Fundamentale Nachricht
13:17 Uhr, 22.11.2018

US-Zinszweifel: Reaktion der Anleihemärkte übertrieben

Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus „Ostrum Asset Management“, rechnet nach wie vor fest mit einer weiteren Zinsanhebung der Federal Reserve Bank im Dezember.

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Paris (GodmodeTrader.de) - Die scharfe Reaktion der Märkte auf die jüngsten Äußerungen von Fed-Präsident Jerome Powells hält Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus „Ostrum Asset Management“, für übertrieben. Weil sie als Signal für eine mögliche monetäre Lockerung wahrgenommen worden seien, sei die Rendite der zweijährigen Treasuries auf 2,80 Prozent gesunken, schreibt Botte in einem aktuellen Marktkommentar.

Obwohl Powell deutlich gemacht habe, dass eine Zinserhöhung im Dezember noch auf der Tagesordnung stehe, sei sie in den Future-Märkten nicht mehr als sicher eingepreist. Der US-Dollar habe an Wert verloren und seinen Safe-Hafen-Status den Rentenmärkten überlassen. „Die Marktbewegungen sehen jetzt übertrieben aus; wir rechnen fest mit einem weiteren Zinsschritt im Dezember“, so Botte.

„Strategisch halten wir in den Treasury-Märkten an einer Ausrichtung mit langer Duration fest. Die Rendite von zehnjährigen US-Anleihen liegt nahe am Gleichgewicht (3,13 Prozent), so dass die Bewer­tungen nicht übertrieben sind. Die Volumina können vor dem Thanksgiving-Wochenende durchaus sinken. Wir nehmen auch zur Kenntnis, dass die Spreads der 5/30- und 10/30-Jahre steiler werden, halten die Position aber nicht. Das lange Ende der Kurve wird nun weniger unterstützt als zu Beginn dieses Jahres, als die Pensionsfonds versuchten, die Laufzeit zu verlängern. Tatsäch­lich war das Bid-to-Cover der letzten 30-jährigen US-Anleihenauktion das niedrigste seit 2009“, so der Ostrum-Marktstratege.

Wie bereits erwähnt, sei die Dezemberanhebung nicht eingepreist, was das Risiko einer Abflachung der Kurve verdeutliche, wenn sich die Renditen mit Laufzeiten von fünf Jahren erholten. Die High-Yield-Märkte erschienen noch fragiler. Die Spreads seien in der vergangenen Woche um 55 Basispunkte auf 449 Basispunkte gestiegen. „Die Investitionsströme sind für die Anlageklasse auf beiden Seiten des Atlantiks nach wie vor recht ungünstig. Die höhere Sensitivität gegenüber dem Ölpreis erfordert eine noch vorsichtigere Haltung an den spekulativen US-Unternehmensanleihenmärkten“, so Botte.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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