US-Zinserhöhung setzt Schwellenländeranleihen nur kurz unter Druck
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Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) – Die Schwellenländer sind in einer wesentlich besseren Position als zu Beginn des Jahres 2014. Der Einfluss des Wahlkalenders ist deutlich geringer als 2014, die Inflation in den Märkten ist niedrig, und die jüngsten fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen haben externe Ungleichgewichte stark reduziert. In der Türkei und in Indien beispielsweise konnte das Leistungsbilanzdefizit spürbar reduziert werden. Viele aufstrebende Volkswirtschaften werden versuchen, dringend erforderliche Reformen auf den Weg zu bringen - zum Beispiel Infrastrukturinvestitionen in Lateinamerika, wie Steve Ellis, Fondsmanager des Fidelity Market Debt Fund und des Emerging Market Local Currency Debt Fund, im Fidelity Jahresausblick 2015 schreibt.
Sorge bereite hingegen die fehlende Wachstumsdynamik in den Emerging Markets − insbesondere aus den Exporten. Erst wenn die Industrieausgaben in den entwickelten Ländern stiegen, werde das Wachstum in den Schwellenländern wieder angekurbelt. Weiteren Gegenwind biete auch die Politik der US-Notenbank: Die Zinserhöhung in den USA rücke näher, sie komme voraussichtlich Ende des nächsten Jahres. Damit würden Schwellenländeranleihen unter einen gewissen Druck geraten, heißt es weiter.
„Das betrachte ich allerdings nur als vorübergehendes Risiko. Auch die geopolitischen Risiken in Russland und der Ukraine beobachte ich 2015 mit Vorsicht - ebenso wie die sich verschlechternden Fundamentaldaten von Venezuela. Die Länderdifferenzierung und die flexible Auswahl von Wertpapieren sind also einmal mehr entscheidend für langfristigen Erfolg. Die Preisvolatilität von Schwellenländeranleihen, die sich aktuell auf einem historisch niedrigen Niveau befindet, könnte im nächsten Jahr zunehmen. Das sehen wir als Chance, denn wir verlassen ein schwieriges, durch zyklisches Wachstum geprägtes Umfeld", so Ellis.
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