Fundamentale Nachricht
16:11 Uhr, 20.01.2016

US-Indizes eröffnen weit im Minus

Nach einem wieder zurückgehenden Ölpreis, neuen Kursstürzen in China und miserablen Vorgaben von den europäischen Börsen trennen sich Anleger in US-Aktien von ihren Papieren.

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Die chinesischen Börsen hatten im Verbund mit den Ölpreisen in der Nacht wieder nachgegeben. Der DAX kippte daraufhin heute Morgen mit mehr als 3 Prozent weit ins Minus und fiel unter 9.400 Punkte. Damit haben die deutschen Standardwerte in der dritten Woche seit Jahresbeginn ihr Schlusskurs-Jahrestief des vergangenen Jahres bei 9.450 Punkten bereits unterboten. Der EuroStoxx 50  liegt mit 2 Prozent bei 2.900 Punkten im Minus.

Die Verunsicherung macht sich auch an den US-Märkten breit. Zu allem Überfluss sind einzelne vorbörslich veröffentlichte Konjunkturdaten negativ ausgefallen: So liegen die Baubeginne im Dezember überraschend niedrig. Die Zahl der ersten Spatenstiche fiel im Vergleich zum Vormonat um 2,5 (erwartet: 2,6) Prozent auf den Jahreswert von 1,15 Millionen. Auch die US-Verbraucherpreise sinken wider Erwarten leicht. Hauchdünn höher liegen die Realeinkommen in den USA (+0,1 Prozent). Auf einen neuen Zinsschritt der US-Notenbank deuten die heutigen Konjunkturdaten nicht hin.

In der ersten Stunde nach Handelsbeginn sinkt der Dow Jones um knapp 2 Prozent auf 15.700 Punkte. Der S&P fällt um 2,2 Prozent auf 1.842 Punkte. Der Nasdaq 100  geht sogar um 2,5 Prozent auf 4.047 Punkte zurück.

Noch vor Handelsbeginn hat heute die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Zahlen vorgelegt: Im vierten Quartal 2015 hat die Bank wegen der Beilegung eines Rechtsstreits deutlich weniger verdient. Das New Yorker Geldhaus verdiente nur noch 765 Millionen US-Dollar, nachdem der Gewinn im Vorjahreszeitraum fast dreimal so hoch ausgefallen war. Das Institut hatte sich in der vergangenen Woche mit dem US-Justizministerium und anderen Behörden im Streit um die Geschäftspraktiken beim Verkauf von Hypothekenkrediten vor der Finanzkrise auf einen Vergleich geeinigt. Mit sage und schreibe 5 Milliarden Dollar war es die höchste Strafe in der Geschichte der Bank. Die GS-Aktie verliert allerdings nur moderat um 0,6 Prozent.

Gestern Abend nach Handelschluss hatten auch IBM und Netflix Geschäftszahlen veröffentlicht. Während die Netflix-Zahlen positiv überraschten, meldete IBM einen Ergebnisrückgang im vierten Quartal. Die Aktie von Netflix steigt um 3,7 Prozent. Das Papier von IBM fällt um 1,5 Prozent.

Der Preissturz bei Öl geht weiter: WTI notiert am Mittwochnachmittag bei 28,71 US-Dollar, ein Minus von 2,5 Prozent. Bei Brent sieht die Lage etwas besser aus: Die Nordseesorte Brent verliert um 0,57 Prozent auf 28,63 US-Dollar je Barrel. Die Ölpreise liegen damit wieder nur knapp über ihrem niedrigsten Stand vom September 2003. Die leichte Erholung vom Dienstag, als die Preise wieder über die Marke von 30 US-Dollar je Barrel kletterten, ist damit wieder vorbei.

Hintergrund des neuerlichen Preisverfalls dürften den Rohstoffanalysten der UniCredit zufolge sehr negative Kommentare der Internationalen Energieagentur zur Lage auf dem Ölmarkt sein. Weil weltweit ungewöhnlich warme Temperaturen gemessen werden und die Liefermengen aus dem Iran steigen, könnte laut IEA der Ölmarkt bis mindestens Ende 2016 überversorgt bleiben. Für die Preise gilt daher: Sie könnten noch weiter abrutschen.

