US-Dollar: Freie Fahrt für freien Fall
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Im Wahlkampf um das Präsidentenamt im Jahr 2016 sprach Donald Trump immer davon, dass er einen starken Dollar will. Als er dann im Amt war, stellte sich das Gegenteil heraus. Er wollte einen schwachen Dollar, damit die Exporte angekurbelt werden. Trotz regelmäßigen Drucks auf die Notenbank ließ sich diese nicht beirren. Der Dollar wollte einfach nicht schwächer werden. Trump bekam das, was er im Wahlkampf versprach. Zum möglichen Ende seiner Amtszeit wendet sich das Blatt. Der Dollar wird schwächer. Der Dollar Index stellt den Wert des Dollars gegenüber einem Währungskorb dar. Der Euro ist mit fast 60 % am stärksten gewichtet. Viele halten den Euro für eine schwache Währung. Das kann man auch von so manch anderer Währung im Währungskorb sagen, z.B. dem britischen Pfund oder der schwedischen Krone. Der Dollar kommt nun aber selbst gegen diese „Schrottwährungen“ nicht mehr an. Das sagt viel über den Zustand der USA aus. Währungen spiegeln die Wirtschaft wider und es ist ein relatives Spiel. Die Zinsen in Europa konnten praktisch nicht mehr gesenkt werden. Die USA hingegen konnten die Zinsen in der Krise noch drücken. Die Zinsdifferenz ist kleiner geworden. Der Dollar ist weniger attraktiv.
Zinsen sind nur ein Teil der Gleichung. Die Staatsfinanzen sind ein anderer. Auch Europa gibt mehr Geld aus als sonst. Im Vergleich zu den USA sind die Defizite allerdings geringer. Relativ gesehen sind die Defizite in Europa gut. Hohe Defizite helfen dem Dollar nicht (Grafik 1). Noch nie ist das Haushaltsdefizit so schnell und so stark gestiegen. Für den Dollar bedeutet das nichts Gutes.
Das Umfeld spricht dafür, dass der Dollar weiterhin schwach bleibt. Auf unbestimmte Zeit wird das Defizit sehr hoch bleiben und vor allem wird es höher bleiben als im Rest der Welt. Auch die Zinsen werden in den kommenden Jahren nicht steigen. Die Zinsdifferenz hat sich permanent zugunsten anderer Währungen verändert.
Die Chancen stehen gut, dass der Dollar erst am Anfang eines Abwärtstrends steht. Bevor Anleger aber gleich mit Hebel auf einen fallenden Dollar setzen, ist noch ein anderer Aspekt wichtig. Anleger sind an den Terminbörsen bereits klar positioniert (Grafik 2). Die Nettoposition ist bereits negativ.
Anleger können nicht nur auf einen fallenden Dollar Index spekulieren, sondern auch auf bestimmte Währungspaare, z.B. Euro/Dollar. Hier ist die Positionierung zugunsten des Euro historisch hoch. Kurzfristig scheint der Trend ausgereizt. Mittelfristig, nach einer kleinen Erholung des Dollars, dürfte es weiter bergab gehen.
Clemens Schmale
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