US-Notenbank Fed: Zeitplan für Ende von QE steht
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Der Präsident der Notenbank von St. Louis ließ mit einer sehr konkreten Aussage zum QE-Programm der Fed aufhorchen. Eigentlich will die Notenbank ihre Geldpolitik den jeweiligen wirtschaftlichen Bedingungen anpassen. Sie vermeidet es daher, einen festen Zeitplan zu nennen. Genau das geschah aber in der vergangenen Woche. Sind 75 % bis 80 % der Bevölkerung geimpft, wird über ein Ende von QE nachgedacht. Derzeit haben die USA ein sehr hohes Impftempo. Wird das Tempo der letzten Wochen weiterhin durchgehalten, sind bereits im Juni mehr als 80 % der Bevölkerung zumindest einmal geimpft worden. Einen Monat später gilt das auch für Personen mit einer Zweitimpfung.
Sobald dieser Wert erreicht ist, dürften auch die letzten Einschränkungen aufgehoben werden. Spätestens dann erwarten Ökonomen einen rasanten Boom. Genau das ist es auch, was die Notenbank sehen will. Mit Herdenimmunität kann die Wirtschaft aufblühen. Eine Normalisierung auf dem Arbeitsmarkt – ein wichtiger Gradmesser für die Fed – ist dann absehbar.
Alle Kriterien, die die Fed braucht, um über ein Ende von QE nachzudenken, werden im Sommer erfüllt sein. Man muss damit rechnen, dass eben auch genau das geschieht. Es wäre sehr überraschend, wenn die Fed ab Sommer nicht laut über ein Ende von QE nachdenkt. Was aber bedeutet das für Anleger?
Das Ende von QE ist kein neues Phänomen. Der Aktienmarkt musste das bereits 2013/14 durchmachen. 2013 dachte die Notenbank erstmals über das Ende des bis dahin umfangreichsten QE-Programms nach. Im Zuge dessen stieg die Rendite 10-jähriger Anleihen rasant an (Grafik 2).
Der Aktienmarkt fiel nicht, er stieg weiter, wenn auch volatiler. Probleme begannen für den Aktienmarkt erst später, als QE schon längst beendet war. Das kannten Anleger auch aus dem Jahr 2009 und 2011, als das erste und zweite QE-Programm beendet wurden.
Kurz nach dem Ende der Wertpapierkäufe stieg die Risikoaversion. Der Aktienmarkt korrigierte. Es ist unwahrscheinlich, dass es diesmal vollkommen anders sein wird. Mit dem Ende von QE entzieht die Notenbank dem Markt das, was Anleger als Sicherheitsnetz empfinden.
Diesmal könnte das QE-Ende sogar besonders schmerzhaft sein. Im Gegensatz zu 2011 und 2014 sind die Haushaltsdefizite deutlich höher. Durch die Ausgabe neuer Anleihen entzieht der Staat dem Markt quasi Geld.
Wann aber müssen Anleger mit dem endgültigen Ende der Wertpapierkäufe rechnen? Jerome Powell sieht den Zeitplan des letzten Ausstiegs 2013/14 als realistisch an. Beginnt die Fed im Sommer über das Ende nachzudenken, wird sie die Käufe spätestens Anfang nächsten Jahres drosseln. Bis Ende 2022 ist QE dann vermutlich Geschichte. Da die Probleme für den Aktienmarkt erst nach QE-Ende auftreten, haben Anleger noch eine ganze Weile Rückenwind.
Clemens Schmale
Tipp: Als Abonnent von Godmode PLUS sollten Sie auch Guidants PROmax testen. Es gibt dort tägliche Tradinganregungen, direkten Austausch mit unseren Börsen-Experten in einem speziellen Stream, den Aktien-Screener und Godmode PLUS inclusive. Analysen aus Godmode PLUS werden auch als Basis für Trades in den drei Musterdepots genutzt. Jetzt das neue PROmax abonnieren!
Lernen, traden, gewinnen
– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.