Analyse
23:06 Uhr, 08.01.2016

US-Indizes – epischer Fehlstart

Dow Jones: Schwächste Anfangswoche aller Zeiten. S&P 500: So miserabel wie seit dem „Schwarzen Montag“ nicht mehr. Stellenmarkt in den USA brummt. Deutschland weiter AAA.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 16.346,45 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 16.346,45 Pkt (NYSE)

Handelsverlauf und Sektorenentwicklung

Die amerikanischen Aktienbarometer beendeten die (dank China) teilweise schwächste Auftaktwoche aller Zeiten unter schwerem Verkaufsdruck, und schlossen nach einem missglückten Reboundversuch samt und sonders im Negativen (Dow Jones -1,02 %, S&P 500  -1,08 %, NASDAQ 100 -0,81 %).

Hervorzuheben ist die enttäuschende Entwicklung der verschiedenen Finanzsektoren wie zum Beispiel den Regional Banks (-1,99 %), Financial Services (-1,92 %) und den Financials (-1,56 %). Technik-Large-Caps vom Schlage Apple (+0,51 %), Microsoft (+0,16 %) oder Facebook (-0,59 %) konnten hingegen den breiten Markt schlagen.

US-Indizes-epischer-Fehlstart-Chartanalyse-Simon-Hauser-GodmodeTrader.de-1

Der Tag an der Wall Street

In den USA überraschte der Arbeitsmarkt mit einem Stellenaufbau im Dezember von 292.000 positiv, und übertraf damit die Erwartungen von 202.000 neuen Jobs. Die Euphorie der Anleger verpuffte dann aber im weiteren Verlauf des Tages, als das nicht vorhandene Lohnwachstum und die unverändert auf hohem Niveau stagnierende U6-Arbeitslosenrate von 9,9 % anfingen auf den Magen zu drücken (unter dem Kürzel U6 versammelt sich alles, was arbeitslos, unterbeschäftigt und nur lose angestellt ist). Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Arbeitslosenquote bei 5 % stagnierte (im Rahmen der Erwartungen), sowie die Zahl der Wochenstunden (34,5 Stunden) zum Vormonat ebenfalls keine Regung zeigte, und damit den Erwartungen entsprach. Die Erwerbsquote verschlechterte sich minimal von 62,5 % im November auf 62,6 %.

Die amerikanische Erdölindustrie nahm in der vergangenen Woche aufgrund der nachlassenden Nachfrage nach Öl- und Gasquellen insgesamt 34 Bohranlagen außer Betrieb. Besonders stark war der Rückgang in der Kategorie "horizontale Rigs" (Fracking), welche um 30 Anlagen schrumpfte.

Zu erwähnen sind noch die „Wholesale Inventories“ (November), welche um 0,3 % schrumpften, (Analysten hatten nur einen Rückgang um 0,1 % erwartet) und die Verbraucherkredite, die um rund $14 Mrd zulegen konnten, damit die Erwartungen von über $18 Mrd) deutlich verfehlten.

Laut Presseberichten könnten JPMorgan oder HSBC die IPO von Saudi Aramco stemmen dürfen.

Fitch bestätigt ebenso wie S&P das „AAA“-Rating von Deutschland und sieht keinen Bedarf zur Anpassung.

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2 Kommentare

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  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Glauben Sie das wirklich? Oder lag es vielmehr daran, dass sich der Dax bei 10.110 den Kopf gestossen hat am Widerstand und folgerichtig fiel nachdem ein von Rocco so lange vermisster Blow Off das Ende der Aufwärtssstrecke ankündigte? Da handeln Maschinen, keine Menschen :-)

    Die Euphorie der Anleger verpuffte dann aber im weiteren Verlauf des Tages, als das nicht vorhandene Lohnwachstum und die unverändert auf hohem Niveau stagnierende U6-Arbeitslosenrate von 9,9 % anfingen auf den Magen zu drücken

    07:06 Uhr, 11.01.2016
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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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