Fundamentale Nachricht
14:36 Uhr, 11.02.2021

USA/China: Wenig Hoffnung auf Besserung des Verhältnisses

US-Präsident Biden lieferte im ersten Telefonat mit dem chinesischen Regierungschef Xi diplomatische Umgangsformen, und etwas Kritik. Es heißt, Biden hätte Bedenken über Chinas Umgang mit Hongkong und zunehmenden Aktionen gegenüber Taiwan zum Ausdruck gebracht.

Washington/ Peking (Godmode-Trader.de) - In seinem ersten Telefonat mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping übte US-Präsident Joe Biden offenbar Kritik. Nach Angaben des Weißen Hauses hat er seine „Bedenken über Pekings unfaire wirtschaftliche Praktiken, die Repression in Hongkong und Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang und zunehmend herausfordernde Aktionen in der Region, auch gegenüber Taiwan, unterstrichen“.

Im Gegenzug warnte ihn Xi vor einer „Konfrontation", „die definitiv katastrophal für beide Länder und die Welt ist", berichtete die Staatsagentur Xinhua. Hongkong, Taiwan und Xinjiang seien „innere Angelegenheiten Chinas" und hätten mit seiner Souveränität und territorialen Integrität zu tun, wie ihn die Nachrichtenagentur Xinhua zitierte. „Die USA sollten Chinas Kerninteressen respektieren und vorsichtig handeln.“ Der Anruf fand am Donnerstagmorgen Pekinger Zeit (in Washington Mittwochabend Ortszeit) statt.

Die Analysten von Solvecon kommentierten: „Wir fragen uns, ob Xi die markanten Demokratiedefizite der USA, die erhebliche US-Rassen- und Länderdiskriminierung, die internationalen Rechtsverletzungen seitens der USA und den Eingriff in Chinas Souveränitätsrechte (UN-Charta), als auch provokante Militärspiele im Chinesischen Meer argumentativ nutzte“.

Biden und Xi haben sich darüber hinaus über die Bekämpfung der Corona-Pandemie, über Herausforderungen des Klimawandels und den Waffenhandel ausgetauscht. Die USA wollen trotz Meinungsverschiedenheiten bei diesen Themen offenbar einen guten Draht zwischen Washington und Peking aufbauen.

Laut Insidern will die Administration unter Biden dagegen andererseits neue gezielte Einschränkungen auf sensible Technologieexporte nach China in Abstimmung mit Verbündeten erlassen. Die verfügten Strafzölle sollen bestehen bleiben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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