Analyse
13:10 Uhr, 02.03.2019

US Indizes - positiver Wochenausklang

Anleger freuten sich heute über das sich abzeichnende Ende des Handelskonflikts und lassen dabei auch enttäuschende Konjunkturdaten links liegen.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.803,95 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 7.150,24 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.803,95 Pkt (Commerzbank CFD)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 7.150,24 Pkt (Commerzbank CFD)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 26.030,54 Pkt (Commerzbank CFD)
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 55,795 $/Barrel (Commerzbank CFD)

Die US-Börsen starteten sehr stark in den letzten Handelstag der Woche, kamen aber nach unter den Erwartungen liegenden Konjunkturdaten wieder zurück, bevor sie zu einer neuen Aufholjagd ansetzten.

Die Schlussstände: S&P 500 +0,71 % auf 2.804,33 Punkte. Dow Jones +0,43 % auf 26.026,32 Punkte. Nasdaq 100 +0,76 % auf 7.151,57 Punkte.

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Unterstützend wirkte grundsätzlich die Hoffnung auf ein Ende des Handelsstreits schon ab Mitte März, wie von Medien kolportiert wurde.

Ebenfalls ermutigend war der von China veröffentlichte Caixin Manufacturing PMI, der sich dem totalen Einbruch entgegenstemmen konnte und damit etwas die Sorgen vor einer chinesischen Vollbremsung zerstreute.

Bei den Einzelwerten brach Tesla um 7,8 Prozent ein. Der Autobauer wird den Preis für sein Model 3 wie angekündigt erneut senken, und wird dafür die meisten seiner Niederlassungen schließen.

Gap explodierte hingegen nach Zahlen um 16,2 Prozent. Der Einzelhändler will sich in zwei Gesellschaften aufspalten und in den kommenden zwei Jahren insgesamt 230 Ladengeschäfte dichtmachen.

Lebensmittelhändler wie Walmart (-1,01 %) oder Kroger (-4,4 %) verloren deutlich an Wert, nachdem Amazon Pläne für ein neues Lebensmittelunternehmen für mehrere US-Großstädte bekannt gab.

Drei Datenpunkte waren heute ausschlaggebend. Eine halbe Stunde vor Handelsbeginn wurden die persönlichen Ausgaben veröffentlicht, die im Dezember um 0,5 Prozent zurückgingen. Das persönliche Einkommen stieg hingegen um ein ganzes Prozent an und macht damit zumindest Hoffnung auf ein Rebound der Ausgaben im Januar. Ein Großteil des Zuwachs geht allerdings auf das Konto einer einmaligen Sonderdividende von VMware und Subventionen für Farmer, die im Zuge des Handelskonflikts in Bedrängnis gekommen sind. Das persönliche Einkommen im Januar ging dann auch wieder etwas um 0,1 Prozent zurück (persönliche Ausgaben für Januar wurden nicht gemeldet).

Aktueller und wichtiger war die Publikation des ISM Einkaufsmanagerindex. Der Index fiel von 56,6 im Vormonat auf 54,2 Prozentpunkte zurück und verfehlte damit die Erwartungen um 1,3 Zähler. Die befragten Firmen zeigten sich weiter optimistisch. Der heimische Markt sei stark, die Nachfrage wachse weiter solide, allerdings verlangsame sich der Exportmarkt und das Wetter sei herausfordernd gewesen.

Das endgültige Verbrauchervertrauen der Universität Michigan für Februar traf mit 93, 8 Punkten etwas schwächer ein als der Schätzwert zur Mitte ds Monats, allerdings lag es 2,8 Prozent höher als noch im Januar. Vielleicht wichtiger als die Gesamtzahl ist jedoch der Umstand, dass die langfristigen Inflationserwartungen weiterhin auf rekordverdächtig niedrigem Level notieren und bei Gutverdienern sogar auf ein neues Allzeit-Tief von nur 1,9 Prozent absackten.

John Williams von der New York Fed hatte ja erst kürzlich seine Sorge vor dieser Entwicklung zum Ausdruck gebracht, und die Fed befindet sich gerade am Anfang von Diskussionen über eine Änderung ihres Inflations-Framework.

We have seen some worrying signs of a deterioration of measures of longer-run inflation expectations in recent years,” he said. “The risk of the inflation expectations anchor slipping toward shore calls for a reassessment of the dominant inflation targeting framework.”

Insgesamt waren die Daten der abgelaufenen Woche nicht gut und der Nowcast-Tracker der NY Fed sackte von 1,22 Prozent auf 0,88 Prozent ab, während das GDPNow-Modell der Atlanta Fed mit anspruchslosen 0,3 Prozent sein Tracking für das erste Quartal startet.

Allerdings muss betont werden, dass die belastenden Faktoren größtenteils Nachwirkungen vom Dezember sind, und aktuelle Daten wie zum Beispiel Building Permits, Consumer Confidence, Pending Home Sales, der Chicago PMI und diverse Fed-Barometer mittlerweile stark rebounden.

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10 Kommentare

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  • Simon Hauser
    Simon Hauser Redakteur
    22:04 Uhr, 03.03.2019
  • Simon Hauser
    Simon Hauser Redakteur

    Natürlich spielt der Unterschied Netto/Brutto ein Rolle - in den USA sogar eine gewaltige. Dahingegen hat die absolute Zahl der Verschuldung kein Gewicht. Wie hoch ist sie relativ gesehen? Ich behaupte dass die Verschuldung der USA weitaus nachhaltiger ist als die Deutschlands.

    17:41 Uhr, 03.03.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Austrochris
    Austrochris

    Staatsschulden 22 174 434 849 486 US-Dollar


    17:37 Uhr, 03.03.2019
  • Austrochris
    Austrochris

    Nachhaltigkeit ist ein Fremdwort für die Börse !!!

    17:27 Uhr, 03.03.2019
  • Austrochris
    Austrochris

    Zumal auch in den nächsten 4 Jahren über 4 Billionen an Anleihen fällig werden . Abkühlende Wirtschaft und solch eine gewaltige Summe , vermutlich muss davon fast alles refinanziert werden, wird wohl ein erster grosser Stresstest werden für viele Unternehmen . Aber es ist ja alles eitel Wonne wie in Disney Land ! Wen kümmerts was da auf uns zukommt , Hauptsache der Dow jagt nach oben und das über den 7. Himmel hinaus !!!

    17:26 Uhr, 03.03.2019
  • Austrochris
    Austrochris

    Der Dow könnte vielleicht nochmals ein All time high erreichen . Aber auf lange Sicht , ist die Überbewertung eklatant . Dass die Inflation so niedrig ist , trotz Rekord arbeitender Menschen , ist kein gutes Zeichen .

    Trumpmania laüft aus und wird verpuffen . Die Schulden hingegen wachsen und wachsen . Anscheinend ist nur das Wachstum interessant . Bereits jetzt muss die USA 600 Milliarden Dollar im Jahr an Zinszahlungen aufbringen . Eine gewaltige Summe !!!!

    Die Kluft zwischen reich und arm wird auch immer grösser . Auch nicht gut ! Populismus und Protektionismus beherrschen das Geschehen.

    Die Frage ist wo wird die Rekordjagd enden . Faktum ist, dass je länger die Rekordjagd dauert , desto schlimmer ist dann die Achterbahnfahrt mit Looping nach unten !!!!

    17:17 Uhr, 03.03.2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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