Fundamentale Nachricht
11:05 Uhr, 16.11.2017

US-Steuerreform: Erfolgsdruck und Versagensangst

Deutsche-AM-Chefanlagestratege Stefan Kreuzkamp würde es nicht verwundern, wenn die US-Steuerreform sehr bescheiden ausfällt. Auch ein Nichtzustandekommen der Reform schließt Kreuzkamp nicht aus.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.050,99 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - US-Präsident Donald Trump hat seinen Wählern nicht weniger als „die höchste Steuersenkung der amerikanischen Geschichte“ versprochen; mithin eine „Steuerreform, die Amerika wieder groß machen wird“, wie Stefan Kreuzkamp, Chefanlagestratege der Deutschen Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Die Republikaner müssten bei der Steuerreform liefern. Doch die Verteilungskämpfe begönnen gerade erst. Der Entwurf müsse noch viele Hürden überwinden und dürfte noch viele Veränderungen erfahren, heißt es weiter.

„Unsere Erwartungen bleiben gedämpft. Notierte Firmen dürften zu Gewinnern zählen. Wir gehen davon aus, dass ein Steuerpaket die Steuerlast des S&P 500 um bis zu zehn Dollar entlasten könnte. Wir rechnen vorerst mit einer Entlastung von vier Dollar, was unseren erwarteten Indexgewinn bis September 2018 auf 144 Dollar erhöht. Unsere Prognose für den S&P 500 per September 2018 liegt bei 2600 Punkten“, so Kreuzkamp.

Sollte die Steuerreform annähernd im Rahmen der bisherigen Entwürfe umgesetzt werden, sei ein moderater Schub für Investitionen, Handelsdefizit, Zinsen und den Dollar zu erwarten. Allerdings sei bisher davon auszugehen, dass dies maximal dafür ausreicht, dem realen US-BIP in den kommenden zwei Jahren einen zusätzlichen Wachstumsimpuls in Höhe von jeweils einem Viertel, und bestenfalls jeweils einem halben Prozentpunkt zu verleihen. Die Steuersenkung alleine, also ohne weitere Fiskal- oder Deregulierungsimpulse, dürfte keinen deutlichen Einfluss auf die Zinspolitik der US Federal Reserve (Fed) haben, heißt es weiter.

„Wir rechnen auch nicht mit einer weiteren Rally des Euro gegenüber dem Dollar. Uns würde es nicht verwundern, wenn am Ende eine recht bescheidene Reform herauskommt. Diese könnte zwar viele Firmen und Haushalte etwas entlasten. Aber größere Auswirkungen auf Wachstum, Zinsen und Währungskurse erwarten wir nicht. Letztlich können wir bei der mangelnden Fortüne, mit der die US-Regierung bisher agiert hat, auch ein Nichtzustandekommen der Reform nicht ausschließen“, so Kreuzkamp.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Tomke Hansmann zu den erwähnten Instrumenten

Mehr von Tomke Hansmann

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten