USA: Weniger Eisen in der Bahn
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Aufmerksamen amerikanischen „Trainspottern", also Menschen, die in ihrer Freizeit Zügen nachstellen, wird nicht entgangen sein, dass es in vielen Teilen der Wirtschaft schon seit einiger Zeit etwas flau läuft. Laut Daten des amerikanischen Eisenbahnverbands (AAR) sind die Frachtvolumina fünf Monate in Folge im Vorjahresvergleich zurückgegangen, wie die Finanzanalysten der DWS in einer Publikation aus der Reihe „Chart der Woche“ schreiben.
Die Zahlen, die die Woche bis zum 6. Juli umfassten, zeigten einen Rückgang von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die rollierenden Drei-Monats-Durchschnittswerte lägen seit rund einem Jahr unter den Vorjahreswerten. Noch seien die Tiefststände von Mitte 2016 nicht erreicht, doch die Treiber seien ähnlich, heißt es weiter.
„Die rückläufigen Frachtvolumina sind das Ergebnis einer schwächer werdenden Konjunktur. Darüber hinaus sind viele Unternehmen aktuell dabei, ihre Lagerbestände abzubauen" so Marcus Poppe, Portfoliomanager Globale Aktien der DWS.
Einen Unterschied gebe es zu 2016 - den Ölsektor. Beschleunigte er 2016 den Abschwung noch, seien Erdölprodukte nun eine von nur vier Güterkategorien, deren Frachtvolumina seit Jahresanfang gestiegen seien. Die 16 anderen Kategorien seien im Minus, allen voran Steine, Stahl und Koks. Diese Zahlen passten zu dem Bild, wonach vor allem das Verarbeitende Gewerbe das Wirtschaftswachstum bremse. Zwar gebe es auch hier stärkere und schwächere Untersektoren, doch in der Breite sehe man derzeit keinen Katalysator für eine Belebung. Deshalb habe man den Industriesektor (als Aktiensektor) auf Untergewichten heruntergestuft, heißt es weiter.
„Aufgrund der schwächeren Frühindikatoren sowie den ersten negativen Unternehmensberichten gehen wir von weiteren Enttäuschungen in der beginnenden Berichtssaison aus. Auch ohne eine Industrierezession ist es durchaus möglich, dass die Gewinnschätzungen für Industrieunternehmen nach unten korrigiert werden müssen", sagt Poppe.
Dies sei ein globales Phänomen. Ähnlich wie die Industrie zwei Jahre von einem synchronen Aufschwung profitiert habe, sei nun ein synchroner Abschwung erkennbar. Die Investitionstätigkeit leide zudem von der Unsicherheit, die der Handelskrieg zwischen den USA und China schüre. Gleichzeitig verlaufe der Abschwung noch sacht. Ein abruptes Ende dieses rekordlangen Zyklus erwarte man nach wie vor nicht, heißt es abschließend.
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