US-Fed: Janet Yellen übernimmt das Ruder
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Basel (BoerseGo.de) - Nun da die Frage des Taperings „geklärt“ ist, rückt der personelle Wechsel an der Spitze des Fed in den Mittelpunkt des Interesses. Der bisherige Vorsitzende Ben Bernanke plant das Ruder am 1. Februar an Janet Yellen abzugegeben. Diese bekleidet bereits seit 2010 das Amt der Stellvertreterin von Bernanke. Die Ideen von Yellen sind deshalb schon heute prominent in der Geldpolitik des Fed vertreten und ihre Amtsübernahme dürfte daher kaum einschneidende Veränderungen bewirken, wie Allessandro Bee, Ökonom bei der Bank J. Safra Sarasin in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Janet Yellen sei eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Arbeitsmarktpolitik und habe in der Vergangenheit jeweils dezidiert den Standpunkt vertreten, dass es der US-Zentralbank gelingen könne und müsse die Arbeitslosigkeit auf das Niveau von vor der Großen Rezession zurückzuführen - was einer Arbeitslosenrate zwischen fünf und sechs Prozent entspreche. Voraussetzung dafür sei, dass das Fed heute mit einer expansiven Geldpolitik auf eine schnelle und kraftvolle Verbesserung in der Beschäftigung hinwirke. Bleibe jedoch eine rasche Verbesserung der Arbeitsmarktsituation aus, so könnte sich gemäß Yellen auch langfristig die Arbeitslosigkeit auf einem hohen Niveau einpendeln, heißt es weiter.
„Arbeitnehmer, welche über Jahre hinweg arbeitslos sind, verlieren im Laufe der Zeit ihre Qualifikationen und den Bezug zum Arbeitsmarkt. Sie schaffen es dann auch oft nicht in einem starken Wirtschaftsaufschwung mit einem vorteilhaften Arbeitsmarktumfeld aus der Arbeitslosigkeit herauszufinden. Diese Entwicklung führt zu einer höheren strukturellen Arbeitslosigkeit und wird im Fachjargon als Hysterese-Effekt bezeichnet. Um eine solche Hysterese im US-Arbeitsmarkt zu verhindern, wird Janet Yellen bemüht sein, trotz der graduellen Verbesserungen im US-Arbeitsmarkt, die aggressive Geldpolitik in den nächsten Jahren fortzuführen“, so Bee.
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