Analyse
22:36 Uhr, 07.10.2016

US Indizes - im Rückwärtsgang. Zinsschritt Nummer 2 wird wahrscheinlicher

Eine Zinsanhebung im Dezember wird wahrscheinlicher. WTI sinkt wieder unter die 50-Dollar-Marke. Russland stationiert Raketen in Kaliningrad.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 18.265,69 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 49,725 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 18.265,69 Pkt (NYSE)
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 49,725 $/Barrel (Commerzbank CFD)

Handelsverlauf und Sektorenentwicklung

Die Märkte standen am Freitag unter dem Eindruck der ersten nonfarm payrolls des vierten Quartals. Mit 156.000 lag die Zahl der neugeschaffenen Stellen unter den Erwartungen, aber ein zweiter Blick auf die Zahlen, insbesondere die Aufwärtsrevision des Vormonats und wohlwollende Kommentare von Notenbankern sorgten für Zurückhaltung an der Wall Street. Der Dow Jones beendete den Handel schlussendlich mit einem leichten Minus von 0,15 %, der Nasdaq 100  schied mit -0,19 % aus.

Rohöl (WTI -1,4 %) stand heute den ganzen Tag unter Verkaufsdruck und konnte sich nicht über dem Niveau von 50 Dollar halten. Russland wird laut seinem Energieminister in Istanbul bilaterale Gespräche führen, einen Deal erwarte man jedoch nicht. Der iranische Ölminister sagte eine Teilnahme ab.

Honeywell (-7,5 %) kam heute stark unter die Räder, nachdem Projektionen für das dritte und vierte Quartal nicht überzeugen konnten. United Technologies schloss sich diesem Trend an und beendete den Handel 1,47 % im Minus.

Der Tag an der Wall Street

Wie anfangs schon besprochen lieferte der Arbeitsmarktreport ein gemischtes Bild: Die Stellenzuwächse verblieben zwar unter den Erwartungen, der Vormonatswert wurde jedoch nach oben korrigiert. Die Arbeitslosenrate stieg um 0,1 % auf 5,0 % und die durchschnittliche Arbeitswoche verlängerte sich um 0,1 auf 34,4 Stunden. Der Zuwachs bei den durchschnittlichen Stundenlöhne traf mit 0,2 % die Erwartungen und die Erwerbsquote konnte leicht anziehen.

Der Markt interpretierte den Bericht als tendenziell hawkish und die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung im Dezember stieg zum Vortag von 63 % auf fast 70 %.

Die Wachstumsprognose der NY Fed für das dritte Quartal zeigte sich derweil unbeeindruckt von den Wirtschaftsdaten und verblieb bei 2,2 %.

Loretta Mester von der Cleveland-Fed hielt den Job-Report für solide, ihre Kollegin Esther George aus Kansas City zeigte sich von den Zahlen sogar ermutigt.

Ein Wort zur schwere Sorgen bereitenden Außenpolitik: Russland treibt die USA weiter vor sich her und versucht aus der kapitalen außenpolitischen Schwäche Obama's so lange er noch kann maximales Kapital zu schlagen. Wie der Guardian heute meldete stationiert Moskau derzeit hochmoderne und atomar bestückbare Raketen des Typs "Iskander-M" in Kaliningrad. Der Vorgang wird von Experten bereits mit den sowjetischen Maßnahmen welche schlussendlich zur Kubakrise führte verglichen.

Ausblick

Am Mittwoch werden die Fed Minutes, sowie die retail sales und Erzeugerpreise von Interesse sein.

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3 Kommentare

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  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Die Außenpolitik bereitet schwere Sorgen, da haben Sie wohl recht. Über den Schuldigen an der Misere lässt sich allerdings trefflich streiten. Ist es die westliche Führungsmacht USA, die trotz anderslautender Versprechungen die Nato bis vor die Haustüre Russlands ausgedehnt hat, oder ist es der böse Russe, der im eigenen Land Atomraketen stationiert. Wer hat in den letzten 25 Jahren mittels infamer Lügen diverse Kriege vom Zaun gebrochen?

    Putin ist sicherlich kein Unschuldslamm, aber er ist keinesfalls das Monster, als daß ihn die westliche Presse so gerne darstellt. Mein Großvater ist noch mit der Einstellung aufgewachsen,

    "jeder Schuß ein Ruß" und wir sind wieder sehr nahe dran an dieser Einstellung, dafür ein herzliches Dankeschön an die Qualitätsmedien, sie haben herrvoragende Arbeit geleistet. Allerdings ist Putin kein Jelzin und kein Gadaffi und auch kein Saddam Hussein. Er hat auf der Krim eine rote Linie gezogen und die Neocons in den Staaten wären gut beraten, diese rote Linie nicht zu missachten.

    Fazit:

    Wir sind so nahe wie nie seit der Kubakrise an einem geopolitischen Desaster, das nur Verlierer produzieren wird. Nicht umsonst wurde Präsident Obama von ehemaligen US-Agenten in einem öffenflichen Brief aufgefordert, sich nicht vor den Karren der kriegslüsternen Neocons spannen zu lassen. In unseren großen Qualitätsmedien wurde darüber pikanterweise nicht berichtet. Vielmehr ist es so, daß sich in den vergangenen Jahren maßgebliche europäische Politiker gegen Rußland positioniert haben. Wir werden in der allernächsten Zeit erleben, ob die Dinge eskalieren oder ob die Stimmen der Vernunft nochmals die Oberhand gewinnen. Falls es zur Eskalation kommen sollte, werden wir vermutlich sehr schnell andere Sorgen haben, als über einen Rücksetzer oder Ausbruch an den Finanzmärkten zu spekulieren

    23:41 Uhr, 07.10.2016
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