Analyse
18:26 Uhr, 19.04.2018

US-DOLLAR: Beginnt nun die verdiente Rally?

Der Dollar sollte eigentlich stark sein. Stattdessen ist er schwach. Das kann so nicht ewig weitergehen. Die Dollar-Rally kann jeden Moment beginnen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,23400 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,23400 $ (FOREX)

Der US-Dollar befindet sich in einem langfristigen Abwärtstrend. Dieser ist nicht so einfach zu stoppen. In jedem Trend gibt es aber auch einen Gegenbewegung. Auf diese warten wir schon lange. Je länger wir warten, desto wahrscheinlicher wird die Gegenbewegung.

EUR/USD
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Fundamental hat der Dollar auf dem Niveau, auf dem er sich gerade befindet, nichts zu suchen. Chart 1 sagt da mehr als tausend Worte. Dargestellt ist der EUR/USD Kurs zusammen mit der Zinsdifferenz der beiden Währungsräume. Tendenziell bewegt sich das Währungspaar entlang der Zinsdifferenz.

Seit einem Jahr ist das nicht mehr der Fall. Inzwischen liegt die Zinsdifferenz bei 3 %. Die Zinsen sind in der Eurozone 3 % niedriger als in den USA bei einer Laufzeit von 2 Jahren. Eine so große Differenz ist einmalig und spricht für den Dollar und gegen den Euro. Anleger stört das bisher nicht. Sie wetten auf einen weiter steigenden Euro.

Die Positionierung pro Euro hat inzwischen ein historisches Extrem erreicht. Man fragt sich, wer jetzt noch auf den Zug aufspringen soll. Die Frage ist rhetorisch. "Alle Welt" ist Euro long und Dollar short. Das ist eine gute Voraussetzung für eine technische Gegenbewegung.

Fundamental spricht ohnehin alles für eine Dollaraufwertung – innerhalb des größeren Abwärtstrends. Auch ein dritter Faktor spricht derzeit für den Dollar. Der TED Spread (3-Monats LIBOR zu 3-Monats-Staatsanleihen) steigt gerade rasant an. Das ist ein Zeichen für zunehmenden Stress im Finanzsystem.

Lesen Sie dazu auch: Das gestresste Finanzsystem

Zuletzt kam es vor gut zwei Jahren dazu. Damals stiegen die Ausfallquoten von Rohstoffunternehmen und die Börse befand sich in einer soliden Korrektur. Stress spricht im Normalfall für den Dollar. Dies setzt sich nicht unbedingt sofort um.

Obwohl der TED Spread bereits ab Anfang 2007 wieder anstieg, wertete der Dollar bis Anfang 2008 ab. Erst als die Finanzkrise akuter wurde kam es zu einer Dollar-Rally. Heute ist nicht ganz klar, was zu dem raschen Anstieg des TED Spreads geführt hat. Möglicherweise ist es die Unsicherheit rund um den internationalen Handel und den Mittleren Osten. Letzteres kann als Thema praktisch wieder abgehakt werden. Es sieht nicht nach einer Konfrontation der USA mit Russland in Syrien aus.

Es gibt derzeit sowohl technisch, als auch fundamental gewichtige Gründe für eine Dollar-Rallye. Den Euro sollte es wieder Richtung 1,15 führen. Es ist absolut bemerkenswert, dass diese Bewegung noch nicht eingesetzt hat. Wenn sie beginnt – und das kann täglich geschehen – wird sie vermutlich ziemlich deutlich ausfallen.

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4 Kommentare

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  • Mathizio
    Mathizio

    Worauf bezieht sich die Aussage, dass die Zinsen der Eurozone 3% niedriger sind als die US-Zinsen mit Horizont zwei Jahre? Werden hier Staatsanleihen verglichen und wenn ja, welche europäischen Staaten liegen dem zugrunde?

    21:05 Uhr, 19.04. 2018
  • Unentschieden
    Unentschieden

    Wenn sämtliche Assets den Preis hätten, den sie haben müssten, weil "irgendwie alles passt", dann...

    20:28 Uhr, 19.04. 2018
  • new-agens
    new-agens

    100 Punkte Herr Schmale - sehr saubere Einschätzung. Denke, dass der Spaß im Mai losgeht. Das passt irgendwie alles.

    18:55 Uhr, 19.04. 2018

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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