Kommentar
14:39 Uhr, 03.06.2022

US-Arbeitsmarkt weiter in starker Verfassung

Die Zahl der neu geschaffenen Stellen lag im Mai über den Erwartungen. Der Anstieg der Stundenlöhne fiel etwas schwächer als erwartet aus.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,07312 $ (FOREX)

Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Mai etwas stärker als erwartet entwickelt. Außerhalb der Landwirtschaft wurden netto 390.000 neue Stellen geschaffen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Damit wurden die Erwartungen der Volkswirte, die mit 325.000 Stellen gerechnet hatten, leicht übertroffen.

Die Zahl der zusätzlichen Stellen in den beiden Vormonaten wurde insgesamt um 22.000 Stellen nach unten revidiert. Den aktualisierten Angaben zufolge wurden im April 436.000 (zuvor gemeldet: 428.000) und im März 398.000 (zuvor: 428.000) zusätzliche Stellen geschaffen.

Die separat ermittelte Arbeitslosenquote blieb im Mai gegenüber dem Vormonat konstant bei 3,6 Prozent, während die Volkswirte mit einem Rückgang auf 3,5 Prozent gerechnet hatten. Die sogenannte Labor Force Participation Rate, die angibt, welcher Anteil der Bevölkerung erwerbstätig ist oder einen Arbeitsplatz sucht, stieg leicht von 62,2 Prozent auf 62,3 Prozent.

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Der Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne fiel im Mai etwas schwächer als erwartet aus. Sie legten gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent zu. Erwartet wurde ein Plus von 0,4 Prozent, nach einem Anstieg um ebenfalls 0,3 Prozent im April.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die durchschnittlichen Stundenlöhne im Mai um 5,2 Prozent. Erwartet wurde ein Anstieg von ebenfalls 5,2 Prozent, nach einem Plus von 5,5 Prozent im Vormonat.

Wegen der hohen Inflation wird eine gefährliche Lohn-Preis-Spirale befürchtet, bei der sich steigende Preise und steigende Löhne gegenseitig befeuern. Die Entwicklung der Stundenlöhne findet deshalb aktuell starke Beachtung.

Die jüngsten Zahlen zeigen, dass die US-Wirtschaft mit der hohen Inflation offenbar noch einigermaßen gut zurechtkommt. Positiv ist, dass der Anstieg der Stundenlöhne im Monatsvergleich etwas schwächer als erwartet ausfiel, was den Druck auf die US-Notenbank, die Geldpolitik noch schneller zu straffen, etwas abmildern könnte.

Einschätzung: Den Märkten wäre eine markante Abschwächung auf dem US-Arbeitsmarkt wohl lieber gewesen, weil das die US-Notenbank am ehesten dazu verleiten würde, es bei der Straffung der Geldpolitik nicht zu übertreiben in den kommenden Monaten. Insbesondere geht es dabei um eine mögliche Pause von Zinserhöhungen im Herbst, die durch den starken Arbeitsmarktbericht etwas unwahrscheinlicher wird.

Marktreaktionen: Unmittelbar nach Veröffentlichung der Daten zogen die US-Aktienfutures zunächst kurz an, fielen anschließend aber deutlich zurück, während die Zinsen deutlich anzogen. Der Dollar präsentierte sich stärker, EUR/USD und Gold fielen entsprechend zurück.

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Oliver Baron
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