Fundamentale Nachricht
13:57 Uhr, 11.02.2019

US-chinesischer Handelsstreit hat jetzt auch eine militärische Komponente

US-Marine in chinesischen Hoheitsgewässern? Zu Beginn der neuen Runde von Handelsgesprächen sind zwei US-Kriegsschiffe ins Südchinesische Meer vorgedrungen. Peking ärgert sich, will aber die laufenden Handelsgespräche dadurch nicht beeinträchtigt sehen.

Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesische Regierung hat sich im Handelsstreit mit den USA optimistisch über die Erfolgsaussichten geäußert. China hoffe, dass bei den Verhandlungen in Peking gute Ergebnisse erreicht würden, sagte laut Reuters die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, am Montag.

Die neuen Gespräche laufen auf Arbeitsebene von Montag bis Mittwoch. Auf amerikanischer Seite werden sie vom stellvertretenden US-Handelsbeauftragten Jeffrey Gerrish geleitet. Am Donnerstag und Freitag werden die Verhandlungen auf höherer Ebene mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin weitergeführt. Zuletzt hatte es Ende Januar Gespräche in Washington gegeben, allerdings kam dabei kein konkretes Ergebnis zustande.

„Wir hoffen natürlich, und die Menschen der Welt wollen ein gutes Ergebnis sehen", sagte Hua Chunying gegenüber Reportern bei einem Nachrichtenbriefing in Peking. Die beiden Seiten versuchen, ein Abkommen vor Ablauf der Frist am 1. März auszuhandeln, bevor die US-Zölle auf chinesische Importe im Wert von 200 Mrd. Dollar von 10 Prozent auf 25 Prozent steigen sollen.

Die USA werfen der Volksrepublik unfaire Handelspraktiken und Diebstahl geistigen Eigentums vor. Auch der von laut der US-Regierung „von oben verordnete“ Technologietransfer in Richtung chinesischer Unternehmen wird von Washington nicht mehr akzeptiert. China hat bestritten, dass es solche Praktiken anwendet.

US-Präsident Donald Trump sagte noch vergangene Woche, dass er nicht vor habe, sich vor dem Termin Anfang März mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu treffen. Damit dämpfte er die Hoffnungen, dass ein Handelsabkommen schnell erreicht werden könne. Die eskalierenden Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China haben beide Länder bereits Milliarden Dollar gekostet, den globalen Handel und die Lierferketten gestört sowie die Finanzmärkte belastet.

Am selben Tag, an dem die letzten Gespräche begannen, segelten zwei US-Kriegsschiffe in der Nähe von Inseln, die von China im umstrittenen Südchinesischen Meer beansprucht wurden, sagte ein US-Beamter zu Reuters. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums Hua erklärte, dass die Schiffe ohne Chinas Erlaubnis in die Gewässer eingedrungen sind und dass Peking seinen entschiedenen Widerstand und seine Unzufriedenheit zum Ausdruck brachte.

Chinas Marine hatte die Schiffe verfolgt und sie gewarnt, sie zu verlassen, so Hua und beschuldigte Washington der Provokation und der Verletzung der chinesischen Souveränität.

Auf die Frage, ob die Passage der Schiffe die Handelsgespräche beeinflussen würde, sagte Hua, dass „eine Reihe von US-Tricks" zeigten, was Washington dachte. Sie fügte jedoch hinzu, dass China der Ansicht sei, dass die Lösung von Handelskonflikten durch Dialog im Interesse der Bevölkerung beider Länder und des globalen Wirtschaftswachstums liege. China beansprucht einen großen Teil des Südchinesischen Meeres und hat dort künstliche Inseln und Flugplätze gebaut, was in der Region und in Washington Besorgnis hervorruft.

1 Kommentar

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  • The Secessionist
    The Secessionist

    Vielleicht erklären die beiden Us Kapitäne den Chinesen Booten mal ganz schnell das sie sich unterhalb der Horizontalen Hainans zurückhalten sollen ! Sich um ihre 12/200 Seemeilenzone kümmern sollen und in Demut die Finger vom Phillipinischen und Viatnamesischem Meer lassen sollen .......

    14:57 Uhr, 11.02. 2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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