US-Indizes - gemischtes Bild
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Erwähnte Instrumente
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 16.391,99 Pkt (NYSE)
Handelsverlauf und Sektorenentwicklung
Die großen amerikanischen Indizes beendeten den Tag gemischt (Dow -0,13 %, S&P 500 unverändert, NASDAQ 100 +0,30 %) und relativ unentschlossen, konnten aber die im Großen und Ganzen erfolgreichste Woche des Jahres komplettieren. Gut gediehen heute vor allem Tech- (Applied Materials +7,05 %) und Finanztitel (Regionalbanken +0,66 %), während Minen- (SPDR Metals & Mining -2,52 %) und Öl-Firmen (SPDR Oil & Gas Expl. & Prod. -1,81 %) nach einer eigentlich guten Woche erneut arg einstecken mussten.
Bei WTI (-2,5 %) schien am Freitag die Euphorie der vergangenen Tage verflogen, nachdem die Abwesenheit einer kohärenten OPEC-Strategie, sowie Angebotssorgen wieder für Ernüchterung sorgten.
Die amerikanische Zinskurve flachte sich heute ab. Schuld daran waren die überraschend guten amerikanischen CPI-Daten, welche vor allem bei 2-jährigen Anleihen die Rendite anschoben, während das lange Ende seltsamerweise negativ reagierte. Die Entwicklung im Überblick: 2Y +3,6 bps, 5Y + 0,9 bps, 10Y -1,2 bps.
Der Tag an der Wall Street
CPI bestätigt Yellen
Für eine Überraschung gut waren die heutigen Inflationsdaten aus den USA. Im Januar zogen die Verbraucherpreise ex Food & Energy zum Vormonat um 0,29 % - und damit so schnell wie noch nie seit der Finanzkrise - an. Zum Vorjahr ergab sich sogar ein Wachstum von 2,22 %. Wichtig ist für die Märkte jetzt, ob die etwas trägeren PCE-Daten, welche für die Fed eine maßgeblichere Rolle spielen, nachziehen können. Aber schon heute kann wohl klar attestiert werden, dass die vom Markt vorgenommene Auspreisung aller Leitzinsanhebungen für das laufende Jahr, grober Leichtsinn war. Die Fed wird - Stand Freitag - handeln müssen.
Realeinkommen positiv
Die Realeinkommen sind im Januar zum Vormonat deutlich um 0,7 % gestiegen. Im Dezember lag der Anstieg noch bei nur 0,1 %.
Eine Holding kollabiert
Icahn Enterprises stürzte heute regelrecht ab und ging mit einem Minus von 11,12 % aus dem Handel. S&P hatte zum Mittag eine Abstufung auf Ramschniveau in Aussicht gestellt, und damit die Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Seit Ende September hat IEP aufgrund von Energie-Wetten laut Schätzung der Ratingagentur 1,4 Milliarden Dollar an Wert verloren. Das LTV-Ratio liege wahrscheinlich schon über 45 %, die Rückzahlung der Anleihe im Januar 2017 sei allerdings trotz des bedenklich niedrigen Cashbestands von nur noch 182 Millionen Dollar nicht gefährdet.
BofA hat Angst vor dem Minsky Moment
Michael Contopoulos, seines Zeichens Kreditanalyst bei der Bank of America, sieht schwarz für den HG- und HY-Markt. Laut dem BofA-Strategen befinden sich die Unternehmensbilanzen aufgrund der billigen Schulden in einem so desolaten und überhebelten Zustand wie noch nie zuvor. Sollten die Spreads explodieren, könnte sich aufgrund des nur geringen Spielraum bezüglich Capex-Reduktionen schnell eine Situation ergeben, in welcher es zu breiten Entlassungswellen kommt und sich eine großangelegte Kreditkontraktion Bahn frisst.
(Interessanterweise hat die Federal Reserve übrigens indirekt ins gleiche Horn gestoßen, indem sie über ihren Liberty Street-Blog eine Warnung bezüglich der Liquiditätssituation am Markt für Unternehmensanleihen aussprach.)
Finger weg vom S&P 500
Kolanovic von JPMorgan hält nichts mehr vom S&P 500: Der Index sei zu momentum-lastig, zu internet-fokusiert, und zu abhängig vom Dollar-Index, der angeblich nur noch wenig Aufwärtspotential besitzt und den Aktienkorb damit am weiteren Fortkommen hindert.
(Geo)politisches
"Ring of Fire" um Europa schließt sich weiter
Der französische Präsident Hollande hat heute (endlich) als erstes westliches Staatsoberhaupt ausgesprochen, was sich schon seit Wochen immer deutlicher abzeichnet: Russland befindet sich auf direktem Kollisionskurse mit der Türkei und es besteht das Risiko eines Krieges zwischen den beiden Ländern.
Mit dem de facto Kriegseintritt der USA im libyschen Theater scheinen zudem nun auch in Nordafrika die Ampeln auf Eskalation geschaltet zu haben. Schafft es ISIS sich vor der Haustür Europas einzurichten, dann wird das Undenkbare wahr, aber schon jetzt bedeutet die sich dramatisch verschärfende Situation dass möglicherweise alle Pläne der deutschen Bundeskanzlerin zur Bewältigung der Flüchtlingskrise Schall und Rauch sind.
Brexit-Verhandlungen
Die EU-Gipfelteilnehmer konnten sich nach dem wie üblich sehr zähen Prozedere zu später Stunde auf ein Reformpaket für Großbritannien einigen, mit welchem Cameron auf der anderen Seite des Kanals um den Verbleib in der EU kämpfen kann. Morgen wird der Premier den Deal seinem Kabinett vorlegen bevor er dann ein Datum für das Referendum ankündigen wird.
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