US-Notenbank verschiebt Zinswende
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Die US-Notenbank belässt den Leitzins weiter auf dem Rekordtief von 0,00 bis 0,25 Prozent. Dies teilte der Offenmarktausschuss der Federal Reserve im Anschluss an seine zweitägige Sitzung am Donnerstag mit. Seit Ende 2008 liegt der Leitzins in den USA auf dem historischen Rekordtief.
Seit Monaten war spekuliert worden, dass die US-Notenbank den Leitzins heute wieder anheben und damit ein Ende ihrer Nullzinspolitik einleiten könnte. Nach den Börsenturbulenzen der vergangenen Monate hatte eine knappe Mehrheit der von Bloomberg befragten Volkswirte zuletzt aber keinen Zinsschritt mehr erwartet.
Vor einer Zinserhöhung sei eine „gewisse weitere Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt notwendig“, heißt es im Statement der Fed. Außerdem wolle der Offenmarktausschuss einigermaßen sicher sein, dass sich die Inflationsrate wieder in Richtung des Ziels von zwei Prozent bewege. Damit wurden die bisherigen Aussagen im Wesentlichen wiederholt.
Die US-Notenbank begründete die Verschiebung der Zinswende auch mit den globalen Unsicherheiten. Man werde die internationalen Entwicklungen genau beobachten, heißt es.
Die Zinsentscheidung wurde mit neun zu eins Stimmen getroffen. Nur Jeffrey M. Lacker votierte für eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte.
Die Zinserwartungen der einzelnen FOMC-Mitglieder und regionalen Fed-Präsidenten für die kommenden Monate wurden vielfach gesenkt. Nur noch 13 von 17 Teilnehmern an der Sitzung des Offenmarktausschusses halten eine erste Zinserhöhung im laufenden Jahr für angemessen. Im Juni waren noch 15 Notenbanker dieser Meinung. Insgesamt 11 Teilnehmer sehen die Zinsen bis zum Ende des Jahres unter 0,50 Prozent. Im Juni lag die Zahl noch bei 7 Mitgliedern. Der durchschnittliche erwartete Leitzins auf längere Sicht wurde von 3,75 Prozent auf 3,5 Prozent gesenkt.
Update (20.30 Uhr): Die Pressekonferenz mit Fed-Präsidentin Janet Yellen beginnt.
Update (20.31 Uhr): Der Ausblick für die US-Wirtschaft hat sich nicht signifikant verändert, betont Fed-Präsidentin Janet Yellen auf der Pressekonferenz. Die erste Leitzinserhöhung sollte nach Einschätzung von Yellen nicht überbewertet werden.
Update (20.34 Uhr): Die Inflation bewegt sich weiter unter dem Ziel von zwei Prozent, so Yellen. Mittelfristig dürften sich die Inflationserwartungen nach Einschätzung der Fed-Präsidentin wieder dem Ziel von zwei Prozent annähern. Allerdings könnte die internationale Unsicherheit die Inflation dämpfen. In den kommenden Monaten dürften der starke Dollar und der Rückgang der Ölpreise nach Einschätzung der Fed die Inflation weiter belasten.
Update (20.40 Uhr): Eine Zinserhöhung sei diskutiert worden, man habe sich aber dagegen entschieden, sagt Yellen. Vor einem Zinsschritt wolle man neue Beweise für Verbesserungen am Arbeitsmarkt und für die Rückkehr der Inflationsrate in Richtung von zwei Prozent abwarten. Entscheidend seien nicht einzelne Wirtschaftsdaten, sondern das Gesamtbild.
Update (20.45 Uhr): Die meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses erwarten weiter eine Zinswende in diesem Jahr, betont Yellen. Die anschließenden Zinserhöhungen dürften aber moderat ausfallen. Der Zeitpunkt der Zinswende sei weniger wichtig als der anschließende Zinspfad.
Update (20.47 Uhr): Auch beim Zinsentscheid im Oktober könnte der Leitzins angehoben werden, sagt Yellen. Dass für den Oktober-Termin keine Pressekonferenz angesetzt sei, sei kein Hindernis. Man könne auch kurzfristig einen Pressetermin einberufen.
Update (20.48 Uhr): Der Arbeitsmarkt hat sich nach Einschätzung von Yellen weiter verbessert, es besteht aber noch eine Unterauslastung.
