Analyse
23:13 Uhr, 20.09.2016

US Indizes - keine Impulse vor dem Notenbankzauber

Auch wenn auf den ersten Blick keine Gefahr droht: Anleger nehmen vor den Notenbank-Events vorsichtshalber den Fuß vom Gas.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 18.129,96 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 18.129,96 Pkt (NYSE)

Handelsverlauf und Sektorenentwicklung

Die Nervosität vor den kritischen Notenbank-Events der BoJ und Fed machte es heute den Märkten schwer eine eindeutige Richtung zu finden und die vorhandenen Zugewinne im Handelsverlauf wurden kurz vor Schluß praktisch neutralisiert. Der Dow Jones ging mit +0,05 % in den Feierabend, der Nasdaq Composite konnte ein Plus von 0,12 % verzeichnen, und der S&P 500 zeigte sich mit +0,03 % kaum verändert.

Outperformer war der Gesundheits-Sektor (XLV +0,31 %), der von Bayer-Vorgaben (Konzern erwartet weitere Umsatz- und Ergebnissteigerungen) profitieren konnte. Verlierer war auf der anderen Seite der Energiekomplex (XLE -0,73 %), welcher sich gegenüber dem positiven Ölpreis (WTI +0,4 % - positive Kommentare aus Venezuela, libysche Häfen gehen doch nicht so schnell wie erwartet in Betrieb) immun zeigte. Zu den großen Verlierer in diesem Bereich gehörten Chesapeake Energy (-3,67 % - Icahn reduziert Anteil auf 4,55 %) und Exxon Mobil (-1,54 % - nach der New Yorker Staatsanwaltschaft untersucht nun auch die SEC die Buchhaltung).

Anleihenhändler waren heute nur mäßig aktiv, die Umsätze bei Treasuries entsprechend dünn. Die Rendite blieb am kurzen Ende (2 Jahre) unverändert, und gaben am langen Ende (10 Jahre) um 2 bps ab.

Fed Fund Rate Futures implizieren zum Vortag eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung in dieser Woche (18 % statt 12 %).

Der Tag an der Wall Street

Von offizieller Seite standen heute nur die Spatenstiche im August an, welche sich in den Reigen von eher schwächlichen US-Wirtschaftsdaten (siehe retail sales, nonfarm payrolls, industrial production) einfügten: Die Zahl der Baubeginne sank zum Vormonat um 5,8 % auf annualisiert 1,132 Mio und enttäuscht damit die Erwartungen von 1,192 Mio.

API-Daten einen überraschend hohen Rückgang der Öllager an, welche sich um 7,5 Mio Barrels reduzierten.

+720 %: Allergan (-2,70 %) kauft Tobira Therapeutics (siehe Chart) für $28,35 je Aktie, was einem Aufschlag von 498 % zum Vortagesschluss entspricht. Irre: Der Preis könnte bei Ausübung von Contingent Value Rights sogar auf $49,84 je Aktie steigen.

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Wells Fargo erfuhr ein Upgrade durch Morgan Stanley und beendete den Tag deshalb 1,20 % im Plus, obwohl CEO Stumpf vor dem US-Senat alles andere als eine gute Figur ablieferte.

Microsoft überraschte nach Handelsende mit der Ankündigung von Aktienrückkäufen im Wert von bis zu 40 Milliarden Dollar und einer Anhebung der Dividende um 8 % - ein exzellentes Beispiel für die Funktionsweise von QE, nachdem nur ein Monat zuvor 20 Milliarden an neuen Schulden auf den Markt gebracht wurden.

Adobe Systems und KB Home lieferten anständige Quartalsberichte ab und stiegen nachbörslich 4,70 %, respektive 3,82 % ins Plus.

Ausblick

Um Mitternacht deutscher Zeit wird die BoJ ihre geldpolitischen Entscheidungen vermitteln, bevor morgen Nachmittag dann die Fed auf den Plan tritt.

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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