Kommentar
20:51 Uhr, 27.01.2021

US-Notenbank Fed verändert Geldpolitik nicht

Die Anleihenkäufe sollen weiter mit einem Tempo von mindestens 120 Milliarden Dollar pro Monat fortgesetzt werden. Der Leitzins bleibt in der Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent.

Die US-Notenbank Fed hält Kurs im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und setzt ihre ultralockere Geldpolitik unverändert fort. Der Leitzins bleibt in der Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent, wie der Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed nach seiner zweitägigen Sitzung am Mittwoch mitteilte.

Ihre milliardenschwere Anleihenkäufe will die Fed in einem unveränderten Tempo von insgesamt mindestens 120 Milliarden Dollar pro Monat fortsetzen, um so weiter Liquidität in die Finanzmärkte und die Wirtschaft zu pumpen. Davon entfallen weiter mindestens 80 Milliarden Dollar pro Monat auf den Kauf von Staatsanleihen und mindestens 40 Milliarden Dollar auf den Kauf von hypothekenbesicherten Wertpapieren. Die Käufe sollen in unverändertem Tempo fortgesetzt werden, "bis wesentliche weitere Fortschritte bei der Erreichung der maximalen Beschäftigungs- und Preisstabilitätsziele (...) erzielt wurden", heißt es unverändert im Statement. Die geldpolitischen Entscheidungen fielen einstimmig.

Im Vorfeld des Zinsentscheids hatte es Diskussionen über eine mögliche baldige Verlangsamung der Anleihenkäufe gegeben, denen Fed-Präsident Jerome Powell aber eine Absage erteilt hatte. Die meisten Beobachter rechnen damit, dass die Fed noch mindestens für ein Jahr am derzeitigen Tempo ihrer Anleihenkäufe festhalten dürfte.

Die wirtschaftliche Erholung und die Erholung bei der Beschäftigung hätten sich in den letzten Monaten abgeschwächt, heißt es im Statement zum Zinsentscheid. Die Schwäche konzentriere sich dabei auf die von der Pandemie am stärksten betroffenen Sektoren. Das Virus stelle ein bedeutsames Risiko für den Ausblick dar. Die wirtschaftliche Entwicklung hänge auch vom Fortschritt bei den Impfungen ab, heißt es neu im Statement. Eine schwächere Nachfrage und der vorherige Rückgang der Ölpreise hätten zuletzt für eine schwache Inflation gesorgt. Man sei bereit, die Geldpolitik wie notwendig anzupassen, "wenn Risiken auftreten, die die Erreichung der Ziele des Ausschusses behindern könnten", heißt es.

In einer technischen Änderung teilte die US-Notenbank mit, dass die Federal Reserve Bank of New York ab Februar ihre monatlichen Repo-Geschäfte nicht mehr fortsetzen wird. Zuletzt hatte es nur eine sehr geringe Nachfrage nach den Geschäften gegeben, mit denen die Fed monatliche Kredite auf dem Repo-Markt zur Verfügung stellte. Die entsprechenden monatlichen Geschäfte am 2. und am 9. Februar sollen die letzten sein. Tägliche Repo-Geschäfte werden aber weiter angeboten. Die Fed hatte die Repo-Geschäfte wiederbelebt, nachdem es auf dem wichtigen Repo-Markt ab September 2019 zu Liquiditätsengpässen und Turbulenzen gekommen.

Die Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed erwarten mehrheitlich keine Zinsanhebungen bis Ende 2023, wie das beim letzten Zinsentscheid veröffentlichte sogenannte Dot Plot (Punktdiagramm) mit den individuellen Prognosen der FOMC-Mitglieder zeigt.

Der Offenmarktausschuss hat auf seiner jährlichen Organisationssitzung in dieser Woche zudem einstimmig seine "Erklärung der längerfristigen Ziele und der geldpolitischen Strategie" bekräftigt, wie die Fed mitteilte. Das Statement zur längerfristigen Strategie ist identisch zu der im August 2020 beschlossenen Version. Die Fed betont darin, dass sie vorübergehend eine Inflation von mehr als zwei Prozent akzeptieren werde, um eine länge

Update: Auf der Pressekonferenz gab sich Fed-Präsident Jerome Powell etwas optimistischer. Zwar bleibe die weitere Entwicklung sehr unsicher, mehrere Gründe sprächen aber für einen besseren Ausblick im späteren Jahresverlauf 2021. So dürften die Impfungen zu einem normaleren Wirtschaftsleben beitragen. Die Wirtschaft habe sich bisher robuster als erwartet entwickelt.Das Hilfspaket der Regierung liefere zusätzliche Unterstützung. Die Arbeitslosigkeit sei im Dezember hoch geblieben und der Dienstleistungssektor sei von den Folgen der Pandemie besonders betroffen. Die Wirtschaft habe noch einen langen Weg vor sich, um die Arbeitsmarktziele zu erreichen und es brauche vermutlich noch einige Zeit, um substanzielle Fortschritte zu erreichen. Die jüngsten Turbulenzen rund um die GameStop-Aktie wollte Powell nicht kommentieren.


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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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