US-Aktien: Keine leichte Wahl, aber die richtige
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Das makroökonomische Bild sieht insgesamt nicht schlecht aus, der US-Wirtschaft scheint die Puste noch nicht auszugehen, so dass sie im Sommer den längsten Aufschwung ihrer Geschichte feiern könnte. Das, so meint unser US-Chefökonom Josh Feinman, ist allein noch kein Grund zur Sorge: „Amerikas Wirtschaftszyklen werden immer länger. Sie sterben nicht an Altersschwäche. Sondern an Exzessen, die sich entweder bei zunehmenden Kapazitätsengpässen über inflationären Druck äußern. Oder über finanzielle Ungleichgewichte, die sich insbesondere dann ergeben, wenn der private Sektor zu optimistisch wird und zu große Risiken eingeht. All das sehen wir in den USA derzeit kaum, insbesondere wenn wir die Situation mit den Jahren vor den beiden letzten Rezessionen vergleichen“, zitieren Die DWS-Aktienexperten Andre Köttner und Thomas Schüssler Feinman im aktuellen „CIO View“.
Gleichwohl werde die Fed in den kommenden Jahren einen sehr schwierigen Balanceakt meistern müssen, um eine sanfte Landung hinzubekommen. Eine wichtige Rolle werde unter anderem spielen, ob der nachlassende Fiskalimpuls und überhaupt die nachlassende Wirtschaftsdynamik im kommenden Jahr ausreichen würden, einer Überhitzung der Wirtschaft entgegen zu wirken. Genau dieses Spannungsfeld werde die Marktnervosität weiter am Laufen halten. Die Sorgen vor einer Überhitzung würden sich mit den Sorgen vor einem stärkeren Wachstumsabschwung abwechseln, heißt es weiter.
„Wir betrachten genau dies vorerst jedoch weiter als die eigentliche Stärke der Wirtschaft, dass sie weder zu hoch- noch zu niedrigtourig läuft“, so Köttner und Schüssler. David Bianco fasse das aus seiner Sicht so zusammen: „Unser positiver Blick beruht auf folgenden Prämissen: der Ölpreis handelt 2019 im Schnitt über 60 $/Fass, die US-Inflation übersteigt 2,0 Prozent nicht nachhaltig, so dass die 10-jährigen US-Staatsanleihen wiederum nicht über 3,5 Prozent hinausschießen. Zudem erstarkt der Dollar nicht weiter, was am US-Dollar-Index gemessen bedeutet, dass er 2019 im Mittel nicht über 100 hinausgeht“, zitieren die beiden den DWS-Chefstrategen für US-Aktien.
Was ihnen trotz der enttäuschenden vergangenen zwei Monate kurzfristig noch etwas Rückenwind für ihre positive Sichtweise gebe, seien zwei saisonale Effekte. Zum einen sei das vierte Quartal traditionell das stärkste Quartal im Jahr. Das werde dieses Jahr zwar nichts mehr, doch auch nach einem schwachen Herbst habe sich der Index oft noch zu einem Jahresendspurt zusammenraffen können. Weit mehr Bedeutung messe man jedoch dem Ende der US-Berichtssaison zu. Damit sei die sogenannte „Blackout-Periode" vorüber und die Unternehmen dürften nun wieder eigene Aktien zurückkaufen, was angesichts der Tatsache, dass keiner so gerne und so viele US-Aktien kaufe wie sie, eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt. Neben den relativ zu anderen Märkten besseren Quartalszahlen dürfte die rege Rückkauftätigkeit mit dazu beigetragen haben, dass die US-Börse als eine der wenigen regionalen Börsen überhaupt bisher im Plus (Gesamtrendite) sei, und zudem einen geringeren Maximalverlust („maximal drawdown") als die anderen Märkte erlitten habe, heißt es weiter.
„Wer grundsätzlich einen pessimistischeren Blick auf die Märkte hat, dürfte hier auch die Meinung vertreten, dass, was am meisten gestiegen ist, auch das höchste Korrekturpotenzial hat. Wir sehen das wie gesagt anders und glauben vorerst, dass der US-Markt seinen Schwung wieder aufgreifen kann. Wir sehen die 3.000 als unsere Zielmarke für den S&P 500 auf Zwölfmonatssicht, wiewohl wir wissen, dass der Index auch weiter fallen könnte, sollten sich einige der oben genannten Risiken kumuliert materialisieren“, so Köttner und Schüssler.
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