USA droht Preissprung bei Erdgas
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Chicago/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Trotz einer rasant gestiegenen Erdgasproduktion in den USA - aktuell nimmt die Produktion jeden Monat um durchschnittlich 0,6 Mrd. Kubikfuß pro Tag zu - liegt der US-Erdgas-Lagerbestand nach Informationen der DZ Bank gegenwärtig mit 2.956 Mrd. Kubikfuß (Bcf) um 18 Prozent unter seinem saisonalen Normwert und zugleich auf dem niedrigsten Niveau seit 13 Jahren. „Die Gründe für diese Lagerbestandsknappheit liegen auf der Nachfrageseite, deren Wachstum die Dynamik der Angebotsseite schlicht übertroffen hat“, schreibt Analyst Axel Herlinghaus im aktuellen Rohstofffokus.
Laut Herlinghaus hat der viertwärmste Sommer 2018 der US-Wettergeschichte die Kühlungsnachfrage der US-Haushalte und Unternehmen deutlich angetrieben. Zweitens wachse die US-Industrienachfrage derzeit so zügig wie seit vielen Jahren nicht mehr, was seine Gründe in der guten US-Konjunktur im Allgemeinen und den signifikant hochgefahrenen Methanol- und Ammoniak-Kapazitäten im Speziellen habe, so der Experte. Drittens seien die Erdgas-Exporte nach Mexiko im Steigflug, weil sich die mexikanische Regierung das im internationalen Vergleich äußerst preisgünstige US-Erdgas konsequent zur Unterfütterung der heimischen Konjunkturentwicklung sicherte. Viertens hätten sich die LNG-Exporte der USA deutlich beschleunigt.
Herlinghaus sieht für die verbleibenden fünf bis sechs Wochen bis zum ungefähren Beginn der Heizsaison keine Möglichkeit mehr, dass die Produktion ihr Vorratsdefizit aufholt. So gingen die USA mit einem „Wetterrisiko“ in den Winter. „Unseren Kalkulationen zufolge ergibt sich eine recht hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass der US-Erdgaslagerbestand im Verlauf der 2018/19er-Entnahmesaison schon im Falle eines "normalen" Winters in Richtung der Marke von 1.100 Bcf sinken wird“, so Herlinghaus. Schon dieses Niveau dürfte zumindest auf temporärer Basis zu einem Preissprung über die 4-Dollar-Marke hinweg führen. „Bei einem überdurchschnittlich kalten Winter droht sogar der Sturz unter die psychologisch bedeutsame Marke von 1.000 Bcf, der sich das letzte Mal im Jahr 2013/14 ereignete. Damals kletterte die Henry-Hub-Notierung zwischenzeitlich sogar über das Niveau von 6 US-Dollar“.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.