Analyse
22:08 Uhr, 16.11.2018

US Indizes - Clarida mit Klartext

Fed-Vize Richard Clarida macht mit dovishen Aussagen gutes Wetter und grenzt sich deutlich von Powell ab. US-Wirtschaft weiter solide.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.737,62 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 6.869,59 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.737,62 Pkt (Commerzbank CFD)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 6.869,59 Pkt (Commerzbank CFD)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 25.423,05 Pkt (Commerzbank CFD)
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 57,025 $/Barrel (Commerzbank CFD)

Der S&P 500 beschloss die abgelaufene Woche am Freitag mit einem moderaten Plus von 0,22 Prozent bei 2.736 Punkten.

Den Grundstein für das positive Sentiment legte vor Handelsbeginn Fed-Vize Richard Clarida per CNBC-Interview, in welchem er verlauten ließ, dass er den neutralen Zins in Reichweite sieht - ein Statement mit dem er sich zur Freude der Anleger von seinem Chef Jerome Powell abgrenzt, der den neutralen Satz noch “weit entfernt" vermutet. Clarida tritt mit dieser Aussage auch in die Fußstapfen von Raphael Bostic, der sich am Donnerstag in Barcelona ähnlich geäußert hatte, und betonte, dass man ab jetzt “besonders datenabhängig” sein müsse - ein effektiv dovishes Kommentar.

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Am frühen Nachmittag deutete US-Präsident Trump an, dass China offen gegenüber einem Trade-Deal ist und sorgte damit für bei Aktien für einen zweiten Wind, allerdings stellte diese Aussage nichts qualitativ Neues dar und wurde in ähnlicher Form schon zum Anfang der Woche so kommuniziert. Um die Begeisterung der Algo-Maschinen nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, sah sich das Weiße Haus dann auch wenig später dazu gezwungen die Verbalintervention wieder einzufangen und in den Kontext zu setzen.

Die heute gemeldete Industrieproduktion im Oktober verfehlte mit einem Zuwachs von 0,1 Prozent die Erwartungen von 0,2 Prozent. Um die Zahl allerdings richtig wertschätzen zu können muss man den Vorjahreswert heranziehen, der um 4,1 Prozent verbessert werden konnte. Vor allem der Output im Verarbeitenden Gewerbe lag trotz einem EInbruch bei Autos deutlich über den Erwartungen und unterstricht damit einmal mehr die robuste Verfassung der amerikanischen Industrie.

Bis auf die heutigen Wirtschaftsdaten waren die in den letzten fünf Tage gemeldeten Datenreihen solid und schlugen sich positiv auf die Schätzungen der Analysten nieder. Hauptsächlich aufgrund der heute gemeldeten Kapazitätsauslastung sinkt das Nowcast-Modell der New York Fed für das vierte Quartal von 2,69 auf 2,59 Prozentpunkte. Der GDPNow-Tracker der Atlanta Fed ging von 2,9 Prozent in der Vorwoche auf 2,8 Prozent zurück.

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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