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20:18 Uhr, 27.07.2016

US-Notenbank lässt Leitzins unverändert

Die kurzfristigen Risiken für die US-Wirtschaft haben sich nach Einschätzung der Fed verringert. Damit könnte eine Zinsanhebung im September oder Dezember wieder etwas wahrscheinlicher geworden sein.

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Die US-Notenbank belässt den Leitzins wie erwartet in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent. Dies teilte die Fed nach der zweitägigen Sitzung des Offenmarktausschusses am Mittwochabend mit. Im Statement zum Zinsentscheid heißt es, dass die Zinsen nur langsam angehoben werden sollen und die Zinsen noch für längere Zeit unter dem längerfristig erwarteten Durchschnitt verbleiben sollen.

Gleichzeitig erläuterte die Fed, dass sich die kurzfristigen Risiken für die US-Wirtschaft verringert hätten. Die Unterauslastung auf dem Arbeitsmarkt sei weiter zurückgegangen. Der Arbeitsmarkt habe sich weiter erholt und die Aktivität der US-Wirtschaft sei mit moderatem Tempo gewachsen. Mit der etwas optimistischeren Einschätzung zur US-Wirtschaftsentwicklung könnte eine Zinsanhebung im September oder Dezember wieder wahrscheinlicher geworden sein.

Die meisten Marktbeobachter hatten zuletzt nicht mehr mit einer Zinserhöhung in diesem Jahr gerechnet. Die beim letzten Zinsentscheid der Fed aktualisierten Prognosen der Mitglieder des Offenmarktausschusses hatten hingegen noch ein bis zwei Zinserhöhungen bis zum Jahresende nahegelegt.

Die Fed rechnet weiter damit, dass sich die Inflation mittelfristig wieder dem Ziel von zwei Prozent annähern wird. Angesichts des noch bestehenden Abstands zum Inflationsziel wolle man die Entwicklung der Teuerungsrate und der Inflationserwartungen genau beobachten, heißt es im Statement. Auch die globalen wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen will die Fed genau im Auge behalten.

Die Entscheidung zur Beibehaltung des Leitzinses fiel mit neun zu eins Stimmen. Kansas-Fed-Chefin Esther George stimmte gegen die Entscheidung und sprach sich wie bereits zuvor für eine Leitzinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte aus.

Die Erlöse aus auslaufenden Staatsanleihen und Hypothekenpapieren der QE-Programme, die die Fed noch in ihrer Bilanz hält, werden weiter reinvestiert. Dies will die Fed fortsetzen, bis die Normalisierung der Zinsen weit fortgeschritten ist.

Zum heutigen Zinsentscheid findet keine Pressekonferenz mit Fed-Präsidentin Janet Yellen statt. Eine Pressekonferenz ist nur für jeden zweiten Zinsentscheid angesetzt.

Im Dezember 2015 hatte die US-Notenbank den Leitzins zum ersten Mal seit der Finanzkrise angehoben, anschließend wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit aber auf weitere Zinserhöhungen verzichtet.

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1 Kommentar

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  • Investor
    Investor

    Warum soll es eine Zinserhöhung miiten im Wahlkampf geben? Bis Okt ist eine Erhöhung politisch nicht machbar, wenn die FED nicht die wallstreet und FED Präferenz Hillary nicht verhindern will.

    Bliebe nur Dez. Nach der Wahl und vor der Vereidigung des neues Präsidenten. Dann wäre Janet aber nicht mehr lange im Amt und ich kann mir dies nur vorstellen, wenn Trump gewählt würde.

    Bis dahin bliebe aber noch, eine Zinsdifferenz durch Maßnahmen der BoJ und EZB aufrecht zu erhalten. Diese wäre meine Präferenz

    07:25 Uhr, 28.07.2016

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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