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12:34 Uhr, 23.03.2016

US-Konsum zieht nach Ölpreisverfall endlich an

Inzwischen mehren sich M&G-Fondsmanager David Williams zufolge die Signale, dass der niedrige Ölpreis mit etwas Verzögerung nun doch den US-Konsum ankurbelt.

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  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 41,39 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (GodmodeTrader.de) - Schon seit Herbst 2014 beschäftigt der tiefe Fall des Ölpreises Wirtschaft und Verbraucher. Die anfängliche Hoffnung, dass niedrige Benzinpreise wie eine Gehaltserhöhung wirken und damit die Konjunktur anschieben würden, hat sich bisher allerdings kaum erfüllt. Stattdessen haben die US-Bürger sogar deutlich mehr Geld auf die hohe Kante gelegt als sie an der Tankstelle sparen. An dieser Zurückhaltung dürften Sorgen um die Weltwirtschaft, das Lohnwachstum und nicht zuletzt die amerikanische Ölschieferindustrie ihren Anteil haben, wie David Williams, Fondsmanager Aktien bei M&G, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Doch diese Sorgen seien womöglich übertrieben. „Die aktuelle Situation erinnert stark an den Ölpreisverfall Ende der 1980er-Jahre, der ebenfalls von einem steigenden Ölangebot ausgelöst wurde“, so Williams. Auch damals sei die Sparquote zunächst stark gestiegen, wohl weil die Verbraucher der Preissenkung nicht auf Dauer trauten und ein vorübergehendes Phänomen vermuteten. Als der Ölpreis jedoch niedrig blieb, sei die Sparbereitschaft wieder gesunken und die Kauflust habe wieder zugenommen, heißt es weiter.

Könnte sich dieses Szenario nun wiederholen? „Inzwischen mehren sich die Signale, dass der niedrige Ölpreis mit etwas Verzögerung nun doch den US-Konsum ankurbelt“, sagt Williams. Für Januar konstatierte der US-Einzelhandelsbericht einen leichten Anstieg der Verbraucherausgaben im Vergleich zum Dezember 2015 – und das trotz der neuen Marktturbulenzen und Unsicherheiten. Am meisten profitieren offenbar Autohändler, die wieder mehr SUVs und andere Benzinschlucker verkaufen. Williams: „Für eine Volkswirtschaft wie die USA, deren Wirtschaftskraft zu 70 Prozent vom privaten Konsum bestimmt wird, sind das gute Nachrichten. Und auch die Debatte um eine mögliche Rezession dürfte damit allmählich wieder abebben.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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