Kommentar
23:05 Uhr, 26.07.2007

US Märkte: Späte Erholung vom "Intraday-Sell-Off" - Wo stehen die Leitindizes jetzt ?

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Auch die US Märkte gerieten am Donnerstag massiv unter Druck. Die Dimension der Abschläge ist mit der Entwicklung vom 27.02.2007 vergleichbar. Während die Konsolidierung der Vortage von Gegenbewegungen begleitet wurde ging es heute sehr drastisch abwärts. Die Carrytradeproblematik belastet, darüber hinaus weiterhin der US Immobiliensektor. Hinzu kam die Meldung über die Einstellung der Auszahlungen eines Hedgefonds. Dabei fällt eine eher seltene Outperformance des Techsektors auf. Hier konnten guten Quartalszahlen bei insgesamt dennoch hohen Verlusten teilweise stützen. Die Belastung kommt wieder aufgrund der Probleme im Immobiliensektor und damit aus der Schwäche im Bankensektor. So zogen im Dow Jones auch heute wieder die Citigroup und American Express deutlich nach unten. Heute kamen aber zusätzlich als Belastungsfaktoren die Sektoren Öl und Versorger hinzu die insgesamt ein hohes Gewicht haben. Der dortige schwqarfe Einbruch führte dann auch vor allem im Dow Jones und S&P 500 zu hohen Verlusten. Daran ändert auch die Erholung im späten Handel nichts.

Wie stellt sich das Gesamtbild jetzt dar…. Der eigentliche Leitindex, der S&P 500 (-2,3%), ist nach zunächst geringfügigem Überschreiten, am Allzeithoch abgeprallt. Im Handelsverlauf ging es heute massiv abwärts, die bei 1.462 Punkten liegende Unterstützung wurde nahezu erreicht. Darunter befindet sich relativ nah auch der mittelfristig maßgebende Aufwärtstrend. Eine weitere Unterstützungszone bildet der Bereich 1429 Punkte. Darunter gilt es längerfristig den Bereich 1351-1364 Punkte als starke Unterstützung zu beachten.

Wochenchart S&P 500 (1Kerze = 1 Woche)

Im Dow Jones (-2.3%) wurde in den rechnerisches Ziel bei 14.050 Punkten nahezu erreicht. Der Index konsolidiert zunächst den Anstieg aus und nähert sich einer bei 13.252 Punkten liegenden wichtigen Unterstützung. Darauf ist eine Gegenbewegung wahrscheinlich, auch wenn der steile Aufwärtstrend der Vormonate heute klar durchbrochen wurde. Ein weiteres wichtiges Unterstützungsniveau bietet sich dann bei 12.796 Punkten. Mit dem dort liegenden maßgebenden Aufwärtstrend.

Wochenchart Dow Jones (1Kerze = 1 Woche)

Der Nasdaq 100 (-1,2%) zeigt sich derzeit am stärksten. Im Frühjahr 2007 kam es zu einem Ausbruch über eine langfristige Trendkanaloberkante und in den Vorwochen zu einer Verschärfung der Rallye. Diese wird bisher konsolidiert was nicht negativ zu werten ist. Im heutigen Handel konnte sich der Index auf dem mittelfristigen Aufwärtstrend zum Handelsende wieder nach oben leicht absetzen. Weitere Unterstützung bietet hier der Bereich 1915-1927 Punkte mit der dort liegenden gebrochenen langfristigen Trendkanal-Oberkante. Diese stellt jetzt eine sehr wichtige Unterstützungsstruktur dar. Darüber hinaus ist der Bereich 1846 Punkte sehr gut unterstützt.

Wochenchart Nasdaq 100 (1Kerze = 1 Woche)

Die Marktindikatoren zeigten heute bereits ein hohes Maß an Angst während der Dow Jones zwischenzeitlich um mehr als 400 Punkte abgeben musste. Diese Volatilitätszunahme dürfte auch in den folgenden Wochen für weitere Bewegung sorgen. Vor dem Hintergrund der negativen fundamentalen Nachrichten und des saisonal für die Bullen ungünstigeren Umfelds kann auch noch eine Ausdehnung der Korrektur in den kommenden Wochen erwartet werden. Zunächst eröffnet sich aber die Chance einer Stabilisierung sowie einer mehrtägigen Gegenbewegung nachdem die US Leitindizes heute innerhalb eines Intraday-Sell-Off bereits mittelfristig wichtige Unterstützungszone angesteuert haben.

Im Dow Jones muss dabei die Marke von 13.253 Punkten beachtet werden, im S&P 500 ist es der Bereich 1.462 Punkte. Im Nasdaq 100 ist die Rallye auf dem aktuellen Niveau noch ungefährdet. Eine Prognose besonders auf kurzfristige Sicht ist nach einem solchen Sell-Off-Tag aber immer gewagt. Folgen auf die Erholung der letzten Handelsstunde vom Mittwoch keine Anschlusskäufe dann muss auch im US Markt ein Durchrutschen durch die ersten größeren Unterstützungen wie im DAX relativ schnell einkalkuliert werden.

Fazit: Eine schnelle Prognose direkt im Anschluss nach einem solchen Handelstag geht zu häufig in die falsche Richtung, sodass eine konkrete Festlegung auf kurzfristige Sicht schwer fällt. Übergeordnet wurden wichtige Unterstützungen heute fast erreicht und konnten zumindest ansatzweise eine Gegenbewegung einleiten. Mittelfristig ist die Aufwärtsbewegung weiterhin intakt, ein sofortiger Wiederanstieg auf die zuletzt gesehenen Hochs ist aber wenig wahrscheinlich. Eine volatile Seitwärtsbewegung auf den benannten Unterstützungen ist kurzfristig das wahrscheinlichste Scenario. Für die kommenden Wochen muss aber einkalkuliert werden dass es das nach unten noch nicht gewesen ist.

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Über den Experten

Marko Strehk
Marko Strehk
Technischer Analyst und Trader

Marko Strehk blickt auf intensive langjährige Erfahrungen mit verschiedenen Strategien des auf Charttechnik basierenden Tradings zurück. Als versierter Allrounder handelt Strehk Aktien und Indizes im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster mit bestechender Präzision. Überragende Fähigkeiten in Trend- und Kursmusteranalysen, bei der Anwendung von Risiko- und Moneymanagementstrategien sowie ein umfassendes theoretisches Wissen zu unterschiedlichen Tradingmethoden und Tradinginstrumenten wie beispielsweise Hebelzertifikate, Optionsscheine, CFDs und Anlagezertifikate zeichnen ihn aus. Auf GodmodeTrader.de betreut Strehk als Headtrader die Produktpakete „Aktien Premium Trader“ und „CFD Trader Services“.

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