Kommentar
08:58 Uhr, 30.10.2014

US-Notenbank Fed: Nur noch ein Sorgenkind

Bisher war es vor allem der Arbeitsmarkt, der nicht in Gang kommen wollte. Aber jetzt gibt es einen anderen Bereich, der Kummer bereitet.

Die Fed sah hier strukturelle Probleme, die sie auch durch QE nicht beseitigen könnte. Hier scheint sich langsam zu zeigen, dass es sich vielleicht doch nicht um ein permanentes Problem handelt, sondern der Arbeitsmarkt wieder wie früher in Fahrt kommt.

Alles andere als in Fahrt kommt der Immobilienmarkt. Vergangene Woche wurden zwar überall euphorisch getitelt „US Häusermarkt so gut wie seit 6 Jahren nicht mehr,“ aber das muss man auch in Relation setzten. Es wurden tatsächlich im Vormonat so viele Häuser verkauft wie seit 6 Jahren nicht mehr. Das klingt nach viel und nach großem Durchbruch. Betrachtet man die Zahlen, dann wirkt das alles schon viel weniger wie ein großer Befreiungsschlag.

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Zuletzt wurden 467.000 Häuser verkauft. Das waren 1.000 mehr als im Vormonat. Der Anstieg ist nicht atemberaubend und ich würde ihn als nicht sonderlich dynamisch bezeichnen. Ziemlich genau vor 6 Jahren wurden zuletzt mehr Häuser verkauft – und zwar deutlich mehr. Vor der Krise waren es teils mehr aus 1.000.000 Häuser. Im langjährigen Durchschnitt waren es ca. 650.000. Sieht man von der extremen Boomphase vor 2008 ab, dann waren es immer noch 620.000 Häuser. Davon sind die aktuellen Zahlen noch weit entfernt und das, obwohl die Bevölkerung in den letzten Jahren deutlich gewachsen ist. Eine größere Bevölkerung kauft trotzdem ein Drittel weniger Häuser als im langjährigen Durchschnitt.
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Das wird sich in den kommenden Jahren vielleicht wieder ein wenige ändern, aber wenn es einen strukturellen Wandel in den USA gibt, dann auf dem Immobilienmarkt. Der amerikanische Traum vom Eigenheim ist ein Albtraum geworden. Das haben sich viele gemerkt und sind aufs Mieten umgestiegen. Trotz niedriger Zinsen für Darlehen will keiner mehr sein eigenes Haus. Die Eigentumsquote geht kontinuierlich zurück. Der Rückgang hat sich 2014 noch einmal beschleunigt. Die Quote liegt heute wieder dort, wo sie vor 20 Jahren einmal stand. Es fehlt nicht mehr viel, dann liegt die Quote wieder bei 63 bis 64% wie in den 80ern. Das ist immerhin auch eine gute Nachricht. Der Boden sollte dann erreicht sein. Der strukturelle Wandel ist damit dann so gut wie vollendet. Eine wirklich starke Belebung würde ich daher erst in ein bis zwei Jahren erwarten, wenn die Eigentumsquote nicht weiter sinkt.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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