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10:23 Uhr, 10.09.2013

US-Fed: QE3-Reduzierung gerechtfertigt

Sind die Ängste vor dem sogenannten „Tapering“ (Reduzierung des Anleihekaufprogramms) gerechtfertigt?

Wangen im Allgäu (BoerseGo.de) - Sind die Ängste vor dem sogenannten „Tapering“ (Reduzierung des Anleihekaufprogramms) gerechtfertigt? Natürlich werden dadurch Refinanzierungen für Unternehmen und Privathaushalte teuerer und Alternativanlagen zu Aktien wieder attraktiver. Aber es gibt auch viele positive Effekte, wie das Asset Management der GECAM AG in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Erstens finde eine Reduktion nur statt, wenn sich die Konjunktur signifikant weiter verbessere. Das heiße im Umkehrschluss, es gebe mehr Arbeitsplätze, mehr Konsum, mehr Investitionen und höhere Gewinne für Unternehmen, was gut für Aktien wäre. Zweitens werde weiterhin mehr Liquidität zur Verfügung gestellt und nicht von den Notenbanken eingesammelt. Es gehe lediglich um die Zuwachsrate des Gelddruckens. Die US-Zentralbank drucke monatlich 85 Milliarden US-Dollar, die es zu reduzieren gelte. Aber auch die japanische Notenbank pumpe seit dem Frühjahr 60 Milliarden US-Dollar monatlich in die Märkte. Das bedeute, es werde eine Debatte über eine Verringerung des Aufbaus von Überschussliquidität geführt, während erst vor wenigen Monaten ein Aufbau um satte 70 Prozent auf rund 145 Milliarden US-Dollar stattgefunden habe, heißt es weiter.

Drittens hätten Unternehmen die günstigen Zinsen in den vergangenen Jahren vorwiegend dazu verwendet, Schuldenabbau zu betreiben, Reserven für die Zukunft anzulegen oder Aktienrückkäufe zu tätigen. Gingen nun steigende Zinsen mit einer Wirtschaftserholung einher, würden Unternehmen gezwungen, Investitionen zu tätigen und geliehenes Geld gewinnbringender für unternehmerische Aktivitäten wie Erweiterungsinvestitionen oder Zukäufe zu verwenden.

„Viertens verläuft die Konjunkturerholung in Amerika und Europa vor allem deshalb sehr schleppend, weil die Kreditvergabe-/Nachfrage bei Banken nur sehr zäh vonstatten geht, bzw. immer weiter fällt. Durch anziehende Renditen am langen Ende der Renditekurve und einem anhaltend weiter extrem niedrigen Zins für kurzfristiges Geld (USA 0 Prozent, Europa 0,5 Prozent), versteilert sich die Renditestrukturkurve. Ein Hauptgeschäftsfeld für Banken ist die Fristentransformation, das heißt Geld kurzfristig hereinzunehmen und langfristig auszuleihen. Durch niedrige Kurzfristzinsen und anziehende Langfristzinsen wird dieses Geschäftsmodell wieder attraktiv und stärkt die Kreditvergabebereitschaft. Ein Zurückfahren der Anleihekäufe durch die Zentralbank wäre also unter diesem Aspekt - trotz steigender Zinsen – gut“, so das Asset Management der GECAM AG.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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