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13:56 Uhr, 15.02.2019

USA und China beenden Handelsgespräche ergebnislos

Zwar war nach einer zweitägigen Verhandlungsrunde in Peking am Freitag von Fortschritten die Rede. Die zwei größten Volkswirtschaften vereinbarten aber weitere Gespräche in Washington.

Peking (Godmode-Trader.de) - Am heutigen Freitag verhandelten US-Finanzminister Steven Mnuchin und der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer mit Chinas Vize-Ministerpräsident Liu He über Auswege aus dem Handelskonflikt. Mnuchin klang nach den Gesprächen positiv gestimmt. „Produktive Treffen mit Chinas Vizepremier Liu He und @USTradeRep Amb. Lighthizer“, schrieb er auf Twitter, ohne weitere Details preiszugeben. Mnuchin und Lighthizer trafen sich im Folgenden auch mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Der chinesische Staatschef wünschte sich, dass alle weiter hart arbeiten, damit eine für beide Seiten vorteilhafte Vereinbarung geschlossen werden könne.

Bei dem Thema Strukturreformen für Chinas Wirtschaft haben die Parteien noch immer weit auseinander klaffende Vorstellungen, sagten drei US-amerikanische und chinesische Beamte der Nachrichtenagentur Bloomberg. Washington will Peking zu strukturellen Änderungen bei seinen Staatsbetrieben zwingen. Die USA zeigten sich besonders bei dem Thema öffentlicher Subventionen für Staatskonzerne unnachgiebig, hieß es weiter. Darüber hinaus fordern die USA mehr Marktzugang in China, eine Verringerung des US-Handelsdefizits sowie einen besseren Schutz gegen Produktpiraterie und zwangsweisen Technologietransfer für in China tätige US-Unternehmen.

Den Insidern zufolge, erfordert es wahrscheinlich ein Treffen zwischen Xi und Präsident Donald Trump, um den Deal in trockene Tücher zu bringen. Die USA und China haben sich am Freitag bemüht, eine Absichtserklärung zu erarbeiten, die den Weg für ein Treffen zwischen den beiden Präsidenten ebnen würde, berichtete die „Financial Times“ unter Berufung auf Verhandlungsteilnehmer.

Beide Seiten haben aber einen Anreiz, einen Deal abzuschließen: Trump hat wiederholt Marktgewinne mit der Politik seiner Regierung verknüpft, während Bloomberg Economics schätzt, dass China eine Belastung des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 Prozent im Jahr 2019 vermeiden würde, wenn der Handelswillen gilt.

Trump deutete zuletzt jedoch an, dass die Frist auch für eine Weile aufgeschoben werden könnte, wenn eine Übereinkunft nahe sei. Bloomberg berichtete am Mittwoch, dass die US-Regierung einen Aufschub um 60 Tage in Erwägung ziehe. Kellyanne Conway, Beraterin des Weißen Hauses, sagte am Dienstag, dass Trump Xi „sehr bald" treffen will.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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