US-Zinszweifel: Reaktion der Anleihemärkte übertrieben
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- LYXOR US10 INAVKursstand: 129,73 $ (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Paris (GodmodeTrader.de) - Die scharfe Reaktion der Märkte auf die jüngsten Äußerungen von Fed-Präsident Jerome Powells hält Axel Botte, Marktstratege beim französischen Investmenthaus „Ostrum Asset Management“, für übertrieben. Weil sie als Signal für eine mögliche monetäre Lockerung wahrgenommen worden seien, sei die Rendite der zweijährigen Treasuries auf 2,80 Prozent gesunken, schreibt Botte in einem aktuellen Marktkommentar.
Obwohl Powell deutlich gemacht habe, dass eine Zinserhöhung im Dezember noch auf der Tagesordnung stehe, sei sie in den Future-Märkten nicht mehr als sicher eingepreist. Der US-Dollar habe an Wert verloren und seinen Safe-Hafen-Status den Rentenmärkten überlassen. „Die Marktbewegungen sehen jetzt übertrieben aus; wir rechnen fest mit einem weiteren Zinsschritt im Dezember“, so Botte.
„Strategisch halten wir in den Treasury-Märkten an einer Ausrichtung mit langer Duration fest. Die Rendite von zehnjährigen US-Anleihen liegt nahe am Gleichgewicht (3,13 Prozent), so dass die Bewertungen nicht übertrieben sind. Die Volumina können vor dem Thanksgiving-Wochenende durchaus sinken. Wir nehmen auch zur Kenntnis, dass die Spreads der 5/30- und 10/30-Jahre steiler werden, halten die Position aber nicht. Das lange Ende der Kurve wird nun weniger unterstützt als zu Beginn dieses Jahres, als die Pensionsfonds versuchten, die Laufzeit zu verlängern. Tatsächlich war das Bid-to-Cover der letzten 30-jährigen US-Anleihenauktion das niedrigste seit 2009“, so der Ostrum-Marktstratege.
Wie bereits erwähnt, sei die Dezemberanhebung nicht eingepreist, was das Risiko einer Abflachung der Kurve verdeutliche, wenn sich die Renditen mit Laufzeiten von fünf Jahren erholten. Die High-Yield-Märkte erschienen noch fragiler. Die Spreads seien in der vergangenen Woche um 55 Basispunkte auf 449 Basispunkte gestiegen. „Die Investitionsströme sind für die Anlageklasse auf beiden Seiten des Atlantiks nach wie vor recht ungünstig. Die höhere Sensitivität gegenüber dem Ölpreis erfordert eine noch vorsichtigere Haltung an den spekulativen US-Unternehmensanleihenmärkten“, so Botte.
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