Kommentar
20:47 Uhr, 22.02.2018

US-Aktien: 2018 Dividenden-Rekorde in Sicht!

Die Quartalssaison ist noch nicht beendet, doch schon jetzt lässt sich sagen: die Unternehmen lassen es richtig krachen und öffnen ihre Portemonnaies für Aktionäre.

Erwähnte Instrumente

So richtig klar ist noch nicht, wohin die Reise der Aktienindizes in diesem Jahr geht. Bereits Mitte Januar waren die meisten Jahresendziele bereits überholt. Im Februar kam eine heftige Korrektur. Und jetzt? Jetzt läuft erst einmal die Berichtssaison. Die hat es in sich.

Auf den ersten Blick sehen die Zahlen gar nicht so gut aus. Das liegt an der US-Steuerreform. Einige Unternehmen müssen wegen der Reform Abschreibungen vornehmen. Das führte bei dem einen oder anderen Unternehmen zu einem Verlust zu Jahresende. Durch diese Effekte kann man allerdings hindurchschauen und lässt man sie außen vor, so zeigt sich insgesamt solides Gewinnwachstum.

Unternehmen kündigen viele Wohltaten an

Viel interessanter als das, was im vierten Quartal 2017 geschah, ist aber der Ausblick. Aktionäre wollen vor allem zwei Dinge wissen: Wie hoch ist der nun zu erwartende Steuersatz und was geschieht mit dem Geld, welches US-Unternehmen im Ausland geparkt haben?

Die erste Frage ist eine schöne Umschreibung, dessen, was wirklich interessiert (wie viel mehr Gewinn bringt der niedrigere Steuersatz?). Die zweite Frage impliziert bereits die Erwartung, dass die Firmen etwas mit dem Geld machen, welches sie bisher im Ausland gehorten haben.

So wundert es nicht, dass in dieser Berichtssaison große Ankündigungen stattfinden. Vor gut einer Woche kündigte Cisco ein Aktienrückkaufprogramm in der Höhe von 25 Mrd. Dollar an. Als ich das zum ersten Mal las, dachte ich, dass da ein Komma fehlt (also 2,5 Mrd. und nicht 25 Mrd.). Es stellte sich heraus: da fehlt kein Komma.

Repatriierungen von Kapital fließen in Aktienrückkäufe

Viele Unternehmen bringen ihr Geld zurück in die USA. Die US-Regierung hatte auf Investitionen gehofft. Diese kommen nun, aber anders als gedacht. Investiert wird in eigene Aktien. Unternehmen kündigten in den ersten sechs Wochen des Jahres Aktienrückkäufe in der Höhe von gut 170 Mrd. Dollar an. Das sind fast 100 Mrd. mehr als im vergangenen Jahr.

Vermutlich werden in den kommenden Monaten noch mehr Ankündigungen folgen. Apple z.B. hat bisher nur gesagt, dass sie langfristig keinen großen Cashbestand anstreben. Nach Abzug der Schulden kann der Konzern 160 Mrd. ausgeben. Ein Teil davon wird zweifellos auch in Aktienrückkäufe fließen.

So deutet sich für 2018 ein Rekord an Aktienrückkäufen und Dividenden an (siehe Grafik). Das bisherige Rekordjahr 2007 brachte Rückkäufe von knapp 600 Mrd. Dollar. 2018 könnten es deutlich mehr als 600 Mrd. werden. Hinzu kommen nach an die 450 Mrd. an Dividenden. Die Gesamtausschüttungen dürften zum ersten Mal die Schwelle von 1 Billion Dollar übersteigen. Ist es da wirklich vorstellbar, dass der S&P 500 abstürzen wird?

Natürlich kann es auch mit den enormen Rückkaufprogrammen zu einem Absturz kommen. Man denke nur an einen externen Schock wie einen Atomkrieg mit Nordkorea. Lässt man solche Szenarien einmal unbeachtet, stehen die Zeichen für ein gutes Jahr gar nicht so schlecht.

Clemens Schmale

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Über den Experten

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Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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