Analyse
22:17 Uhr, 26.01.2018

US Indizes - massive Equity-Inflows

Nachdem schon letzte Woche an dieser Stelle in fast unverzeihlicher Leichtsinnigkeit mit bullischen Vokabeln um sich geworfen wurde, gehen mir langsam aber sicher die Steigerungsmöglichkeiten aus. Einmal mehr von Kaufpanik zu reden wäre witzlos, beschreibt die Situation aber leider weiterhin treffend.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.868,67 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 7.007,89 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.868,67 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 7.007,89 Pkt (NASDAQ)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 26.585,28 Pkt (NYSE)
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 66,115 $/Barrel (Commerzbank CFD)

US-Aktien stiegen am Freitag auf neue Rekordhochs und schoben den S&P 500 um 1,16 % nach oben auf 2.873 Punkte. Der Gesundheitssektor (2,14 %) war der alles überragende Gewinner unter den Sektoren, aber auch Technologie-Aktien (1,57 %) konnten schön glänzen.

Gepusht wurden die Märkte in der abgelaufenen Woche von den gewaltigsten jemals gemessenen Flows in Aktienfonds. Nach Informationen der BofA wurden insgesamt 33 Milliarden Dollar in Aktienfonds, 12 Milliarden in aktive Fonds und 1,5 Milliarden in Gold gepumpt.

Zwar hat noch keine Kapitulationsrotation von Bonds in Aktien eingesetzt, aber das relative Verhältnis zwischen Aktien und Bond Inflows stieg auf ein Allzeithoch (!), was soviel bedeutet, dass Bonds derzeit als ungemein unattraktiv eingestuft werden.

Holzauge sei wachsam: Bevor Anleger nun aber auf den konsenstechnisch mittlerweile fast schon gesicherten Bond-Crash spekulieren, sei darauf verwiesen, dass die übergewichtige Pensionsfonds die Rekordrally vorerst nicht mehr länger mitgehen können und zum Monatsende ein wenig Luft schnappen müssen:

“Wie Credit Suisse heute per Note verbreitet, müssen US-Pensionsfonds zum Monatsende Aktien im Wert von 12 Milliarden Dollar (9 Mrd DM, 3 Mrd EM) abstoßen, um ihre Allokationen stabil zu halten, welche durch die starke Rally am Aktienmarkt ins Ungleichgewicht geraten sind. Die Bank rechnet zudem damit, dass die Fonds im Zuge dessen rund 24 Milliarden in festverzinsliche Assets umschichten werden.” (Quelle: Guidants News http://news.guidants.com)

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Wirtschaftsdaten am Freitag

Das Wirtschaftswachstum in den USA liegt im vierten Quartal nach einer ersten Schätzung bei 2,6 % und damit unter der Konsensprognose von 2,9 %. Der für den relativ schwachen Messwertt verantwortliche Übeltäter ist die volatile “Private Inventory Investment” Komponente, während sich Verbraucherausgaben um 3,8 % erhöhten, und damit von einen weiterhin sehr spendierfreudigen Konsumenten zeugten.

Erste Schätzungen werden durchschnittlich um bis zu einem halbes Prozent nach oben unten angepasst, und die GDP-Tracker der Atlanta und NY Fed zeigen für das Abschlussquartal Werte von 3,4 % beziehungsweise 3,9 % an. Ich will meine Hand nicht ins Feuer legen, aber ich würde mich nicht wundern, wenn es im Februar zu einer netten Überraschung kommen sollte.

Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter stellte die Erwartungen verbesserte sich derweil im Dezember um 2,9 % und stellte die Erwartungen von +0,9 % deutlich in den Schatten. Der Vormonatswert wurde zudem von 1,3 % auf 1,7 % hochrevidiert und spricht damit ebenfalls für eine sich beschleunigende Wirtschaft.

Rückblick

In der abgelaufenen Woche haben 215 Unternehmen ihre Quartalszahlen gemeldet, wobei 52 Firmen die Gewinnerwartungen verfehlten. Die Umsätze stiegen zum Vorjahr (ungewichtet) um 12,8 %, das EPS um 11,8 % (eigene Zahlen, keine Gewähr).

Der Top Earnings Mover auf Wochenbasis (über 10 Mrd Umsatz) war Intel (EPS 24 % über Konsens, Umsatz 4 % über Konsens), der entsprechende Flop war - trotz guter Zahlen - American Airlines (-8,59 %, Flugbranche vor Neubewertung). Der Turnaround-Kandidat General Electric (EPS, Umsatz jeweils drastisch verfehlt) konnte sich relativ stabil halten, Caterpillar verlor trotz herausragender Zahlen (Umsatzwachstum 35 %) und Ausblick zur Vorwoche fast zwei Prozent an Wert.

Am Montag erreichte der US-Senat einen Durchbruch bei den Shutdown-Verhandlungen, und der IWF hobt seine globalen Wachstumsprognosen für 2018 von 3,7 % auf 3,9 % an.

Am Dienstag verhängte die Trump-Administratino Importzölle auf Wachmaschinen und Solarprodukte.

US-Finanzminister Mnuchin brachte am Mittwoch Bewegung in die Bude, als er die Vorteile eines schwachen Dollar einen Tick zu viel betonte und den Greenback in den Keller schickte. Die Verkäufe von existierenden Immobilien nahmen derweil im Dezember aufgrund des wie leergefegten Marktes um 3,6 % ab.

Die New Home Sales lagen im Dezember mit einem annualisierten Wert von 625.000 zwar unter den Erwartungen, aber im Vorjahresvergleich ergibt sich dennoch ein sattes Plus von 14,1 %. Der Conference Board Leading Economic Index verbesserte sich im Dezember um 0,6 % und lag damit etwas über den Erwartungen von 0,5 %. Die Erstanträge verblieben mit 233.000 auf einem weiterhin ultra-niedrigen Wert.

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5 Kommentare

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  • WinnerWinnerChickenDinner
    WinnerWinnerChickenDinner

    http://zertifikat.finanzen.net...

    11:21 Uhr, 02.02.2018
  • Zukunft21
    Zukunft21

    und in den USA alles auf Pump gekauft egal ob Haus Hof Aktien wahrscheinlich sogar die Klamottten die auf dem Leib getragen werden.

    17:25 Uhr, 27.01.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Zukunft21
    Zukunft21

    alles Augenwischerei die US Märkte sind so was von überbewertet aber die Party scheint noch etwas an zudauern.

    Es werden die Fetzen fliegen wenn diese Überbewertungen abgebaut werden und die werden früher oder später abgebaut werden soviel ist sicher !

    Ist schon ziemlich viel Zukunft in den Aktiemärkten eingepreist.

    17:23 Uhr, 27.01.2018

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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