Kommentar
07:25 Uhr, 28.07.2016

US-Notenbank Fed sagt...nichts!

So, jetzt ist die Katze aus dem Sack. Die US-Notenbank hat entschieden. Ganz nebenbei übertrifft sie sich dabei selbst.

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    Kursstand: 1.341,600 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.341,600 $/Unze (Commerzbank CFD)

Der Markt reagierte auf das Statement der Fed nach Veröffentlichung überraschend ruhig. Normalerweise zucken Indizes, Währungen und Rohstoffe ziemlich wild hin und her. Oftmals entscheiden sie sich erst vor Handelsschluss oder am nächsten Tag für eine Richtung. Dieses Mal scheint das etwas schneller zu gehen, denn die Erstreaktion bleibt fast aus.

Betrachtet man den Tagesverlauf von Gold, Dax, SP 500 und EUR/USD, dann erkennt man den Zeitpunkt der Veröffentlichung des Statements sehr wohl, doch richtungsentscheidend kann man die Bewegung nicht nennen. Im Vergleich zu den letzten Entscheiden ist das überhaupt kein Vergleich. Zudem korrigiert sich die Erstreaktion, die ohnehin klein ausfiel, sehr schnell wieder. Unterm Strich scheint sich überhaupt nichts verändert zu haben.

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Die klare Unentschlossenheit der Anleger ist gut nachvollziehbar, denn die Notenbank hat einen Geniestreich vollzogen. Sie hat nämlich überhaupt nichts gesagt. Neben den einleitenden Worten, die sich immer an die neuesten Daten anpassen, ist das Statement unverändert. Es gibt nicht einmal den Hauch einer Andeutung dazu, wie es weitergehen wird. Lesen Sie dazu auch: US-Notenbank lässt Leitzins unverändert

Mit viel Fantasie kann man hineininterpretieren, dass die Notenbank etwas weniger Risiken als im Juni sieht. Einerseits liegt das an dem guten Arbeitsmarktbericht des vergangenen Monats, andererseits daran, dass auch der Brexit nicht zur Katastrophe ausarten wird.

Wer nun aber aufgrund der geringer ausfallenden Risiken gedacht hat, dass es einen Hinweis auf eine Zinserhöhung geben wird, hat sich getäuscht. Es ist wirklich absolut nichts herauszulesen. Damit bleibt die Fed der Linie der anderen Notenbanken treu (erst einmal abwarten), doch sie tut es auf besonders geschickte Art und Weise. Sie sagt nicht einmal, dass sie erst abwarten wird. Während alle anderen dies inbrünstig taten, sagt die Fed einfach nichts.

Mir fehlt es für gewöhnlich nicht an Fantasie, um Interpretationsspielräume zu finden, doch in diesem Fall bin ich sprachlos. Das spricht übrigens dafür, dass der Markt weiter steigen kann. Die US-Notenbank hat derzeit nur eine Möglichkeit ihre Politik anzupassen und das ist eine Straffung der Geldpolitik. Nichts tun und nichts sagen bedeutet also: die Welt ist in bester Ordnung, doch die Zinsen heben wir trotzdem nicht an. Mehr hat der Markt auch in den vergangenen Jahren nicht gebraucht, um durchzustarten.

Clemens Schmale

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3 Kommentare

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  • Chronos
    Chronos

    Schön. Und was ist daran nun neu? Das war doch die letzten Sitzungen doch schon so.

    Außerdem was sollen sie in der Zwischenzeit, zu dem Sommerloch, vor der Wahl auch groß tun? Pulver verschießen, das hält man trocken und sucht alternativ Steinpilze.

    21:03 Uhr, 28.07. 2016
  • 1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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