US-Haushalte schon wieder 3 Billionen Dollar reicher
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Das Vermögen von US-Haushalten ist seit Pandemiebeginn großen Schwankungen unterworfen. Erst verloren Haushalte Vermögen in der Höhe von fast 30 % der Wirtschaftsleistung, nur um dann gleich mehrfach 40 % hinzuzugewinnen. Sowohl der Abschwung als auch der Zuwachs waren außergewöhnlich groß. Der jüngste Zuwachs hingegen ist nicht auffällig (Grafik 1).
Das ändert nichts daran, dass Haushalte plötzlich drei Billionen mehr Vermögen haben. Damit lässt sich viel konsumieren, wenn man will. Das Vermögen steht zum Großteil nicht sofort für den Konsum bereit. Immobilien und Pensionsansprüche machen einen Großteil des Vermögens aus und sind nicht liquide (Grafik 2).
Das Vermögen bildete nach Pandemiebeginn ein auffälliges Hoch in Bezug zur Wirtschaftsleistung aus. Einerseits stieg das Vermögen schnell, andererseits brach die Wirtschaftsleistung ein. Inzwischen hat die Wirtschaftsleistung aufgeholt und trotz erneutem Vermögenszuwachs wirkt das Vermögen im Verhältnis zum BIP nicht mehr ungewöhnlich hoch. Der Aufwärtstrend seit den späten 70er Jahren setzt sich stattdessen einfach fort.
Gleichzeitig sind die Verbindlichkeiten gefallen. Sie sind so niedrig wie zuletzt vor 25 Jahren. Das ermöglicht zukünftig höheren Konsum. Betrachtet man die Verbindlichkeiten im Verhältnis zum Vermögen und nicht zur Wirtschaftsleistung, ist die Verschuldung sogar so niedrig wie zuletzt vor 50 Jahren (Grafik 3).
Vermögen ist allerdings volatil. Ein Fünftel entfällt auf Aktien und 25 % auf Immobilien. Beide Anlageklassen können großen Schwankungen unterworfen sein. Die Verschuldung zu erhöhen, weil der Aktienmarkt gut gelaufen ist, wäre keine gute Idee. Viele halten das enorme Vermögen ohnehin für eine Blase, die nur darauf wartet zu platzen.
Wer sich reich fühlt, ist eher versucht, zu konsumieren. Hohe Nachfrage facht die Inflation an. Ein Hebel, um die Inflation abzukühlen, ist eine Reduktion des Vermögens. Überraschenderweise haben Schwankungen beim Vermögen nur einen geringen Anteil an Nachfrageschwankungen. Der hohe Vermögenszuwachs macht die Arbeit der Notenbank also nicht unbedingt schwieriger.
Dafür muss man Angst haben, dass hohe Zinsen die Vermögensblase zum Platzen bringen. Hier lässt sich zwar keine Entwarnung geben, doch historisch betrachtet ist die Korrelation zur Zinsentwicklung nicht eindeutig. Zeitweise fällt das Vermögen, wenn die Zinsen steigen. In den vergangenen Jahren war die Korrelation tendenziell positiv. Zinsen und Vermögen stiegen miteinander. Erst seit Herbst 2022 gibt es eine negative Korrelation. Das Vermögen fiel, während der Zins stieg (Grafik 4).
Das kann man auch so interpretieren, dass die Zinsen bereits Luft aus der Blase abgelassen haben. Ob es genug war, darüber lässt sich streiten. Die oft befürchtete Katastrophe war es aber nicht.
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