US-Indizes – die Hamptons sind fürs Erste gecancelt..
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Erwähnte Instrumente
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 16.459,75 Punkte (NYSE)
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 1.970,89 Punkte (Chicago Mercantile Exchange)
- Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 4.197,27 Punkte (NASDAQ)
Handelsverlauf und Sektorenentwicklung
Die US-Indizes beschlossen am Freitagabend eine tiefrote Wochenkerze und gingen mit den schmerzhaftesten Verlusten seit der Ebola-Krise aus dem Handel (Dow Jones -3,13%, S&P 500 -3,19%, NASDAQ 100 -4,28). Das besondere Beileid gilt an dieser Stelle allen Apple-Anlegern (und vor allem dem Trading-Desk der Schweizer Nationalbank), deren Positionen um über 6% wegbrachen und den Telefonhersteller in einen lupenreinen Bärenmarkt bugsierten.
Hauptsächlicher Verlierer unter den Verlierern waren der Technologiesektor (XLK -3,63%) und Energiewerte (XLE -3,43%). Einzig Versorger (XLU -1,23%) konnten relativ „glänzen“ und retteten sich auf Wochenbasis sogar mit einem kleinen Plus in die Pause.
Rohöl der Sorte WTI setzte dagegen seine unvergleichliche Verlustserie am Freitag weiter ungebremst fort, und scheiterte kurzzeitig sogar mit der Verteidigung der $40-Marke, welche der Ölpreis zuletzt im Jahr 2009 von unten gesehen hatte.
Gold konnte trotz der heutigen Dollar-Schwäche keine Impulse setzen und beendete den regulären Handel mit einem nur moderaten Plus von 0,6%.
Bezeichnenderweise war auch der Drang in andere Safe-Assets wie zum Beispiel Anleihen nur mäßig ausgebildet, und so sank die Rendite für 10-jährige US-Treasuries lediglich um unspektakuläre 3,5 Basispunkte auf 2,049%.
Der Dollar fiel heute im Vergleich zum Euro auf den niedrigsten Stand seit Juni und auch gegenüber dem Yen musste die Weltwährung auf Level, wie zuletzt im Juli beobachtet, zurücksetzen. Gegenüber den Währungen der Emerging Markets legte der Greenback allerdings weiter zu, und beschleunigte teilweise sogar seine Aufwertung (z.B. Taiwan Dollar, Rubel, Peso).
FX-Anleger sollten darüber hinaus die Forward Rates von Länder wie Saudi-Arabien oder Ägypten im Auge behalten, da hier deutliche Auflösungserscheinungen der entsprechenden Währungspegs telegraphiert werden.
Der Tag an der Wall Street
Neben den schlechten Vorlagen aus China und dem Markit Manufacturing Index (-0,7 auf 47,1 Zähler) standen vor allem Aussagen von James Bullard im Mittelpunkt. Dieser zeigte sich in einem Radio-Interview relativ optimistisch bezüglich dem globalen Wirtschaftsausblick und rechnet weiterhin mit einem US-Wachstum von 2,5-3,0% im dritten Quartal. Der nur schwer als hawkish beziehungsweise dovish einzustufende Chef der St. Louis-Fed unterstrich seinen Frohmut mit der Aussage, dass er auf längere Sicht mit einem Leitzins von 3,25% rechnet, und dass die Arbeitslosenrate in den nächsten 2 Jahren gute Chancen hat auf 4-4,5% zu fallen. Die gegenwärtige Orientierungslosigkeit rühre vor allem daher, dass die junge Trader-Generation Leitzinserhöhungen nur noch vom Hörensagen kenne. Überhaupt ziehe die Fed die Verfassung der Märkte nicht direkt in ihre Entscheidungen mit ein – starke Worte von dem Mann, der letzten Oktober die Börsen mit seinen Verbalinterventionen im Alleingang vom drohenden Abgrund riss.
Barclays rechnet damit, dass Peking den Yuan über die nächsten 2 Jahre noch bis zu 8% abwerten lässt, was die Emerging Markets – vor allem Taiwan, Korea, Malaysia weiter in die Bredouille bringen dürfte.
