US Indizes - Rally! Jedes Gerücht zählt!
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Erwähnte Instrumente
- WTI ÖlKursstand: 47,965 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 18.342,02 Pkt (NYSE)
- WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 47,965 $/Barrel (Commerzbank CFD)
Handelsverlauf und Sektorenentwicklung
Das dritte Quartal kann ab heute Abend nach einer spektakulären Woche zu den Akten gelegt werden, die großen Indizes verabschieden sich nach einem volatilen Donnerstag versöhnlich.
Was waren das für Tage! Nachdem die BoJ in der letzten Woche eine ganz neue Ära der Geldpolitik mit vielen Fragezeichen eingeläutet hatte, wurden die Märkte dann am Mittwoch von einer sehr schwammigen Einigung der OPEC auf dem falschen Fuß erwischt, bevor sich schließlich am Donnerstag den Investoren in Gestalt der Deutschen Bank ein Abgrund auftat, der längst überwunden schien: Liquiditätsalarm!
Ob die Sorgen gerechtfertigt sind oder nicht, sei dahingestellt – die Art und Weise wie sich die Schockwellen weltweit ausbreiteten, lässt wohl leider nur den Schluss zu, dass viele Bemühungen der letzten Jahre zur Schaffung eines sicheren Finanzsektors umsonst waren.
Beginnen wir den Freitäglichen Rundumschlag ausnahmsweise in Fernost, genauer Japan. Dort bleibt der deflationäre Druck auch im September weiter präsent - die Verbraucherpreise sinken zum Vorjahr um 0,5 %, nach einem Rückgang von 0,4 % im August. Diese Entwicklung ist vor allem vor dem Hintergrund eines drohenden „tapering“ sehr bedenklich. Die Strategen der Deutschen Bank rechnen nämlich damit, dass die Zentralbank ihr Ankaufsvolumen nicht durchhalten kann und möglicherweise noch in diesem Jahr eine Reduzierung einleiten muss.
In Europa stellten der Bankensektor unter Beweis, wie fragil der gesamte Komplex weiterhin ist. Europäische Bankindizes brachen über Nacht mehr als 5 % ein, bevor eine schriftliche Intervention von Cryan und Gerüchte über eine relativ niedrige Strafe für die Deutsche Bank von „nur“ 5,4 Milliarden Dollar für einen Turnaround sorgten, von dem sich auch die US-Märkte anstecken ließen.
Der Dow Jones ging befeuert vom Finanzsektor (XLF +1,37 %) und vom Energiesektor (XLE +1,36 %) mit +0,91 % aus dem Handel, der Nasdaq 100 konnte ein Plus von 0,77 % verbuchen. Defensive Versorger (XLU-0,69 %) waren Ladenhüter und auch Wells Fargo (-0,2 %) konnte aufgrund der eigenen Probleme nicht von der Euphorie profitieren.
Auch den Anleihen schmeckte die gute Stimmung nicht und ihre Rendite zog deshalb über alle Laufzeiten deutlich an. Papiere mit einer Laufzeit von 2 Jahren sind ab heute 3 Basispunkte profitabler, 10-jährige Notes werfen 4 Punkte mehr als gestern ab.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung stieg heute übrigens deutlich an - Fed Funds Rate-Futures implizieren nun eine 62 %-Chance, dass die Fed im Dezember endlich wieder agiert. Gestern wollte daran nur eine knappe Mehrheit von 52 % glauben.
Der Tag an der Wall Street
Die eintreffenden Wirtschaftsdaten zeichneten heute ein gemischtes Bild.
Einmal waren da die persönlichen Einkommen, welche sich im August mit einem Plus von 0,2 % (m/m) im Sinne der Prognosen entwickelten, während die Konsumausgaben im gleichen Zeitraum stagnierten und damit die Erwartungen (+0,2 %) verfehlten. Die von der Federal Reserve favorisierte PCE-Kerninflation stieg zum Vorjahr wie vorhergesagt von 1,6 % auf 1,7 %.
Das Rechenmodell der Atlanta-Fed korrigierte aufgrund dieser fundamentalen Vorgaben seine Q3-Prognose von 2,8 % auf 2,4 % und auch die New York Fed-Quants müssen von 2,4 % auf 2,3 % zurückstecken.
Erfreulich war die Entwicklung des Chicago Einkaufsmanagerindex, der von 51,5 Zählern im August auf 54,2 Punkte hüpfte, und auch der finale September-Messwert des von der Universität Michigan erhobenen Verbrauchervertrauens konnte mit 91,2 Punkten die Schätzung von 90 übertreffen.
Die Zahl der in Nordamerika aktiven Ölbohrtürme ist zur Vorwoche um 7 Anlagen angestiegen. Bullen müssen wachsam sein, denn die Entscheidung der OPEC ihre Produktion zu reduzieren hat die Überlegenheit der amerikanischen Ölindustrie als ultimativer "swing producer" abermals zementiert, und wird in den nächsten Wochen für eine weitere Beschleunigung der Bohraktivität sorgen, was die Preise mittelfristig wieder unter Druck bringen sollte. Meldungen dass US-Fracker das gegenwärtige Niveau zu Absicherungszwecken nutzen, unterstützen diese Sicht.
Bank of America stufte heute die Deutsche Bank schweren Herzens auf neutral hoch, obwohl die juristischen Risiken nur schwer zu kalkulieren sind. Nach Ansicht der Analysten bleibt die Deutsche selbst nach einer Kapitalerhöhungauf Jahre hinaus ein schwache Bank und unter Berücksichtigung aller derzeit noch ausstehenden Vergleiche könnten dem Institut bis 2017 Zahlungen in Höhe von bis zu 9,3 Milliarden Dollar ins Haus stehen.
Eine tangierende Meldung mit hohem Erheiterungsfaktor noch ganz zum Schluss: "Wir sind sicher" - Griechenland gab heute zu verstehe, dass man sich sich trotz der Turbulenzen um die Deutsche Bank ausdrücklich nicht in Gefahr sieht.
So weit ist es also schon gekommen, ich wünsche ein schönes Wochenende!
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