Analyse
09:16 Uhr, 08.08.2025

USA gegen Schweiz: Jetzt ist das Gold dran!

Die USA haben Zölle auf die Einfuhr von Ein-Kilogramm-Goldbarren erhoben. Ein Schritt, der insbesondere die Schweiz, das weltweit größte Zentrum für die Goldveredelung, hart trifft.

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  • Gold
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  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 3.396,31 $/oz. (JFD Brokers)

Die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) hat in einem der Financial Times vorliegenden Schreiben vom 31. Juli entschieden, dass Ein-Kilogramm- und 100-Unzen-Goldbarren unter einen zollpflichtigen Tarifcode fallen. Bisher erwartete die Branche eine zollfreie Klassifizierung.

Die Maßnahme verschärft die ohnehin angespannten Handelsbeziehungen zwischen Washington und Bern erheblich. Gold ist eines der wichtigsten Exportgüter der Schweiz in die USA. Von Juni 2024 bis Juni 2025 exportierte die Schweiz Gold im Wert von 61,5 Mrd. USD in die Vereinigten Staaten. Auf dieses Volumen könnten nun, basierend auf dem kürzlich eingeführten allgemeinen Zollsatz von 39 % auf Schweizer Importe, zusätzliche Abgaben in Höhe von 24 Mrd. USD anfallen. Damit wäre der Goldexport der Schweiz in die USA tot.

Die Schweiz spielt eine entscheidende Rolle in den globalen Goldströmen. Das Geschäft verläuft typischerweise in einer Dreiecksbeziehung: Große Goldbarren werden zwischen den Handelsplätzen London und New York transferiert, werden aber für den jeweiligen Markt in der Schweiz umgeschmolzen und in die passende Größe gebracht.

Während in London 400-Unzen-Barren gehandelt werden, die etwa die Größe eines Ziegelsteins haben, bevorzugt man in New York den Ein-Kilogramm-Barren, der ungefähr so groß wie ein Smartphone ist. Diese Kilobarren sind die gängigste Form, die an der Comex, dem weltweit größten Markt für Gold-Futures, gehandelt wird, und machen den Großteil der Schweizer Edelmetallexporte in die USA aus.

Das Schreiben der CBP stellte klar, dass die betreffenden Barren unter einen bestimmten Code fallen, der nicht von den Zöllen ausgenommen ist. Mehrere Schweizer Raffinerien haben ihre Lieferungen in die USA nach eigenen Angaben vorübergehend reduziert oder sogar ganz eingestellt, nachdem sie monatelang mit Anwälten die Zoll-Situation geprüft hatten.

Fazit

Der US-Präsident hat sichtlich seinen Spaß daran, die Schweiz zu ärgern. Die Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat Trump zuletzt massiv verärgert, weil sie ihm gegenüber oberlehrerhaft auftrat. Darauf muss man in diesen Zeiten besonders achten, man muss dem König gebührenden Respekt zeigen. Nun wird sie wohl zu Kreuze kriechen müssen und sich in die Liste derer einreihen, die Trump "den Hintern küssen", wie er es selber nennt.

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4 Kommentare

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  • Börsenmichel.
    Börsenmichel.

    juckt den Goldpreis aktuell nicht wirklich...

    10:50 Uhr, 08.08.
  • hps123
    hps123

    In einem kürzlichen Interview mit CNBC hat Trump geäussert, dass ihm die EU im Rahmen des Zolldeals 600 Milliarden USD als Geschenk zugesichert hat, mit welchem seine Regierung "in allem was wir wollen frei verfügen könne" !!!

    Und ... wenn diese Milliarden dann doch nicht eintreffen, werde er die EU-Zölle einfach auf 35% erhöhen ...

    10:31 Uhr, 08.08.
  • Bernerbär
    Bernerbär

    Gewiss, es hätte fähigere Verhandler aus dem Bundesrat gegeben (das ist so etwas wie ein regierendes Kabinett, 7-köpfig) als KKS. KKS ist der Spitzname von Karin Keller-Suter, analog zu AKK in Deutschland, allein dieser klingt schon hinreichend furchteinflössend und oberlehrerhaft. Beat Jans zum Beispiel, divers, da hätte Trumpelstilzchen seine helle Freude gehabt. Oder Elisabeth Baume-Schneider, die hätte mit Trump erörtern können, ob Schwarznasenschafe auf Golfplätzen für akkuraten Rasenschnitt sorgen könnten. Das Witzigste allerdings ist, was niemand weiss: Die Schweiz war kurz davor, einen vorteilhaften Deal nach Vorbild Grossbritannien auszuhandeln, aber der wurde von der Ministerialbürokratie in einigen Ministerien hintertrieben.

    10:00 Uhr, 08.08.
  • 2020
    2020

    Danke für den informativen Artikel.

    Sry für den Kraftausdruck, Trump ist einfach ein krankes Riesenarschloch !!!!!!!!!!!!

    09:31 Uhr, 08.08.