Kommentar
20:14 Uhr, 29.04.2020

US-Notenbank will Wirtschaft so lange wie nötig unterstützen

Die US-Notenbank hält an ihren rekordniedrigen Zinsen und ihren unbegrenzten Anleihenkäufen fest, um die Wirtschaft im Zuge der Coronakrise zu unterstützen. Einen genauen Ausblick bleibt die Fed aber schuldig.

Die US-Notenbank hat bei ihrem Zinsentscheid am Mittwoch bekräftigt, die Wirtschaft so lange wie nötig unterstützen zu wollen. Die Leitzinsen sollen auf dem Rekordtief von 0,00 bis 0,25 Prozent belassen werden, bis der Fed-Offenmarktausschuss zuversichtlich ist, "dass die Wirtschaft die jüngsten Ereignisse überstanden hat und auf dem richtigen Weg ist", die Fed-Ziele maximaler Beschäftigung und Preisstabilität zu erreichen, heißt es im Statement zum Zinsentscheid.

Die Fed betonte zudem, dass alle zur Verfügung stehenden Mittel zur Stützung der Wirtschaft verwendet werden sollen. "Die Federal Reserve ist bestrebt, in dieser herausfordernden Zeit ihre gesamte Palette an Instrumenten einzusetzen, um die US-Wirtschaft zu unterstützen und damit ihre Ziele maximaler Beschäftigung und Preisstabilität zu fördern", heißt es im Statement.

Auch an ihren Anleihenkäufen in unbegrenzter Höhe will die Fed festhalten. "Um den Kreditfluss an private Haushalte und Unternehmen zu unterstützen, wird die Federal Reserve weiterhin Treasury-Wertpapiere sowie hypothekenbesicherte Wertpapiere für Wohn- und Geschäftsimmobilien in den Beträgen kaufen, die für ein reibungsloses Funktionieren des Marktes erforderlich sind", heißt es im Statement. Auch an Repo-Geschäften soll festgehalten werden. "Der Ausschuss wird die Marktbedingungen genau überwachen und ist bereit, seine Pläne gegebenenfalls anzupassen", heißt es. Offiziell handelt es sich bei den Anleihenkäufen der Fed nicht um ein neues QE-Programm. Tatsächlich stellen die Anleihenkäufe aber alle bisherigen QE-Programme in den Schatten. So ist die Bilanzsumme der Fed in den vergangenen Wochen geradezu explodiert.

Die Coronakrise wird nach Einschätzung der Fed zu schweren wirtschaftlichen Schäden führen. "Der Ausbruch des Coronavirus verursacht enorme menschliche und wirtschaftliche Schwierigkeiten in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt. Das Virus und die Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit führen zu einem starken Rückgang der Wirtschaftstätigkeit und einem Anstieg der Arbeitsplatzverluste", heißt es im Statement zum Zinsentscheid. "Die anhaltende Krise der öffentlichen Gesundheit wird in naher Zukunft die Wirtschaftstätigkeit, die Beschäftigung und die Inflation stark belasten und mittelfristig erhebliche Risiken für die wirtschaftlichen Aussichten mit sich bringen."

Im Zuge der Coronakrise hatte die Fed bereits beispiellose Hilfen für die Wirtschaft angekündigt. So wurde der Leitzins fast bis auf Null (Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent) gesenkt und unbegrenzte Anleihenkäufe angekündigt. Über verschiedene Kreditprogramme will die Fed zudem 2,3 Billionen Dollar (2.300 Milliarden Dollar) in die Wirtschaft und die Märkte pumpen.

Einen konkreten Ausblick für die Geldpolitik blieb die Fed bei ihrem Zinsentscheid am Mittwoch allerdings schuldig. Die Notenbank hält sich vielmehr alle Möglichkeiten offen, die Geldpolitik wie notwendig anzupassen, um die Märkte zu stützen.

Um 20.30 Uhr beginnt die Pressekonferenz mit Fed-Präsident Jerome Powell, die live bei Youtube verfolgt werden kann.


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4 Kommentare

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  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Ich sehe gerade, sind ja nur noch 7%. So schnell kann man gar nicht schauen, wie es rauf geht.

    22:32 Uhr, 29.04. 2020
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Sehr gut! Wenn es sein muss auch mit Aktienkäufen. Noch 9% zu den Allzeithochs im Nasdaq. Ist eigentlich schon gesetzt.

    22:29 Uhr, 29.04. 2020

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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