US-Unternehmen mit guten Quartalsergebnissen
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Positive Unternehmenszahlen in den USA und Europa beflügelten in der vergangenen Woche die internationalen Aktienmärkte. In den Vereinigten Staaten konnten insbesondere Technologiewerte profitieren, während Finanztitel unter Druck gerieten. In Deutschland hat der DAX derweil ein neues Jahreshoch erklommen. Die Börse Warschau plant selbst den Gang aufs Parkett.
US-Unternehmen mit guten Quartalsergebnissen
In der vergangenen Woche nahm die Berichtssaison in den USA Fahrt auf. Als erster Technologieriese legte der Chiphersteller Intel am letzten Mittwoch seine Ergebnisse für das dritte Quartal vor. Danach konnte der Umsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 11,1 Mrd. US-Dollar verbessert werden. Der Nettogewinn legte gar um 59 Prozent auf 3,0 Mrd. US-Dollar zu. Für das laufende Quartal rechnet Intel mit weiter steigenden Umsätzen sowie verbesserten Renditen. Grund hierfür ist nach Aussage des Unternehmens die anziehende Investitionstätigkeit bei Firmenkunden. Hingegen konnte der Intel-Konkurrent AMD von der guten Branchenkonjunktur nicht profitieren. Trotz eines um 16 Prozent gestiegenen Umsatzes war ein Quartalsverlust von 118 Mio. US-Dollar zu verbuchen.
Überraschend stark präsentierte sich Google. Bei dem Internetsuchmaschinen-Betreiber kletterten sowohl Umsatz als auch Ertrag im vergangenen Quartal stärker als erwartet. Insgesamt erwirtschaftete Google einen Gewinn von 2,2 Mrd. US-Dollar, ein Zuwachs von 32 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Auch der Mischkonzern General Electric (GE) steigerte den Überschuss im dritten Quartal deutlich. Gemessen am Vorjahresquartal wurde ein Plus von 29 Prozent auf nunmehr 3,2 Mrd. US-Dollar erzielt. Gleichzeitig gingen jedoch die Umsätze um 5,1 Prozent zurück. Im Wochenvergleich verlor die GE-Aktie daraufhin 4,8 Prozent.
Die amerikanischen Aktienmärkte zeigten sich in der vergangenen Woche uneinheitlich. Während Technologie-Werte Kurssteigerungen verzeichnen konnten, gerieten insbesondere Finanztitel unter Druck. Belastend wirkten sich hierbei Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei der Ansetzung von Zwangsversteigerungen aus. Die Behörden untersuchen, ob die Banken bei der Verwertung überschuldeter Immobilien sorgfältig genug vorgegangen sind. Die Bank of America kündigte mittlerweile die Aussetzung von Zwangs-vollstreckungen an. Die Aktie gab im Wochenvergleich um 9,1 Prozent nach. Trotz eines Gewinnsprungs im dritten Quartal verloren zudem die Papiere von JP Morgan Chase um 5,5 Prozent.
Europas Aktienmärkte im Aufwind
Die europäischen Aktienmärkte profitierten in der vergangenen Woche von positiven Quartalszahlen. Beispielsweise gaben sowohl der französische Luxuskonzern LVMH als auch der britische Bekleidungshersteller Burberry jeweils ein Umsatzwachstum von rund 20 Prozent für die ersten neun Monate 2010 bekannt. Der deutsche Modekonzern Hugo Boss konnte ebenfalls das Ergebnis deutlich steigern und erhöhte daraufhin die Prognose für das Geschäftsjahr. Die Aktie des im MDAX notierten Unternehmens kletterte im Wochenvergleich um 6,6 Prozent.
Der EURO STOXX 50 stieg im Wochenvergleich um 2 Prozent. Auch hier konnten besonders die Technologie-Werte von der positiven Börsenstimmung profitieren. Größter Wochengewinner war die Aktie des französischen Elektronik-Konzerns Schneider Electric, die um 8,3 Prozent stieg. In Deutschland konnte der DAX um 3,2 Prozent zulegen. Zum Wochenende schloss der Leitindex bei 6.492 Punkten und markierte damit ein neues Jahreshoch. Im laufenden Jahr hat der DAX insgesamt bereits 9 Prozent an Wert gewonnen.
Börse Warschau plant Gang aufs Parkett
Die Warschauer Börse steht vor einem Initial Public Offering (IPO). Bereits für den 9. November ist die Erstnotiz der Gesellschaft vorgesehen, die bislang dem polnischen Staat gehört. Die Zeichnungsfrist für den Börsengang läuft noch bis 29. Oktober, dann soll auch der endgültige Ausgabepreis festgelegt werden. Insgesamt werden 26,8 Mio. Aktien angeboten, dies entspricht rund 64 Prozent der Anteile. Das Emissionsvolumen wird auf bis zu 300 Mio. Euro taxiert. In der Vergangenheit waren Verkaufsgespräche mit strategischen Investoren, darunter der Deutsche Börse AG, mehrfach gescheitert.
Der Börsengang des Handelsplatzes ist Teil der Strategie der polnischen Regierung, zur Entlastung des Staatshaushalts aus Privatisierungen bis zu 9 Mrd. Euro zu erlösen. Im laufenden Jahr wurden bereits der Versicherungskonzern PZU sowie der Versorger Tauron aus Staatsbesitz an die Börse gebracht.
Im Unterschied zu den übrigen europäischen Ländern erlebt der polnische IPO-Markt ein Rekordjahr. Allein im dritten Quartal des laufenden Jahres haben laut einer Studie der Prüfungsgesellschaft Ernst & Young insgesamt 28 Neulinge den Schritt an die Börse gewagt. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Wert im gleichen Zeitraum bei fünf Unternehmen.
Ausblick
Die Berichtssaison läuft auf vollen Touren. In den USA stehen dabei in dieser Woche insbesondere die Schwergewichte der Wall Street im Mittelpunkt. In Deutschland werden mit dem ZEW- und dem ifo-Index zudem zwei wichtige Frühindikatoren veröffentlicht. Ob die rasante Erholung in Europas größter Volkswirtschaft weiter anhält, dürfte nicht zuletzt von der Entwicklung in China abhängen. Hier werden am Donnerstag die Wachstumsrate für das vergangene Quartal sowie die Industrieproduktion im September bekannt gegeben.
Quelle: Union Investment
Gegründet im Jahr 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 169,8 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2010, davon 108,0 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4,6 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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