauen. Ausgehend von einem Turnaround am EMA200 wurde eine Rally initialisiert, bei der bisher größere Verkäufe ausblieben. Somit erklären zwei Dinge die heutigen Verluste: Die Erwartungshaltung des Marktes sowie klassische Gewinnmitnahmen.

Nun ist es gut möglich, dass sich diese Verluste über den heutigen Tag hinausziehen. Ein erster Support lässt sich bei 109,80 EUR ausmachen. Bereits hier könnte das Kaufinteresse wieder ansteigen. Würde diese Unterstützung ebenso reißen, so müsste mit einem Rücklauf bis zum 100 EUR-Level und optional 96,60 EUR gerechnet werden. Allerspätestens (!) hier, müsste es jedoch zwingend zu Käufen kommen, da ansonsten ein echter Trendwechsel droht. Doch aktuell ist man von diesem Szenario weit entfernt. Die Aktie befindet sich weiterhin in einem Aufwärtstrend. Deshalb ist weiterhin die Nordseite ins Auge zu fassen. Treiben die Bullen die Aktie weiter voran, würde ein Anstieg über 128 EUR bereits ein erstes Kaufsignal auslösen. Würde daraufhin auch noch 138,70 EUR und damit das ATH geknackt werden, würde einem Run auf 160,83 EUR (s. vorherige Analyse) nichts mehr im Wege stehen.

Fazit: Die Varta-Aktie ist weiterhin von den Bullen dominiert, wenn auch auf kurzfristige Sicht weitere Abschläge drohen. Im Ergebnis ist ein Anstieg von 128 EUR von Nöten, um weiteres bullisches Potenzial zu entfalten. Kommt es allerdings zu einem Verlust der Dreistelligkeit und auch 96,60 EUR fallen, ist der Durchbruch da. Allerdings auf der Südseite.

VARTA - Aktie
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Über den Experten

Johannes Büttner
Johannes Büttner

Johannes Büttner begann bereits in Jugendjahren sich für die Börsenwelt zu interessieren. Nachdem er bereits zu Schulzeiten mit ersten Aktien handelte, vertiefte er seither kontinuierlich sein Wissen und wurde selbst zu einem aktiven Trader. Seine Faszination an den internationalen Finanzmärkten schlug sich vor allem in der Vertiefung seines Wissens im Bereich der Charttechnik nieder. Im Herbst 2019 absolvierte er seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und nahm sein Masterstudium im Fach Business Administration auf. Sein Handelsschwerpunkt liegt auf Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Im Mittelpunkt seiner Analysen steht die technische Analyse. Hierbei fokussiert er sich auf die klassische Chartanalyse. Die persönliche Handelsstrategie von ihm besteht aus einem Mix aus optimalen CRV-Setups, Antizyklik und dem Turnaround-und Outbreakhandel. Dabei handelt er im kurz-bis mittelfristigen Bereich vorrangig mit Hebelprodukten und Optionsscheinen.

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