Unternehmen setzen auf die Robustheit des Aufschwungs
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1. Das ifo Geschäftsklima für die deutsche gewerbliche Wirtschaft hat sich im März überraschend von 107,0 auf 107,7 Punkte verbessert. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten im Mittel (Median) mit einem Rückgang auf 106,5 Punkten gerechnet, wir waren etwas optimistischer (DekaBank: 106,8 Punkte). Die Verbesserung erstreckte sich sowohl auf die Lagebeurteilung, die von 111,6 auf 112,4 Punkte anstieg, als auch auf die Geschäftserwartungen, die sich von 102,6 auf 103,2 Punkte aufhellten.
2. Mit Blick auf die Geschäftserwartungen lagen die Konjunktursorgen über die USA und die Zuversicht für die deutsche Konjunktur im Widerstreit, den letztere für sich entscheiden konnte. So hatten die Äußerungen des ehemaligen Vorsitzenden der US-Notenbank Alan Greenspan und die Verwerfungen am US-Hypothekenmarkt zu beträchtlichen Sorgen über die US-Konjunktur geführt, in deren Folge es auch zu einer spürbaren weltweiten Kurskorrektur an den Aktienmärkten kam. Diese Sorgen, die noch die Sentix- Konjunkturumfrage unter Finanzmarktanalysten ins Trudeln brachten, ließen die deutschen Unternehmer kalt. Sie setzen auf die Robustheit des Aufschwungs in Deutschland, und gute Nachrichten hierzu gab es in den letzten Wochen einige. So wurden zahlreiche Prognosen von den Banken und den Wirtschaftsforschungsinstituten spürbar nach oben genommen. Die Consensus-Umfrage zum BIP Wachstum in Deutschland im Jahre 2007 verbesserte sich allein im März um kräftige 0,3 Prozentpunkte auf 2%.
3. Warum sind die Unternehmen der Meinung, dass Deutschland derzeit der US-Entwicklung trotzen kann, und das in einem Jahr, in dem der Fiskus den Bürgern tief in die Taschen greift? Die Antwort ist vielschichtig:
- Mit Blick auf die Weltkonjunktur zeigt sich derzeit zwar eine schwächere Entwicklung in den Industrieländern, doch die globale Entwicklung ruht heute mehr als noch vor ein paar Jahren auch auf den Schultern der aufstrebenden Volkswirtschaften. Ein Schnupfen in den USA führt heute nicht mehr gleich zu einer Grippe der Weltwirtschaft.
- Die deutschen Unternehmen stehen im globalen Wettbewerb hervorragend dar. Lohnzurückhaltung, Restrukturierungen und die von ihnen ausgebaute globale Präsenz haben sie fit gemacht.
- Die gute Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt sichert den Aufschwung in einem durch die höhere fiskalische Belastungen schwierigen Jahr ab.
4. Erstaunlich ist die starke Lagebeurteilung. Anscheinend glauben die Unternehmen, das Schlimmste der Mehrwertsteuererhöhung überstanden zu haben. Zumindest scheint die Überwälzung der Mehrwertsteuererhöhung – nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank – schon recht weit vorangeschritten zu sein. Mit Spannung ist nun auf die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze im Februar und März zu achten, ob und wie stark sie sich von dem Einbruch im Januar erholen.
5. Alles in allem sind die Geschäfstklimadaten erfreulich. Sie künden von der Fortsetzung des Aufschwungs. Ob dieser allerdings sich mit dem Tempo des vergangenen Jahres fortsetzt, darf bezweifelt werde. Es gibt durchaus erste Anzeichen dafür, dass der Konjunkturmotor sich rechtzeitig vor dem Überhitzen wieder auf normalere Drehzahlbereiche zurückregelt. Darauf deuten beispielsweise die weniger volatilen Teilfragen zu der Beurteilung des Fertigwarenlagers und der Auftragsbestände im verarbeitenden Gewerbe hin, die sich nach dem Erreichen von Allzeitspitzenwerten wieder zu normalisieren beginnen. Das ist kein Grund zur Besorgnis, sondern sogar wünschenswert.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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