Update (20.52 Uhr): Man wolle mit einer Zinserhöhung nicht abwarten, bis alle Ziele erfüllt seien, sondern bereits vorher handeln, sagt Yellen. Damit bleibt eine Leitzinserhöhung in den kommenden Monaten weiter wahrscheinlich.
Update (21.01 Uhr): "Unsere Glaubwürdigkeit hängt davon ab, dass wir das Inflationsziel erreichen", sagt Yellen. Dies bedeute nicht nur, dass man eine zu hohe Inflation verhindern müsse, sondern auch, dass sich die Inflationsrate wieder in Richtung zwei Prozent bewegen müsse.
Update (21.03 Uhr): Man habe sich alle wichtigen internationalen Entwicklungen angesehen, im Fokus hätten aber China und andere Schwellenländer gestanden, sagt Yellen. Der Ölpreiseinbruch habe viele Schwellenländer und auch entwickelte Volkswirtschaften wie Kanada erheblich belastet.
Update (21.09 Uhr): Die US-Notenbank sollte nicht auf einzelne Bewegungen an den Finanzmärkten eingehen, betont Yellen. Allerdings sei der jüngste Kursrutsch Ausdruck von realwirtschaftlichen Sorgen und zeige eine Straffung der finanziellen Bedingungen.
Update (21.10 Uhr): Fed-Präsidentin Yellen hält es für extrem unwahrscheinlich, dass die Bedingungen auf absehbare Zeit überhaupt keine Zinserhöhung rechtfertigen werden. Völlig ausschließen könne man eine solche Entwicklung aber auch nicht, sagt Yellen.
Update (21.13 Uhr): Man habe nicht ernsthaft über negative Leitzinsen diskutiert, sagt Yellen. Ein FOMC-Mitglied erwartet laut Statement negative Leitzinsen für Ende 2015 und 2016.
Update (21.14 Uhr): Der Offenmarktausschuss erwartet laut Yellen nicht, dass eine zusätzliche Stimulierung der Wirtschaft notwendig werden wird. Sollte dies aber doch notwenig werden, könnten alle verfügbaren Instrumente in Betracht kommen. Yellen schließt also weder ein neues QE-Programm noch negative Leitzinsen vollkommen aus.
Update (21.19 Uhr): Man erwarte eine weitere Verbesserung auf dem Häusermarkt, sagt Yellen. Aktuell sei die Situation angeschlagen. Wichtiger für die Gesamtwirtschaft seien aber die Konsumausgaben, so Yellen.
Update (21.22 Uhr): Yellen will den Vorwurf nicht gelten lassen, dass die Nullzinspolitik die Vermögensungleichheit erhöht habe. Wichtig für die Schwachen der Gesellschaft sei, dass die Nullzinspolitik die Arbeitslosigkeit verringert habe. Dies sei entscheidender als der Anstieg der Vermögenspreise.
Update (21.24 Uhr): Yellen sieht den Kongress in der Pflicht, die Schuldengrenze anzuheben und so einen Zahlungsausfall der US-Regierung und eine Handlungsunfähigkeit zu verhindern.
Update (21.27 Uhr): Die Pressekonferenz ist beendet.
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120Euro gewonnen. Bingo! War mir klar.
Lieber Herr Hoose,
Ich sehe ganz klar einen Aufschwung in den USA:
Die Rüstungsindustrie verdient an der Kriegstrommlerei in Osteuropa und an der ISIS versus westliche Kriegskoalition Milliarden. Gut, dass man immer gleich an beide Seiten liefert, damit man doppelt verdient und der Krieg möglichst lange dauert.
Negativ dürfte für die Wallstreet sein, dass die BRICS-Staaten den Aufbau ihrer realwirtschaftlichen Infrastruktur forcieren. Daher dürfte für ein weiteres Anfüttern der Derivateblase von deren Seite weniger Geld zur Verfügung stehen. Deshalb muss deren "Dienstleistungsgesellschaft" noch etwas warten . .
:-)))
Wieder mal viel Lärm um nichts. Die Fed KANN die Zinsen gar nicht anheben. Sagen kann sie das allerdings auch nicht, weil dann sofort klar wäre, dass ihre Nullzinspolitik gescheitert ist. Also beschwört man weiterhin den Phantomaufschwung in den USA, in der Hoffnung, dass das niemandem auffällt.
Lächerliche um-den-Brei-Rederei, es geht nicht weil das nicht vohandene Wachstum es garnicht zulässt!