Apropos China: Laut dem Chefökonom von ADM Investor Service, Stephen Lewis, ist das Nebeneinander in China nur vordergründig friedvoll. Der Krieg der drei Königreiche (40 Millionen Tote), die Taiping-Rebellion (20 Millionen Tote) und der kommunistische Bürgerkrieg (20 Millionen Tote) haben bewiesen, dass die Dinge im Reich der Mitte schnell aus dem Ruder laufen können. Die Führung des Landes sei sich der eigenen, verleugneten Geschichte sehr bewusst, und werde daher alles unternehmen, um ähnliche Eskapaden zu vermeiden. Den chinesischen Daten könne auch aus diesem Grund nur wenig über den Weg getraut werden, und möglicherweise sei die Wirtschaft des Landes sogar viel kleiner als offiziell behauptet.
Weekly Recap und Ausblick
Zu Wochenanfang sorgte der um 19 Punkte einbrechende Empire State Manufacturing Survey für einen Paukenschlag. Noch nie seit 2009 bildete der umfragebasierte Gradmesser schlechtere Werte ab wie im August. Die in die Zukunft blickende Komponente des Index auf der anderen Seite lieferte durchaus Grund für Optimismus und zog um 7 Punkte an.
Überhaupt schwappten in der ersten Wochenhälfte jetzt solide (CPI) bis exzellente Daten (Homebuilder Confidence, Housing Starts) aus Amerika über den Teich, bevor dann die FOMC Minutes zur Wochenmitte wieder für negative Turbulenzen sorgten.
Obwohl das Protokoll von Investoren eher als dovish interpretiert wurde, und der Markt die Zinswende für September nach Veröffentlichung komplett ausgepreist hatte, schienen die von der Fed transportierten Zweifel an der weltwirtschaftlichen Entwicklung dafür zu sorgen, dass diese „bad news“ untypischerweise als das eingestuft wurden, was sie eigentlich auch sind, nämlich schlecht.
Die starke Reaktion der Presse auf die bloße Erwähnung von China im Rahmen des stark rückwärtsgewandten Transkripts ist auf den zweiten Blick jedoch leicht verwunderlich, da die sechs Bezüge auf Peking in ihrer Gesamtheit durchaus als recht neutral eingestuft werden können.
Die am Donnerstag veröffentlichten Initial Claims waren trotz leichtem Anstieg weiterhin auf einem Niveau, wie nur zu allerbesten Boomphasen, und auch die Existing Home Sales meldeten die besten Werte seit 2007, während der Phily Fed Index mit einem über den Erwartung liegenden Anstieg den Report der NY-Fed zu Wochenbeginn neutralisierte.
Am Freitag sorgte der Manufacturing Index von Markit (schwächster Wert seit 2013) dann doch noch für eine Brise an unguten Gefühle bevor eine aus amerikanischer Sicht durchaus erfreuliche Woche abgehakt werden konnte.
Ein besonderes Augenmerk sollte in der nächsten Woche auf Jackson Hole gerichtet werden. Zwar wird Janet Yellen nicht auf dem Symposium anwesend sein, aber ihr Kollege Stanley Fischer könnte in Wyoming mit seiner Rede über die Inflationsentwicklung mit hoher Wahrscheinlichkeit für richtungsweisende Impulse sorgen.
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...die Hamptons sind fürs erste gecancelt.... nein nicht bei mir. Am 15.09. habe ich zwischen Auschecken und Rückfug über 12 std Zeit und will mir doch mal ansehen wie die armen Amis in ihren Strandhütten so leben müssen.
Spass beiseite es sieht wirklich nach einer massiven Korrektur aus -- Asienkrise 1987--- läst grüßen oder noch schlimmer??? sehen wir bald einen Dax der auf die Langfristtrendlinie bei ca. 6.000 Punkten aufsetzt ??? nichts ist unmöglich.
Köstlich Herr Kasper Hauser..............da beginnt der Tag doch gleich mit einem Lächeln
Diese Gleichgültigkeit ist doch nur gespielt, um den Märkten Gelassenheit vorzugaukeln. In Wirklichkeit hat sich die Fed selbst in eine ziemlich blöde Zinsfalle manövriert und ist hochgradig nervös, denn was passiert, wenn aus einem positiven Wealtheffect, den die Fed mit QE erreichen wollte, nun ein negativer wird? Egal, wie sie sich entscheidet, die Märkte werden es nicht postiv aufnehmen. By the way: Bullard ist aktuell kein stimmberechtigtes Mitglied der Fed, so what.
Jamie Bullard rechnet auf längere Sicht mit einem Leitzins von 3,25% Hmm längere Sicht..........da denkt er wohl an 2116 oder 2117....oder so.........ja klar, da könnte er schon richtig liegen, mit seiner Einschätzung der Herr Top-Ökonom.