VARTA - Aktie steuert nach schwachen Zahlen Jahrestief an
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- VARTA AG - WKN: A0TGJ5 - ISIN: DE000A0TGJ55 - Kurs: 79,200 € (XETRA)
Was ist nur bei Varta los? Seit Monaten warten Anleger auf die angeblich bahnbrechenden News zum Einstieg ist die Batterieproduktion für Elektroautos. Doch die Nachricht ist bis heute nicht da. Dafür gab es am Freitag zunächst die Meldung, dass der Vertrag mit dem Finanzvorstand Armin Hessenberger um zwei weitere Jahre bis 2024 verlängert worden ist. Gerade dieser Finanzvorstand präsentiert am Samstagmorgen eine saftige Umsatz- und Gewinnwarnung.
Umsatz- und Ergebnis rückläufig
Nach vorläufigen Zahlen sank der Umsatz des Batterieproduzenten im ersten Halbjahr um 5,2 % auf 376,8 Mio. EUR. Das EBITDA brach sogar um fast 39 % auf 68,9 Mio. EUR ein. Aufgrund des schlechten Abschneidens sieht sich Hessenberger nicht mehr in der Lage, die Jahresprognose für 2022 aufrechtzuerhalten. So dürfte der Umsatz nur mehr eine Spanne zwischen 880 und 920 Mio. EUR erreichen statt bislang 950 Mio. EUR bis 1 Mrd. EUR. Das EBITDA dürfte zwischen 200 und 225 Mio. EUR betragen. Ursprünglich war von einem Korridor zwischen 260 und 280 Mio. EUR die Rede. Nimmt man die Mittelwerte, käme man auf einen Umsatz von 900 Mio. EUR und ein EBITDA von 212,5 Mio. EUR. Der Marktkonsens lag bis dato bei Erlösen von 967 Mio. EUR und einem EBITDA von 258 Mio. EUR (siehe Tabelle unten). Damit liegen die neuen Schätzungen beim Umsatz rund 7 % und beim EBITDA rund 18 % unter dem Konsens. Auch bedeutet das, dass Varta 2022 aller Voraussicht nach nicht wachsen wird.
Cashbestand schrumpft gewaltig
Dass eine solche Meldung an einem Samstagvormittag veröffentlicht wird, während die Meldung über die Vorstandsverlängerung am Freitag kam, sagt auch viel über die IR-Arbeit aus. Zudem gibt es einige weitere unschöne Vorfälle. Der Großaktionär Michael Tojner hat zuletzt verstärkt Aktien verkauft. Es dürfte auch an Tojner liegen, dass Varta eine hohe Dividende von rund 100 Mio. EUR zahlt, auf der anderen Seite aber massive Investitionen anstehen, in Anbetracht derer eine solche Ausschüttung eigentlich nicht tragbar ist. Erst im April hat Varta ein Schuldscheindarlehen über 250 Mio. EUR platziert. Es entsteht zwangsläufig der Eindruck, dass Tojner den Konzern melken möchte. Der Free Cashflow lag im ersten Quartal bereits bei -24 Mio. EUR. Die langfristigen Schulden sind im Q1 von 289,9 auf über 533 Mio. EUR regelrecht explodiert, die Zahlungsmittel hätten sich ohne die Ausgabe einer 250-Mio-EUR-Wandelschuldverschreibung Ende März nur mehr auf knapp 50 Mio. EUR belaufen. Alles andere als eine saftige Dividendenkürzung im Jahr 2022 käme überraschend. In den vergangenen Jahren schüttete Varta rund 100 Mio. EUR an die Aktionäre aus. Unter anderem auch auf diesen Missstand habe ich in den vergangenen Monaten auf meinem Experten-Desktop auf Guidants hingewiesen.
Bereits im Vorjahr musste Varta die Jahresprognose senken, seither gibt es operativ eher Meldungen, die zumindest zum Nachdenken anregen sollten. Eines steht aktuell in jedem Fall fest: In der aktuellen Verfassung ist Varta kein Wachstumsunternehmen mehr, weist aber die Bewertung eines solchen auf.
Aus charttechnischer Sicht ist der übergeordnete Abwärtstrend der Aktie voll intakt. Unterstützung bieten die Zone 72,60 bis 71,10 EUR und das Jahrestief bei 67,88 EUR. Darunter könnte die Aktie in Richtung 50,50 EUR fallen.
Fazit: Wer mit offenen Augen durchs Börsenleben geht, für den sind die Probleme bei Varta nichts Neues. Die Alarmglocken schrillen hier bereits seit Monaten. Nun muss die von vielen Anleger erhoffte Kooperation mit einem Partner aus der Automobilindustrie her, um die Aktie wiederzubeleben. Vor allen Dingen sollte der Partner finanzkräftig sein. Varta ist mit dem derzeitigen Cashbestand für große Manöver nicht gerüstet.
Jahr | 2021 | 2022e* | 2023e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 0,90 | 0,97 | 1,07 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 3,13 | 2,53 | 2,87 |
Gewinnwachstum | -19,17 % | 13,44 % | |
KGV | 22 | 28 | 24 |
KUV | 3,2 | 2,9 | 2,7 |
PEG | neg. | 1,8 | |
Dividende je Aktie in EUR | 2,48 | 2,48 | 2,17 |
Dividendenrendite | 3,54 % | 3,54 % | 3,10 % |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
Ich trade seit einiger Zeit nur mehr über Guidants. Denn dort analysiere ich auch meine Basiswerte. Der Handel ist kinderleicht. Über Guidants mit dem Broker verbinden, Session TAN vergeben und loslegen! Ohne Mehrkosten und mit einer spürbaren Zeitersparnis! Alle Infos zum Handel über Guidants erfahren Sie hier. Schauen Sie sich in diesem Zusammenhang unbedingt auch unseren neuen Zertifikate-Modus im Charting an. So leicht ging Derivate-Trading noch nie von der Hand!
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