US-Aktien: 2018 Dividenden-Rekorde in Sicht!
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So richtig klar ist noch nicht, wohin die Reise der Aktienindizes in diesem Jahr geht. Bereits Mitte Januar waren die meisten Jahresendziele bereits überholt. Im Februar kam eine heftige Korrektur. Und jetzt? Jetzt läuft erst einmal die Berichtssaison. Die hat es in sich.
Auf den ersten Blick sehen die Zahlen gar nicht so gut aus. Das liegt an der US-Steuerreform. Einige Unternehmen müssen wegen der Reform Abschreibungen vornehmen. Das führte bei dem einen oder anderen Unternehmen zu einem Verlust zu Jahresende. Durch diese Effekte kann man allerdings hindurchschauen und lässt man sie außen vor, so zeigt sich insgesamt solides Gewinnwachstum.
Unternehmen kündigen viele Wohltaten an
Viel interessanter als das, was im vierten Quartal 2017 geschah, ist aber der Ausblick. Aktionäre wollen vor allem zwei Dinge wissen: Wie hoch ist der nun zu erwartende Steuersatz und was geschieht mit dem Geld, welches US-Unternehmen im Ausland geparkt haben?
Die erste Frage ist eine schöne Umschreibung, dessen, was wirklich interessiert (wie viel mehr Gewinn bringt der niedrigere Steuersatz?). Die zweite Frage impliziert bereits die Erwartung, dass die Firmen etwas mit dem Geld machen, welches sie bisher im Ausland gehorten haben.
So wundert es nicht, dass in dieser Berichtssaison große Ankündigungen stattfinden. Vor gut einer Woche kündigte Cisco ein Aktienrückkaufprogramm in der Höhe von 25 Mrd. Dollar an. Als ich das zum ersten Mal las, dachte ich, dass da ein Komma fehlt (also 2,5 Mrd. und nicht 25 Mrd.). Es stellte sich heraus: da fehlt kein Komma.
Repatriierungen von Kapital fließen in Aktienrückkäufe
Viele Unternehmen bringen ihr Geld zurück in die USA. Die US-Regierung hatte auf Investitionen gehofft. Diese kommen nun, aber anders als gedacht. Investiert wird in eigene Aktien. Unternehmen kündigten in den ersten sechs Wochen des Jahres Aktienrückkäufe in der Höhe von gut 170 Mrd. Dollar an. Das sind fast 100 Mrd. mehr als im vergangenen Jahr.
Vermutlich werden in den kommenden Monaten noch mehr Ankündigungen folgen. Apple z.B. hat bisher nur gesagt, dass sie langfristig keinen großen Cashbestand anstreben. Nach Abzug der Schulden kann der Konzern 160 Mrd. ausgeben. Ein Teil davon wird zweifellos auch in Aktienrückkäufe fließen.
So deutet sich für 2018 ein Rekord an Aktienrückkäufen und Dividenden an (siehe Grafik). Das bisherige Rekordjahr 2007 brachte Rückkäufe von knapp 600 Mrd. Dollar. 2018 könnten es deutlich mehr als 600 Mrd. werden. Hinzu kommen nach an die 450 Mrd. an Dividenden. Die Gesamtausschüttungen dürften zum ersten Mal die Schwelle von 1 Billion Dollar übersteigen. Ist es da wirklich vorstellbar, dass der S&P 500 abstürzen wird?
Natürlich kann es auch mit den enormen Rückkaufprogrammen zu einem Absturz kommen. Man denke nur an einen externen Schock wie einen Atomkrieg mit Nordkorea. Lässt man solche Szenarien einmal unbeachtet, stehen die Zeichen für ein gutes Jahr gar nicht so schlecht.
Clemens Schmale
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