US-Notenbank verändert Geldpolitik nicht
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Die US-Notenbank Fed hält Kurs im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und setzt ihre ultralockere Geldpolitik unverändert fort. Der Leitzins bleibt in der Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent, wie der Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed nach seiner zweitägigen Sitzung am Mittwoch mitteilte.
Ihre milliardenschwere Anleihenkäufe will die Fed in einem unveränderten Tempo von insgesamt mindestens 120 Milliarden Dollar pro Monat fortsetzen, um so weiter Liquidität in die Finanzmärkte und die Wirtschaft zu pumpen. Davon entfallen weiter mindestens 80 Milliarden Dollar pro Monat auf den Kauf von Staatsanleihen und mindestens 40 Milliarden Dollar auf den Kauf von hypothekenbesicherten Wertpapieren. Die Käufe sollen in unverändertem Tempo fortgesetzt werden, "bis wesentliche weitere Fortschritte bei der Erreichung der maximalen Beschäftigungs- und Preisstabilitätsziele (...) erzielt wurden", heißt es unverändert im Statement. Die geldpolitischen Entscheidungen fielen einstimmig.
In Bezug auf die steigende Inflation führt dies die Fed weiter vor allem auf "vorübergehende" Faktoren zurück. Die wirtschaftliche Aktivität und die Beschäftigung hätten sich verstärkt, so die Fed. Es gebe Fortschritte bei den Impfungen. Die von der Pandemie besonders getroffenen Sektoren der Wirtschaft seien weiter schwach, zeigten aber inzwischen eine Verbesserung, so die Fed.
Beobachter warten mit Spannung darauf, wann die Fed eine Reduzierung des monatlichen Ankaufvolumens ankündigen könnte. Einige Beobachter gehen davon aus, dass es bereits beim nächsten Zinsentscheid in Juni soweit sein könnte, andere Beobachter rechnen erst im zweiten Halbjahr mit einer solchen Ankündigung der Fed.
Die meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed erwarten keine Zinsanhebung bis Ende 2023, wie das beim letzten Zinsentscheid veröffentlichte sogenannte Dot Plot (Punktdiagramm) mit den individuellen Prognosen der FOMC-Mitglieder bestätigt hat. Der Dot Plot wird nur bei jeder zweiten Zinssitzung aktualisiert, ebenso wie die Wachstumsprognose.
Update: Auf der Pressekonferenz sagte Fed-Chef Jerome Powell, dass die Fed die Wirtschaft unterstützen werde, bis die Erholung abgeschlossen sei. Es sei noch nicht an der Zeit, über eine Reduzierung der Anleihenkäufe zu sprechen, so Powell. Die Impfungen stützten die Erholung. Die Erholung sei zwar schneller vorangeschritten als erwartet, sie verlaufe aber weiter uneinheitlich und es sei noch ein weiter Weg bis die Erholung abgeschlossen sei. Die Arbeitslosigkeit bleibe hoch. Die Arbeitslosenrate von sechs Prozent bilde den Mangel an Arbeitsplätzen wohl nicht vollständig ab. Die fortschreitenden Impfungen sollten eine Rückkehr zu mehr Normalität später im Jahr erlauben, so Powell. Die Inflation werde vermutlich vorübergehend im weiteren Jahresverlauf anziehen, dieser Anstieg sei aber vor allem auf temporäre Faktoren zurückzuführen. Ein nachhaltiger Anstieg der Inflation ohne Verbesserung am Arbeitsmarkt sei unwahrscheinlich, so Powell.
Marktreaktionen: Die Märkte reagierten kaum auf das Statement zum Zinsentscheid. Die Aussage von Jerome Powell auf der Pressekonferenz, dass es noch nicht an der Zeit sei, über eine Reduzierung der Anleihenkäufe zu sprechen, wurde vom Markt hingegen als sehr dovish interpretiert. Der S&P 500 konnte im Anschluss auf ein neues Allzeithoch zulegen. Die Aussage könnte bedeuten, dass die Notenbank auf der kommenden Zinssitzung im Juni noch keine Reduzierung ihrer Anleihenkäufe ankündigen dürfte, wie dies teilweise im Vorfeld der heutigen Pressekonferenz erwartet worden war. Auch die Aussage, dass ein nachhaltiger Anstieg der Inflation ohne Verbesserung am Arbeitsmarkt unwahrscheinlich sei, stützte den Anstieg. Als Powell schließlich allerdings sagte, dass es an den Aktienmärkten teil blasenartige Zustände gebe, rutschten die Indizes wieder ab.
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