Kommentar
09:30 Uhr, 13.10.2020

US-Aktien: Berichtssaison wird großartig

Anleger können sich auf eine gute Berichtssaison freuen. Böse Überraschungen dürften trotz schwierigem Umfeld ausbleiben. Die Börsen haben sogar noch Luft nach oben.

Im abgelaufenen Quartal ist etwas Seltenes geschehen. Analysten haben ihre Erwartungen während des Quartals nach oben geschraubt. Im Normalfall beginnt jedes Quartal mit hohen Erwartungen für Gewinnwachstum. Diese Erwartungen werden im Laufe des Quartals nach unten revidiert.

Dank dieser Revisionen nach unten können am Ende zwei Drittel der Unternehmen die Erwartungen übertreffen. Nur in seltenen Fällen werden die Erwartungen nach oben korrigiert. Zuletzt war das Anfang 2018 der Fall. Damals sorgte eine Steuersenkung für höheres Wachstum (Grafik 1).


Für das dritte Quartal gab es wieder eine Anpassung nach oben. Für Anleger sind das erfreuliche Nachrichten. Am Ende werden wieder ungefähr zwei Drittel der Unternehmen die Erwartungen übertreffen. Damit ist der negative Effekt der Pandemie weitaus geringer als bisher befürchtet.

Die Revisionen bedeuten leider nicht, dass die Gewinne steigen werden. Sie werden gegenüber dem Vorjahr weiterhin fallen. Im zweiten Quartal schrumpften die Gewinne gegenüber dem Vorjahr um 32 %. Für Q3 wird ein Minus von 21 % erwartet (Grafik 2). Bleibt es beim positiven Trend der Revisionen, könnte es am Ende ein Minus von 18 % sein.


Ein Fünftel weniger Gewinn als vor einem Jahr ist schmerzhaft. Es könnte aber weitaus schlimmer sein. Zu Beginn der Pandemie war zu befürchten, dass viele Unternehmen die Krise gar nicht überstehen würden. Diese Ängste stellten sich als unbegründet heraus. Regierungen sind wild entschlossen gerade große Unternehmen zu retten.

Die Freude darüber, dass alles nicht so schlimm ist wie es hätte sein können, hat den Markt weit getrieben. In den USA steht der S&P 500 höher als vor der Krise und Unternehmen weisen niedrigere Gewinne aus. Das ist Euphorie pur. Es muss sich noch zeigen wie lange die Freude darüber, dass es weniger schlimm ist als befürchtet, den Markt treiben kann.

Analysten sehen Potential. Die Kursziele für den S&P 500 sind hoch. Für Kursziele gibt es zwei Berechnungsmethoden. Die meisten Kursziele bilden die Meinung eines einzelnen Analysten ab. Diese analysieren die Gewinnentwicklung aller S&P 500 Unternehmen zusammen und leiten daraus ein Kursziel ab.

Man kann aber auch die Kursziele der Einzelwerte verwenden. Zählt man die Kursziele aller 500 Einzelwerte zusammen, ergibt sich ein Preisziel von über 3.700 Punkten für den S&P 500 (Grafik 3). Analysten trauen dem Markt also noch mehr zu. Zusammen mit einer positiven Berichtssaison könnte der Markt dem Ziel näherkommen und neue Hochs erreichen.


Der Oktober ist häufig ein schwieriger Börsenmonat. In diesem Jahr gibt es allerdings Rückenwind. Wenn sich dann noch abzeichnet, dass die US-Wahl einigermaßen problemlos ablaufen wird, kann die Rally weitergehen.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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