Kommentar
10:03 Uhr, 30.10.2014

USA:Wachstumshoch in Sicht

Einerseits kann man für die US Wirtschaft Entwarnung geben. Die Wirtschaft wächst weiter, eine Rezession ist nicht in Sicht – dafür aber ein zyklisches Wachstumshoch.

Als Kristallkugel für die Identifizierung von Wachstumshochs und den Zustand der Wirtschaft dient in den USA vor allem die Transportbranche. Die Idee dahinter ist denkbar einfach: schwächt sich das Wachstum ab, wird weniger transportiert. Das gilt nicht nur für den Güter, sondern auch für den Personenverkehr.

Hier gibt der TSI (Transportation Service Index) positive Signale für den Güterverkehr (TSI Freight). Der Anstieg des Index zeigt, dass immer mehr Güter transportiert werden. Im Personenverkehr zeigt sich kein ganz so deutlicher Trend. Der Anstieg des Index flacht ab und hadert mit dem bisherigen Hoch aus dem Jahr 2007. Das muss nicht allzu viel heißen. Ausschlaggebend für die Bestimmung der wirtschaftlichen Aktivität ist vor allem der Güterverkehr.

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Der Index für den Güterverkehr hat eine Vorlaufindikatorfunktion. Das US Transportministerium hat zusammen mit Universitäten eine ausführliche Studie über 30 Jahre durchgeführt und kommt zu dem Schluss, dass der TSI der Wirtschaft 4 bis 5 Monate voraus ist. Beginnt der Index heute zu sinken und hält dieser Trend an, dann ist mit hoher Sicherheit mit einem Abschwung zu rechnen. Wie der Index zeigt ist die US Wirtschaft davon weit entfernt.

Es deutet sich zwar kein Abschwung an, dafür kann man aber davon ausgehen, dass sich die US Wirtschaft ihrem zyklischen Wachstumshoch nähert. Um das festzustellen kann man die Wachstumsrate des TSI im Vergleich zum Vorjahr heranziehen. Das zeigt die Wachstumsdynamik an. In den Jahren 2006 und 2007 konnte der Index nicht mehr zulegen. Das prozentuale Wachstum pendelte um den Nullpunkt. Das zeigt eine Plateauphase an. Die Wirtschaft befindet sich noch im Wachstumsmodus, die Dynamik flacht allerdings ab. Eine solche Abflachung sehen wir aktuell noch nicht. Die Veränderungsrate des TSI geht allerdings langsam zurück. In weniger als einem Jahr sollte die Veränderungsrate um den Nullpunkt schwanken. Dann hätten die USA den Großteil des Aufschwungs hinter sich gelassen. Das bedeutet nicht, dass es dann zu einer Rezession kommen muss. Es bedeutet lediglich, dass sich das Wachstum nicht weiter beschleunigt, sondern abschwächt. Wachsen kann die Wirtschaft dann aber immer noch.

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Für Aktien ist die Abflachung des Wachstums nicht positiv. Margen beginnen zu sinken. Trotz Wirtschaftswachstums kann es zu einer längeren Seitwärtsbewegung oder auch zu einem Abwärtstrend kommen. Davon sind wir noch ein Stück entfernt – zumindest deuten die Daten darauf hin. Die nächsten Monate sollten für US Aktien nach wie vor positiv verlaufen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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