Kommentar
10:48 Uhr, 18.05.2015

US-Konsum: Dunkle Wolken ziehen auf

Bisher war die Stimmung unter US Konsumenten fantastisch. Gekauft haben deshalb trotzdem nicht mehr. Jetzt kommt noch schlechte Stimmung hinzu. Kann das überhaupt gut gehen?

Die Stimmung unter US Verbrauchern war nicht zuletzt wegen der niedrigen Ölpreise gut. Jetzt, da der Ölpreis wieder steigt und sich das auch sofort an der Zapfsäule bemerkbar macht, drückt das auf die Stimmung. Der Index der Uni Michigan ist auf 88,6 Punkte zurückgegangen. Vor einem Monat stand der Index noch bei 95,9 Punkten. Das ist ein deutlicher Einbruch, den so niemand erwartet hatte.

Die Wall Street kümmert das weniger als die europäischen Indizes, die mit Veröffentlichung der Daten einen deutlichen Dämpfer erhielten. Das war vermutlich eine Überreaktion. Ein einmaliger Rückgang im Consumter Sentiment ist noch kein Beinbruch und kann auch als statistisches Rauschen abgetan werden.

Der Trend zeigt jedoch nun nicht mehr so eindeutig nach oben. Seit Januar sinkt die Stimmung. Das hat früher oder später auch Einfluss auf Aktien. Grafik 1 zeigt das monatliche Sentiment und den Dow Jones. Nicht jeder Rückgang der Stimmung schlägt sich gleich in sinkenden Kursen nieder. Doch inzwischen ist der Rückgang der größte seit 2011. Was damals geschah wissen wir noch gut.

Die Stimmung im produzierenden Gewerbe ist schon länger schlecht. Der Einkaufsmanagerindex ISM zeigt schon seit Mitte 2014 nach unten (Grafik 2). Bisher hat sich die Frage gestellt, wer irrt: das Gewerbe oder die Verbraucher. In der Tendenz verlaufen beide Indizes parallel.

Jetzt zeigen beide Indizes nach unten. Für das Wachstum bedeutet das nichts Gutes. Je schlechter die Stimmung ist, desto weniger wird gekauft und investiert. Grafik 3 zeigt das Wirtschaftswachstum und das Wachstum der Konsumausgaben. Auf Jahressicht entwickeln sich letztere noch positiv. Auf Quartalssicht stagnieren sie. Der April war bisher auch nicht sehr viel besser. Das deutet bereits auf ein moderates zweites Quartal hin. Soll das Wachstum in diesem Quartal noch über 1% Jahresrate steigen, dann muss jetzt eine sofortige Trendwende einsetzen. Danach sieht es nicht aus. Die Uhr tickt - für US Aktien und für die US Wirtschaft.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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