Analysteneinschätzung
09:58 Uhr, 15.07.2016

USD/TND: Tunesiens Dinar auf Talfahrt

Obwohl Tunesien über ein offenes Investitionsklima verfügt, belasten die Auswirkungen der Terroranschläge den Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt zufolge voraussichtlich weiter die ausländischen Kapitalzuflüsse.

Erwähnte Instrumente

  • USD/TND
    Kursstand: 2,1912 € (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Düsseldorf (GodmodeTrader.de) - Der tunesische Dinar (TND) hat in den vergangenen zwei Monaten deutliche Kursverluste verzeichnet und verlor fast sieben zum US-Dollar und mehr als fünf Prozent gegenüber dem Euro. Derzeit notieren die beiden wichtigsten Valuten im Währungskorb der tunesischen Notenbank nahe den jüngsten Rekordniveaus, wie die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt in „Der Markt heute“ schreiben.

Nach den terroristischen Anschlägen vom vergangenen Jahr und der weiter eingeschränkten Sicherheitslage vor Ort mieden Touristen das nordafrikanische Land. Der Tourismussektor stehe unmittelbar für sieben Prozent der tunesischen Wirtschaftsleistung und habe mit einem Rückgang der Einnahmen um grob zwei Fünftel in den zurückliegenden zwölf Monaten einen spürbaren Rückschlag erlitten. Hinzu komme eine wachsende Unwucht innerhalb der nationalen Zahlungsbilanz durch ein sich ausweitendes Handelsminus mit dem Ausland. Da die Sicherheitslage auch die Attraktivität von Investitionen in Tunesien senke, fehle eine Gegenfinanzierung. Im Resultat seien dadurch die Devisenreserven der Notenbank zuletzt deutlich abgeschmolzen und im April mit einem Gegenwert von sechs Milliarden US-Dollar auf ein Zehnjahrestief gefallen, heißt es weiter.

„Obwohl Tunesien über ein offenes Investitionsklima verfügt, belasten die Auswirkungen der Terroranschläge und der unzureichend stabilisierten Sicherheitslage voraussichtlich weiter die ausländischen Kapitalzuflüsse. Dazu kommt der verhaltene Konjunkturzyklus bei den Hauptabnehmerländern in Europa. Anlass zum Optimismus geben in diesem Kontext die Aussichten auf künftige Beistandskredite. Derzeit stehen etwa 2,9 Milliarden US-Dollar durch den Internationalen Währungsfonds (IWF), fünf Milliarden US-Dollar durch die Weltbank und 0,5 Milliarden US-Dollar seitens der EU in Aussicht. Diese Gelder werden helfen, die außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte Tunesiens abzumildern. Ob es der tunesischen Regierung jedoch mit Reformen gelingt, die strukturellen Ursachen der gegenwärtigen TND-Schwäche abzuschaffen, ist alles andere als ausgemacht“, so die HSBC-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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