US-Indizes - guter Start, mäßiges Finish.
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Erwähnte Instrumente
- WTI ÖlKursstand: 50,040 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 18.179,20 Pkt (NYSE)
- WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 50,040 $/Barrel (Commerzbank CFD)
Handelsverlauf und Sektorenentwicklung
Ausgangspunkt für das heute sehr positive Sentiment waren die Inflationsdaten aus dem Reich der Mitte. Die chinesischen Verbraucherpreise stiegen im September zum Vorjahr um 1,9 % auf ein neues Dreimonatshoch und die Erzeugerpreise konnten mit einem Plus von 0,1 % zum ersten Mal seit 55 Monaten wieder expandieren.
Als hauptsächliche Auslöser für die überraschend gute Entwicklung ist die Abwertung des Yuan, die Erholung bei den Ölpreisen und entsprechend positive Basiseffekte auszumachen.
Sind das die ersten Anzeichen dafür, dass sich die Welt aus dem deflationären Würgegriff lösen kann? Die Stimmung an den weltweiten Börsen ex China (da denkt man offenbar schon einen Schritt weiter) hellte sich auf jeden Fall spürbar auf und trug den Dow Jones mit einem Plus von +0,22 % ins Wochenende.
Nicht abträglich für die erfreuliche Tendenz war anfänglich der Quartalszahlen-Dreiklang von JPMorgan (-0,32 %), Citi (+0,29 %) und Wells Fargo (-0,09 %) vor Handelsbeginn. Alle drei Großbanken konnten mit überraschend guten Zahlen aufwarten, alleine die bottom-line von Wells Fargo verfehlte knapp die Erwartungen. Im weiteren Handel konnten die Gewinne allerdings nicht gehalten werden.
Twitter implodierte am Nachmittag regelrecht, nachdem die "Financial Times" veröffentlichte, dass der Chef von salesforce.com ein Gebot für den Mikrobloggingdienst ausgeschlossen hat. Laut informierten Kreisen sei der Verkaufsprozess damit praktisch "tot".
Die Zinskurve hat sich aufgrund deutlicher Verluste am langen Ende heute scharf angesteilt. Mitverantwortlich für die Reaktion waren Anspielungen von Yellen, dass der Inflation gestattet werden könnte sich über einen längeren Zeitraum über dem Ziel zu bewegen. Die Renditen im Schnellcheck: 2 Jahre -2 bps auf 0,82 %; 5 Jahre +1 bps auf 1,27 %; 10 Jahre + 5 bps auf 1,79 %; 30 Jahre +7 bps auf 2,55 %.
Der Tag an der Wall Street
Im Zentrum stand heute die Veröffentlichung der September-Einzelhandelsumsätze. Die Daten repräsentieren zwar nur rund ein Viertel des Konsumverhaltens von Joe Sixpack beziehungsweise Kenneth Bone (hat seit dem zweiten TV-Duell zwischen Trump und Clinton den Begriff Normalverbraucher neu definiert), gewähren aber wichtige Einblicke unter die Haube der US-Wirtschaft. Auf den ersten Blick trafen die retail sales mit einem Plus von 0,6 % (m/m) zwar die Erwartungen, aber es war die für die Wirtschaftsleistung maßgebliche „control group“, welche mit +0,1 % deutlich hinter den Erwartungen von +0,4 % verblieb und die BofA dazu zwang ihre Wachstumsprognose für das dritte Quartal von 2,9 % auf 2,7 % herunterzuschrauben.
Enttäuschend scheint sich auch die Verbraucherstimmung im Oktober zu entwickeln. Wie die Universität Michigan feststellte liegt der vorläufige Wert derzeit bei 87,9 Punkten und damit signifikant unter der Prognose von 91,9, sowie dem Vormonatswert von 91,2 Zählern. Stirnrunzeln löst die Erosion der Erwartungen um 6,1 auf aktuell nur noch 76,6 Punkte aus, was laut Survey of Consumers-Chefökonom Richard Curtin hauptsächlich mit den Sorgen der (unteren) Mittelschicht begründet werden kann:
„Perhaps the most concerning figure was a decline in the Expectations Index, which fell to its lowest level in the past two years, again mainly due to declines among households with incomes below $75,000.“
Die Zahl der amerikanischen oil rigs ist in der vergangenen Woche auf ein neues Multimonatshoch gestiegen (siehe Grafik). Die umtriebige Erdölindustrie Amerikas ist wieder zurück im Geschäft, und dürfte das Potenzial des Erdölpreises zur Oberseite dämpfen.
Seit mehreren Tagen veröffentlicht Wikileaks schubweise Emails von John Podesta, einem ehemaligen Mitglied von Obama's „transition team“ und Vorsitzender des progressiven Denkfabrik CAP, ohne dass die Mainstreampresse davon Kenntnis nehmen will. Wie ein roter Faden ziehen sich durch die Emails Indizien welche auf die unheimliche Vermischung zwischen Wall Street und Washington hindeuten. Wie heute beispielsweise bekannt wurde, hat der ehemalige Citi-Banker Michael Froman im Jahr 2008, noch vor dem Wahlsieg von US-Präsident Obama, eine Liste mit Empfehlungen für Kabinettspositionen erstellt, die teilweise dann auch so umgesetzt wurde. Kann es wirklich wahr sein, dass Wall Street-Banker an der Regierungsbildung mitbeteiligt sind? Froman, ein Zögling des berühmt berüchtigten Robert Rubin, ist seinerseits auf jeden Fall ein lebhafter Beweis für die Existenz des sogenannten „revolving door“ zwischen Wall Street und US-Administration.
Ausblick
Am Montag steht die Veröffentlichung des Empire State Manufacturing Index, sowie der Daten zur US-Industrieproduktion im September an. Am Dienstag stehen die Verbraucherpreise im Mittelpunkt.
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