USA: Konsumentenstimmung trübt sich leicht ein
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1. Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen hat sich im März etwas stärker als erwartet von 111,2 auf 107,2 Punkte eingetrübt (Bloomberg-Median: 108,5 Punkte, DekaBank: 110,0 Punkte). Die Stimmungsverschlechterung resultiert ausschließlich aus einer schwächeren Erwartungskomponente, die von 93,8 Punkten auf 86,9 Punkte sank. Die Lagekomponente, die bereits sehr hoch war, stieg ein weiteres Mal leicht an und zwar von 137,1 Punkten auf 137,6 Punkte.
2. Alle drei Teilbereiche, die in die Berechnung der Erwartungskomponente eingehen, haben sich im Vergleich zum Vormonat verschlechtert. Insbesondere die Erwartungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung, aber auch hinsichtlich der Arbeitsentwicklung haben sich eingetrübt. Die Verbesserung der Lageeinschätzung resultierte dagegen nur aus den Teilergebnissen für den Arbeitsmarkt. Die Konsumenten schätzen die Situation am Arbeitsmarkt so positiv wie seit fünfeinhalb Jahren nicht mehr ein. Die vom Verbrauchervertrauen signalisierte Stimmungseintrübung ist sicherlich den Diskussionen über die Lage des Hypothekenmarktes geschuldet. Hinzu kommen im März landesweit gestiegene Benzinpreise sowie die Turbulenzen an den Aktienmärkten. Zuletzt gab es aber wieder zunehmend Anzeichen einer beschleunigten Entwicklung der US-Wirtschaft. Die Stimmung der privaten Haushalte befindet sich immer noch – trotz der Verschlechterung im März – im Euphoriebereich, sodass ein Anstieg des Verbrauchervertrauens ausgehend von diesem hohen Niveau in den kommenden Monaten nicht zwingend ist.
3. Die Immobilienpreise sind im Januar, gemessen an den Case Shiller Hauspreisindizes, weiter gefallen. So verringerten sich sowohl der 10-Städte-Index als auch der 20-Städte-Index um 0,6 % gegenüber dem Vormonat und die jeweiligen Jahresveränderungsraten rutschten in den negativen Bereich (-0,7 % bzw. -0,2 %). Von den in 20 Städten erhobenen Immobilienpreisen wird nur für Charlotte (North Carolina) ein Anstieg gegenüber dem Vormonat ausgewiesen. Von den verschiedenen monatlich erhobenen Immobilienpreisindikatoren lassen ausschließlich die Case Shiller Indizes Aussagen über die tatsächliche Entwicklung der landesweiten Immobilienpreise zu. Gleichwohl haben auch diese beiden Indizes eine entscheidende Schwäche: Die starken Preisanstiege fanden in den vergangenen Jahren in erster Linie in Städten statt. Somit erreichte der 10-Städte-Index in der Spitze eine Jahresveränderungsrate von 20 %, während der breiter gefasste (allerdings nur auf Quartalsbasis zur Verfügung stehende) OFHEO Hauspreisindex, der auch die ländlichen Regionen abgreift, in der Spitze bei nur knapp 14 % lag (2Q 2005). Der Case Shiller Index besitzt allerdings die Besonderheit, dass es für ihn an der Chicago Mercantile Exchange Future- Kontrakte gibt. Gemessen an den aktuellen Kursen erwartet dieser Markt einen Rückgang der Jahresveränderungsrate beim 10-Städte-Index auf rund -6 % für Ende 2007. Für die landesweiten Immobilienpreise, also für den OFHEO Hauspreisindex, lässt sich daraus folgern, dass dessen Jahresveränderungsrate in die Region von rund +1,0 % in diesem Jahr fallen dürfte. Dies entspricht unserer derzeitigen Prognose.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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