Analyse
13:58 Uhr, 15.11.2022

VARTA - Das Geld wird knapp!

Nach Horrorzahlen bei Varta folgen Prognosen für 2022 und 2023. Und wer gedacht hat, die Analystenschätzungen seien bereits im Keller, muss einmal mehr neu rechnen.

Erwähnte Instrumente

  • VARTA AG
    ISIN: DE000A0TGJ55Kopiert
    Kursstand: 32,490 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • VARTA AG - WKN: A0TGJ5 - ISIN: DE000A0TGJ55 - Kurs: 32,490 € (XETRA)

Nach den vorläufigen Gruselzahlen im Oktober mussten Analysten für die Varta-Aktie reihenweise ihre Ziele senken. Die Jahresprognose wurde einkassiert. Heute legt der Konzern mit den endgültigen Zahlen nach. Und diese zeigen klar: Das Geld wird knapp!

Neue Prognose für 2023

Vartas Umsatz brach im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 14 % auf 194 Mio. EUR ein. Das bereinigte EBITDA drehte von 70,2 Mio. EUR ins Minus (-2,5 Mio. EUR). Nach neun Monaten belief sich der Umsatz auf 571 Mio. EUR. Das EBITDA erodierte förmlich von 182 auf 64 Mio. EUR. Inzwischen traut sich das Management auch eine neue Jahresprognose zu. Wohlgemerkt haben wir aktuell Mitte November. Demnach soll der Umsatz 2022 eine Spanne zwischen 805 und 820 Mio. EUR erreichen. Das bereinigte EBITDA wird zwischen 55 und 60 Mio. EUR erwartet. Zum Vergleich: Warburg Research kalkulierte selbst nach mehrmaligem Zusammentstreichen der Schätzungen zuletzt mit einem Umsatz von 830 Mio. EUR und einem EBITDA von 107 Mio. EUR. Die Prognosen müssen also noch einmal massiv runter, unfassbar!

Auch der Ausblick auf das Jahr 2023 fällt enttäuschend aus. Hier stellt das Management Erlöse zwischen 850 und 880 Mio. EUR in Aussicht. Das ist mehr als von Warburg kalkuliert. Allerdings soll das EBITDA nur 90 bis 110 Mio. EUR betragen. Hier waren die Experten von 144 Mio. EUR ausgegangen. Die Konsequenz: Auch für 2023 werden die Ergebnisschätzungen weiter sinken.

Fabrikbau gestoppt

Bedrohlich: Die Zahlungsmittel sind weiter zusammengeschmolzen und beliefen sich Ende September nur mehr auf 32,4 Mio. EUR. Im Dezember 2021 waren es noch 73,1 Mio. EUR. Alleine in den ersten neun Monaten hat Varta 157 Mio. EUR verbrannt. Lange wird das nicht mehr gut gehen. Eine Kapitalerhöhung ist nahezu unumgänglich. Kein Wunder, dass das Management aus Kostengründen den Neubau einer Fabrik für die Rundzelle V4Drive aussetzt. Erst bei Vorlage verbindlicher Kundenzusagen werde der Bau fortgesetzt. Angesichts der wirtschaftlichen Lage von Varta werden Kunden sicherlich Schlange stehen.

Fazit: Das Wachstum bei Varta ist nun völlig zum Erliegen gekommen, die Margen sind erodiert, es werden rote Zahlen geschrieben. Der heutige Quartalsbericht zeigt klar: Varta wird auch neue Gelder benötigen. Aktuell ist der Wert ein reines Zockerpapier, wurde im Zuge der jüngsten Markterholung aber auch mit nach oben gespült. Die Analystenschätzungen werden weiter sinken. stock3 bleibt am Ball.

Hinweis: Der untenstehende Analystenkonsens ist mit dem heutigen Bericht überholt.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 902,90 830,10 853,30
Ergebnis je Aktie in EUR 3,12 -0,58 0,09
Gewinnwachstum - -
KGV 10 - 351
KUV 1,4 1,5 1,5
PEG - neg.
Dividende je Aktie in EUR 2,48 0,00 0,00
Dividendenrendite 7,85 % 0,00 % 0,00 %
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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