US-Indizes schleppen sich kraftlos in den Tag

Die Durststrecke für DAX-Anleger geht weiter. Der Index sackt im Handelsverlauf unter die Marke von 8.800 Punkten. Anleger scheuen das fallende Messer, nachdem aus Tokio ein überraschendes Minus von mehr als 5 Prozent gemeldet wurde. Aus China kann derzeit kein Störfeuer kommen, weil die Börsen wegen des chinesischen Neujahresfestes geschlossen bleiben. Allerdings finden bei vielen Investoren Warnungen von Marktkennern zu den schwindenden chinesischen Devisenreserven zunehmend Gehör: Binnen eines Monats sind die Devisenreserven um fast 100 Milliarden US-Dollar gesunken. Sie beliefen sich damit im Januar auf 3,23 Billionen US-Dollar - niedrigster Stand seit 2012. Noch eindringlicher ist der Blick auf das Gesamtjahr 2015: Chinas Devisenreserven, die vor allem aus den hohen Exportüberschüssen des Landes stammen, sind um mehr als eine halbe Billion US-Dollar zusammengeschnurrt. Hintergrund sind Kapitalabflüsse und Markteingriffe der chinesischen Notenbank.

Auch in den USA nehmen die Sorgen vor einem schwachen Wachstum der Weltwirtschaft zu. Unter Marktteilnehmern macht sich Unsicherheit breit, inwieweit die Notenbanken weltweit noch in der Lage sind, auf die anhaltenden Verwerfungen der Märkte zu reagieren. Morgen um 16.00 Uhr wird sich Fed-Chefin Janet Yellen vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses zur aktuellen Lage äußern. Morgen um 19.00 Uhr wird auch San Francisco-Fed-Chef Williams bei einer Rede in Los Angeles die Lage einschätzen. Am Donnerstag um 16.00 Uhr ist dann noch einmal Janet Yellen gefordert: Sie muss vor dem Bankenausschuss des Senats Rede und Antwort stehen.

In der ersten Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dow Jones 0,15 Prozent bei 16.010 Punkte im Minus. Der S&P notiert mit 0,2 Prozent bei 1.856 Punkten im grünen Bereich. Der Nasdaq 100  hat sich um 0,7 Prozent auf 3.985 Punkte ins Plus vorgeschoben.

Vorbörslich hat Coca-Cola Quartalszahlen vorgelegt, die Aktie liegt 0,5 Prozent im Plus. Nach Börsenschluss wird Walt Disney Einblick in die Bücher geben. Wichtige US-Konjunkturdaten stehen heute nicht zur Veröffentlichung an.

Die Ölpreise geben weiter nach. Eine Erholung scheint nicht in Sicht. Viele Marktteilnehmer dürften sich nicht zuletzt deshalb zurückhalten, weil am Mittwoch das US-Energieministerium Daten zu seinen Ölvorräten veröffentlichen wird. Schon heute hat die Internationale Energieagentur in ihrem Monatsbericht ihre pessimistischen Erwartungen an die diesjährige Ölnachfrage bekräftigt. WTI fällt um 1,7 Prozent auf 29,59 US-Dollar. Brent setzt um 1,9 Prozent auf 32,55 US-Dollar zurück.

Gold klettert im Tagesverlauf angesichts der schwachen Aktienmärkte und des weiter abwertenden US-Dollar in der Spitze auf knapp 1.199 US-Dollar je Feinunze.

Der Euro legt gegenüber dem US-Dollar um 0,6 Prozent zu und notiert bei 1,1265.

Konjunktur

USA: Redbook Einzelhandelsumsätze steigen in der Vorwoche um +0,6 %, nach -1,5 % zuvor.

Einzelaktien

Coca-Cola etwas besser als erwartet

Der Getränkekonzern Coca-Cola hat im vierten Quartal trotz Umsatzrückgangs unter dem Strich mehr verdient. Die Schwäche im Ausland sei durch einen höheren Absatz und höhere Preise ausgeglichen worden.

Der Nettogewinn nach Dritten stieg auf 1,24 Milliarden US-Dollar von 770 Millionen. Je Aktie erzielte der Wettbewerber von Pepsico einen Gewinn von 28 Cent, nach 17 Cent im Vorjahreszeitraum. Bereinigt verblieben 38 Cent und damit 1 Cent mehr als von Analysten erwartet.

Tenneco übertrifft die Analystenschätzungen

Der Automobilzulieferer Tenneco übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $1,17 je Aktie die Analystenschätzungen von $1,14. Umsatz mit $2,03 Mrd im Rahmen der Erwartungen.

Vishay Intertech übertrifft die Analystenschätzungen

Der Halbleiterhersteller Vishay Intertech übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,14 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,12. Umsatz mit $556 Mio jedoch knapp unter den Erwartungen von $560 Mio.

Goodyear Tire über den Analystenschätzungen

Der Reifenhersteller Goodyear Tire übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,93 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,75. Umsatz mit $4,06 Mrd über den Erwartungen von $4,02 Mrd.