Kommentar
09:20 Uhr, 06.05.2024

US-Arbeitsmarktbericht zeigt schlechtes Timing der Fed auf

Die US-Notenbank hat ein schlechtes Timing. Erst kündigte sie Ende 2023 Zinssenkungen an, obwohl die US-Wirtschaft auf allen Zylindern lief und nun beginnt sie eine Kehrtwende, obwohl sich der Arbeitsmarkt und das Wachstum langsam abkühlen.

Nicht nur rückblickend kann man den Kopf schütteln. Persönlich war mir bereits Ende 2023 rätselhaft, wieso vor allem Jerome Powell vorpreschte und recht verbindlich Zinssenkungen in Aussicht stellte. Was ihn dazu bewogen hat, weiß nur er selbst. Die Folgen jedenfalls sind eindeutig.

Die Finanzierungsbedingungen verbesserten sich deutlich, die Marktzinsen fielen, der Aktienmarkt stieg. All das wirkt mit Verzögerung wachstumsfördernd. Wahrscheinlich dachten Notenbanker wegen zurückgehender Inflationsraten, dass eine Lockerung möglich ist. Die zurückgehende Inflationsrate Ende 2023 war allerdings ein Maßstab für das, was bereits geschehen war und nicht für das, was geschehen wird.

Die Entscheidung der Notenbank, Lockerung in Aussicht zu stellen, basierte auf rückblickenden Daten. Eigentlich sollte die Notenbank vorausschauende Politik betreiben. Jetzt reagiert sie auf die Inflationsdaten der vergangenen drei Monate und blickt wieder nicht in die Zukunft, sondern in die Vergangenheit.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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