Gold hat angesichts der Verunsicherung an den Märkten wieder den Weg zurück über die Schwelle von 1.100 US-Dollar gefunden. Dennoch fällt das Plus von 1,2 Prozent moderat aus. Dementsprechend bleiben auch die Analysten der BNP Paribas trotz der bislang positiven Performance des Goldpreises in diesem Jahr pessimistisch gegenüber dem Edelmetall eingestellt. Die Analysten erwarten einen Rückgang des Goldpreises unter die 1.000er-US-Dollar-Marke. „Wir haben unsere Goldpreisprognose nach unten angepasst. Wie erwarten 2016 nun einen durchschnittlichen Goldpreis von 960 US-Dollar je Feinunze und 2017 von 860 US-Dollar pro Unze“, zitiert Kitco.com Experten der BNP-Paribas.

Der Euro profitiert als vermeintlich sicherer Hafen und pendelt zum US-Dollar weiterhin um die Marke von 1,09.

Konjunktur

US-Baubeginne fallen im Dezember

Die Baubeginne sind im Dezember überraschend gefallen. Die Zahl der ersten Spatenstiche fiel im Vergleich zum Vormonat um 2,5 Prozent auf den Jahreswert von 1,15 Millionen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg um 2,6 Prozent prognostiziert. Wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte, wurde der zunächst für den Vormonat gemeldete Anstieg von 10,5 Prozent auf plus 10,1 Prozent revidiert.

US-Verbraucherpreise sinken wider Erwarten

Die US-Verbraucherpreise sind im Dezember entgegen den Erwartungen gegenüber dem Vormonat gesunken, wobei der zugrunde liegende Inflationsdruck erneut leicht zunahm. Waren und Dienstleistungen verbilligten sich um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einer Stagnation der Preise gerechnet. Auch im November hatten die Preise stagniert, wie das US-Arbeitsministerium meldete.

Für die sogenannte Kernteuerung, die die besonders volatilen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor lässt, wurde für Dezember ein Plus von lediglich 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gemeldet. Hier hatten Volkswirte einen Anstieg von 0,2 Prozent erwartet. Im November war eine Zunahme der Kernrate um 0,2 Prozent verzeichnet worden.


US-Realeinkommen steigen im Dezember leicht

Die Realeinkommen in den USA sind im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im November ein Rückgang um 0,1 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im Dezember saison- und inflationsbereinigt 366,11 US-Dollar nach 365,85 Dollar im Vormonat.

MBA-Hypothekenanträge steigen weiterhin

USA: Wöchentliche MBA-Hypothekenanträge +9,0 % nach +21,3 % in der Vorwoche.

Einzelaktien

Goldman Sachs erleidet Gewinneinbruch

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat im vierten Quartal 2015 wegen der Beilegung eines Rechtsstreits deutlich weniger verdient. Das New Yorker Geldhaus verdiente nur noch 765 Millionen US-Dollar, nachdem der Gewinn im Vorjahreszeitraum fast dreimal so hoch ausgefallen war. Die Einnahmen fielen im Schlussquartal auf 7,3 von 7,7 Milliarden Dollar. Analysten an Wall Street hatten durchschnittlich mit 7,1 Milliarden Dollar gerechnet.

Amphenol übertrifft die Analystenschätzungen

Amphenol übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,63 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,60. Umsatz mit $1,43 Mrd über den Erwartungen von $1,35 Mrd

Northern Trust übertrifft die Analystenschätzungen

Northern Trust übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,99 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,90. Umsatz mit $1,16 Mrd im Rahmen der Erwartungen.

Brinker Int übertrifft die Analystenschätzungen

Brinker Int übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,78 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,75. Umsatz mit $788,6 Mio jedoch unter den Erwartungen von $795 Mio

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